• 16. Dezember 2014 · 09:04 Uhr

Lauda: Die Mercedes-Fehler, die zum Erfolg führten

Der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda erklärt, worauf der Erfolg der Silberpfeile aufgebaut hat und warum er gehalten werden könnte

(Motorsport-Total.com) - Drei "verlorene" Rennen, einen ordentlichen teaminternen Konflikt und einige Zuverlässigkeits-Sorgen - darüber kann Mercedes nach der Formel-1-Saison 2014 hinweg sehen. Denn das fünfte Jahr des Teams in seiner heutigen Form, hätte kaum erfolgreicher ausfallen können. In den vier vorangegangenen Saisons musste dafür aber auch jede Menge Lehrgeld bezahlt werden. Und ein Selbstläufer a la Red Bull ist auch nicht garantiert, warnt der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda.

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Mittendrin statt nur dabei: Niki Lauda feiert den Mercedes-Erfolg Zoom Download

Im Vordergrund steht bei den Silberpfeilen drei Wochen nach Ende der Saison noch immer die Freude über den gewonnene Konstrukteurs-Titel, den Weltmeister Lewis Hamilton, dessen schärfsten Rivalen und besten Qualifizierer Nico Rosberg und das allgemein dominanter Auftreten, an das keins der konkurrierenden Team heran kommen konnte.

"Zum ersten Mal haben wir eine Mannschaft, die Höchstleistungen bringt", freut sich Lauda gegenüber 'Auto motor und sport'. "So etwas entsteht nur in einem jahrelangen Prozess. Bei uns sitzen die richtigen Leute am richtigen Platz, und sie ziehen alle am selben Strang in eine Richtung. Brixworth und Brackley sind zusammengewachsen. Daraus entstand ein innovatives, überlegenes technisches Konzept."

Lauda: Im Team muss es auch mal krachen

Mercedes war 2010 als Werksteam in die Formel 1 zurückgekehrt, hatte mit Michael Schumacher und Rosberg zugleich große Erwartungen geschürt, musste sich jedoch erst einmal mühsam den Weg an die Spitze erarbeiten. Mit der neuen Turbo-Ära, begann dann auch die Zeit der Silberpfeile.


Fotostrecke: Mercedes: Der Weg zum Konstrukteurstitel

Die hochtechnologischen Antriebseinheiten, die in diesem Jahr im Starterfeld ihres Gleichen suchten, lässt Mercedes dabei in Brixworth produzieren. Hauptsitz des Teams und der Chassis-Bauer ist die Fabrik in Brackley. Eine Aufgabenteilung, die nicht auf Anhieb funktionierte.

"Zwischen der Auto-Fraktion und den Motorleuten kommt es immer mal wieder zu Streitereien", so Lauda. "Wichtig ist da, den richtigen Kompromiss zu finden. Das war gerade jetzt ein entscheidender Schritt. Weil das Motorkonzept komplett neu war. Wenn da der Zusammenschluss mit dem Auto nicht optimal funktioniert, hast du ein Problem. Mit den Kühlern, der Aerodynamik."

Fehler wurden ausgemerzt

"Der Grundfehler war, dass Brixworth und Brackley nicht miteinander gearbeitet haben", erklärt der 65-Jährige die Anfangsschwierigkeiten. "Dann mussten wir im Team ein paar Leute austauschen. Wir haben schließlich auch unser Reifenproblem gelöst. Die Verpflichtung von Hamilton war auch einer der Hauptfaktoren für den heutigen Erfolg. Seitdem hat das alles eine Dynamik in die richtige Richtung bekommen. Jeder Puzzlestein wurde dorthin gesetzt, wo er hingehörte."


Fotostrecke: WM-Jubel: Hamiltons

Auf zwei gesamt-vierte Plätze zu Beginn, einen kleinen Tief mit dem fünften Konstrukteurs-Rang 2012 und der Eroberung der Vizemeisterschaft im vergangenen Jahr folgte nun die erarbeitete Erfolgswelle.

"Unser Auto war schneller als die anderen", so Lauda. "Je nach Strecke einmal mehr, einmal weniger, so zwischen drei bis sechs Zehntel pro Runde im Renntrim. Und wir haben das Auto bis Suzuka konsequent weiterentwickelt. Früher haben wir immer nach der Sommerpause aufgehört, und die anderen haben weitergemacht. Der Fehler ist uns nicht mehr passiert. Und das zahlt sich auch für nächstes Jahr aus. Weil das Reglement nahezu gleich bleibt."

Nicht auf den Lorbeeren ausruhen

Der Österreicher warnt trotz aller guten Vorzeichen für eine Fortführung der Dominanz aber auch davor, den Erfolg nun als selbstverständlich zu betrachten. "Es ist leichter mit einem guten Basis-Konzept in eine neue Ära zu starten. So weißt du schon mal, was funktioniert", gibt er zu. "Aber Vorsicht: Jedes Jahr kann Überraschungen bringen. Wir werden sicher unser Auto und unseren Motor kontinuierlich weiterentwickeln. Ob es sich wie bei Red Bull in einer Siegesserie auswirkt, kann ich nicht sagen. Ich bin ja kein Hellseher."

Die eine dominante Saison habe sich aber schon mal gelohnt, meint Lauda: "Die großen Teams stellen sich alle die Frage: Was ist uns der Erfolg wert. In unserem Fall kann ich sagen: Der finanzielle Einsatz von Mercedes wird dank der Erfolge immer geringer. Dafür bekommen wir immer mehr zurück. Der Werbewert steht absolut im Verhältnis zu dem, was Mercedes dafür ausgibt."

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