• 12. Dezember 2014 · 09:23 Uhr

Formel 1: Macht ist käuflich?

Macht gegen Bares: Die FIA lässt sich die Etablierung der Strategiegruppe mit jährlich 40 Millionen Dollar bezahlen - Ecclestone: "Sie brauchen das Geld"

(Motorsport-Total.com) - Der Weg zu neuen Regeln in der Formel 1 ist seit dem vergangenen Jahr ein neuer. Seit 2013 gibt es die Strategiegruppe, die in ihrer Form und im Gesamtkonstrukt der Königsklasse alles andere als unumstritten ist. Auch die Wettbewerbshüter der EU haben ein Auge auf die Strategiegruppe geworfen. Warum? Weil in dieser Konstellation nicht alle Teams ein Mitspracherecht haben und die Herrschaft über das Regelwerk teils aus den Händen der FIA zu den Topteams gewandert ist.

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Macht seine Deals, wie es ihm gefällt: Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone Zoom Download

In der Strategiegruppe haben die Teams Ferrari, Mercedes, Williams, McLaren, Red Bull und (Stand 2014) auch Lotus ein Stimmrecht. Force India, Sauber und Co. haben in jenem Gremium nichts zu melden. Die Strategiegruppe berät neue Ansätze und Regeln, die anschließend von der Formel-1-Kommission in den FIA-Weltrat eingebracht werden, wo sie allerdings aufgrund der aktuellen Stimmenverteilung kaum noch abgelehnt werden können. Kurzum: Die Strategiegruppe ist mit viel Macht ausgestattet.

Die Formulierung von technischen und sportlichen Regeln obliegt eigentlich dem Automobil-Weltverband FIA, der allerdings einen Teil dieser Macht schlichtweg verkauft zu haben scheint. Die Einführung der Strategiegruppe hat sich die FIA bezahlen lassen: 40 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 32 Millionen Euro) bekommt man jährlich von der FOM dafür. "Sie haben sich diese Rechte abkaufen lassen", sagt Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, der froh ist, dass man auf diesem Wege "es hat so aufstellen können, wie es aufgestellt sein muss".

Der 84-jährige Brite ist überzeugt, dass man der FIA keine Macht abgekauft habe, sondern einen sozial wichtigen Dienst im Sinne aller geleistet habe. "Wir haben der FIA aus der Patsche geholfen", betont der oft umstrittene Vermarkter. "Sie hatten ein Defizit und haben versucht, irgendwie an Geld zu kommen." Angst vor einem Einschreiten der EU hat er nicht: "Alle wussten doch, worauf sie sich einlassen. Wenn die EU das kippt, dann wird die Tür geöffnet, um alle möglichen Verträge zu kippen."

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