• 31. März 2015 · 09:43 Uhr

Zweimal Rolle rückwärts beim Bremsen: Helmut Marko erklärt

Red Bull wechselt erneut zu seinem alten Bremszulieferer Brembo zurück, nachdem zwei Versuche mit Hitco scheiterten - Marko: Probleme waren noch größer

(Motorsport-Total.com) - Manchmal merkt man eben doch erst hinterher, was man an einer gelungenen Partnerschaft hat. Damit ein Team funktionieren kann und wie Red Bull zwischen 2010 und 2013 viel Erfolg haben kann, müssen viele Räder ineinandergreifen. Doch während in der Formel 1 vor allem Motoren oder Reifen für den Erfolg und Misserfolg im Blickpunkt stehen, gibt es auch andere Bereiche, ohne deren erfolgreiche Arbeit alles zunichte gemacht würde.

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Daniel Ricciardo und Helmut Marko sind über die Bremsprobleme nicht angetan Zoom Download

Bremsenhersteller gehören in der Königsklasse eher zu den weniger beachteten Partnern eines Teams. In den Blickpunkt geraten sie meist nur, wenn irgendetwas nicht so läuft, wie es sein soll - so wie bei Red Bull am vergangenen Wochenende. Aus den Bremsen bei Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat rauchte es über weite Teile gewaltig schwarzen Staub. Daraufhin kündigte Motorsportberater Helmut Marko an, den Zulieferer wechseln zu wollen. Es ist der zweite gescheiterte Versuch, mit Hersteller Hitco zusammenzuarbeiten.

Zwei Kurzkooperationen gab es mit dem amerikanischen Zulieferer, bevor man sich jedes Mal entschloss, wieder auf Brembo zu wechseln, mit denen man alle vier Weltmeistertitel holen konnte. Den ersten Versuch gab es bereits vor der Saison 2014, doch den blockierte damals der aktuelle Weltmeister: "Zu dem Bremsenhersteller, den wir jetzt haben, hat Sebastian beim ersten Test gesagt, das will er nicht. Wir haben dann gewechselt", bestätigt Helmut Marko bei 'ServusTV'.

Ein Bremsdefekt auf der schnellen Strecke von Spa-Francorchamps zwang das Team allerdings erneut zum Umdenken, und man wechselte den Hersteller noch einmal. Doch schon nach dem zweiten Saisonrennen 2015 folgt nun wieder die Rolle rückwärts: "Wir haben jetzt gesehen, dass die Probleme noch größere sind, und wir werden ab China wieder zu dem Hersteller zurückkehren, mit dem wir fünf Jahre lang erfolgreich waren", sagt Marko.


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In Malaysia musste man nun allerdings noch die bittere Pille Bremsprobleme schlucken. "Die Bremse hat überhitzt und es ist nicht mehr gelungen, sie auf eine normale Betriebstemperatur zu bringen", erklärt der Österreicher. Besonders Daniel Ricciardo hatte sichtbar zu kämpfen, und kam auch hinter Teamkollege Kwjat nur auf Rang zehn über den Zielstrich. "Bei Ricciardo war es deshalb krasser, weil er in der zweiten Kurve mit Rosberg zusammengestoßen ist und wesentliche Teile des Frontflügels, die vor allem für die Bremskühlung verantwortlich sind, waren verformt", so Marko.

"Wir haben dann das Rennen auf Ankommen ausgelegt. Wir sind also auf die Kurven nur zugerollt und haben die Bremse nur im minimalsten Ausmaß verwendet. Das war auch der Grund, warum wir so weit hinten gelegen sind", versucht der Motorsportberater zu ergründen, wieso man selbst hinter Juniorteam Toro Rosso landete. Und während einige schon den Abgesang auf das einstige Erfolgsteam anstimmen, betont er, dass Malaysia nur eine Ausnahme war: "Solange das Safety-Car nicht draußen war, haben wir gegenüber Massa ein, zwei Zehntel pro Runde gutmachen können", unterstreicht er. In China kann man seine Stärke mit Brembo ja dann beweisen.

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