• 11. März 2015 · 07:09 Uhr

Gericht spricht van der Garde Sauber-Cockpit zu

Giedo van der Garde erzielte bei seinem Versuch, sich ins Sauber-Cockpit zu klagen, einen juristischen Erfolg - Das Formel-1-Team geht aber in Berufung

(Motorsport-Total.com) - In der juristischen Auseinandersetzung gegen das Formel-1-Team Sauber hat Giedo van der Garde am Mittwoch vor einem Gericht in Melbourne einen weiteren juristischen Erfolg erzielt. Ein Richter des obersten Gerichtshofs des australischen Bundesstaats Victoria entschied nach einer Anhörung, dass van der Garde über einen gültigen Rennfahrervertrag mit Sauber für die Formel-1-Saison 2015 verfüge und damit berechtigt sei, für das Team zu fahren.

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Giedo van der Garde kämpft vor Gericht um ein Formel-1-Cockpit Zoom Download

Ob Sauber den Niederländer am Wochenende beim Saisonauftakt tatsächlich fahren lassen muss, entscheidet sich jedoch erst am Donnerstag, denn das Team legte Berufung gegen das Urteil ein. Über diese Berufung wurde am Nachmittag (Ortszeit) verhandelt, eine Entscheidung will das Gericht am Donnerstag um 9:30 Uhr Ortszeit (Mittwoch, 23:30 Uhr MEZ) fällen.

In erster Instanz hatte Richter Clyde Croft entschieden, dass zwischen van der Garde und Sauber ein rechtsgültiger Vertrag bestehe, der dem Niederländer einen Platz als Einsatzfahrer des Teams in der Formel-1-Saison 2015 zusichere. Dieser, so erklärte der Richter, gelte für die gesamte Formel-1-Saison 2015 und nicht nur für den Grand Prix von Australien in Melbourne.

Sauber argumentiert mit Sicherheitsbedenken

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn erklärte in einer ersten Stellungnahme: "Wir sind sehr enttäuscht über diese Entscheidung und müssen uns nun die Zeit nehmen, die Konsequenzen dieses Entscheids zu verstehen sowie die Auswirkungen auf unseren Saisonstart zu evaluieren. Allerdings können wir nicht die Sicherheit unseres Teams, oder anderer Fahrer auf der Strecke gefährden, nur um dem Wunsch eines unvorbereiteten Fahrers nachzukommen, Rennen für uns zu bestreiten. Und dies in einem Fahrzeug, das auf zwei andere Fahrer zugeschnitten wurde."


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Van der Garde ohne Vorbereitung ins Auto zu setzen, sei ein unverantwortliches Sicherheitsrisiko: Dieses Hauptargument brachte Rechtsanwalt Rodney Garrett, der Sauber in der Auseinandersetzung vertritt, am Mittwoch erneut vor Gericht vor. Schon bei der ersten Anhörung am Montag hatte der Anwalt gesagt, ein Einsatz van der Gardes "würde in einem unverantwortlichen Risiko münden, welches Körperverletzungen und sogar den Tod mit einschließt."

Allerdings konnte Garrett dem Gericht nicht schlüssig darlegen, worin diese Gefahr bestehen würde, woraufhin die Richter vorschlugen, einen Verantwortlichen des Automobil-Weltverbands FIA zu dieser Frage zu hören. Auch van der Garde selbst bezeichnet dieses Argument von Sauber als vorgeschoben. "Ich glaube Sie und alle anderen wissen, dass man das schnell lösen kann. In drei oder vier Stunden bekommt man einen ordentlichen Sitz für das Wochenende hin", sagte van der Garde dem Formel-1-Journalisten Adam Cooper.

Drei Fahrer für zwei Cockpits

Die Anwälte der nominierten Einsatzfahrer Marcus Ericsson und Felipe Nasr waren ebenfalls vor Gericht erschienen, und stellten klar, dass ihre Mandanten ebenfalls gültige Rennfahrerverträge mit Sauber für die Saison 2015 besäßen und beklagten, dass Ericsson und Nasr vor Gericht nicht gehört worden seien. Die Richter entschieden jedoch, dass dies im vorliegenden Fall auch nicht notwendig sei.

Mit der Entscheidung des Gerichts war van der Garde naturgemäß sehr zufrieden. Er betonte, dass er trotz der juristischen Auseinandersetzung weiterhin ein gutes Verhältnis zum Sauber-Team habe. "Ich sehe keine Probleme. Im vergangenen Jahr war aus persönlicher Sicht alles gut. Jetzt müssen wir uns zusammenraufen, an einem Strang ziehen und schauen, dass wir die ersten Punkte holen", so van der Garde gegenüber 'adamcooperf1.com'.

Sollte die Entscheidung in der Berufungsverhandlung Bestand haben, stünde Sauber vor einem Dilemma, denn da auch Ericsson und Nasr gültige Verträge haben, würde das Team ebenfalls rechtsbrüchig, wenn es einen der beiden nicht fahren lassen würde. Eine endgültige Entscheidung darüber muss innerhalb der nächsten 24 Stunden fallen, denn bis Donnerstag 8:00 Uhr MEZ muss Sauber der FIA mitteilen, welche beiden Fahrer am Wochenende für das Team in Melbourne fahren sollen. Danach ist eine Änderung der Fahrer nur noch mit Zustimmung der Rennkommissare möglich.

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