Gutierrez bemüht sich um Testfahrerrolle

(Motorsport-Total.com) - Esteban Gutierrez wird in Abu Dhabi seinen letzten Grand Prix für Sauber fahren. Womöglich ist es auch sein letztes Rennen überhaupt in der Formel 1, denn der Mexikaner steht vor einer ungewissen Zukunft. "Ich weiß es noch nicht. Ich habe von den Lotus-Gerüchten gehört. Wir kannten aber die Situation mit Romain (Grosjean; Anm. d. Red.). Deswegen war es für uns keine echte Option", meint Gutierrez auf Lotus angesprochen. "Wir arbeiten an anderen Dingen, eine riskante Richtung, aber es könnte für die Zukunft gut sein. Noch ist nichts fixiert. Hoffentlich haben wir bald Klarheit."

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Esteban Gutierrez will bei einem Topteam als Testfahrer andocken Zoom Download

"Ich habe für die Formel 1 die Pläne A, B und C", gibt sich Gutierrez ganz diplomatisch. "Dazwischen muss ich mich entscheiden." Da Renncockpits rar sind, sieht sich der 23-Jährige auch nach einer Rolle als Testfahrer um. "Ja, ich sehe mich nach einem Testfahrerplatz in einem Topteam um. Es muss auch einen Plan für die Zukunft geben." Mit welchen Teams er in Verhandlungen steht, will er nicht verraten. "Ich muss noch zwei Wochen warten, bis wir mehr wissen."

"Meine Priorität ist es, in der Formel 1 zu bleiben. Wenn ich bessere Möglichkeiten habe, mein Können zu zeigen, bin ich sicherlich in einer guten Position." Gutierrez debütierte 2013 für Sauber in der Königsklasse und konnte bisher erst ein einziges Mal in die Punkteränge fahren. Im Vorjahr kam der Mexikaner in Japan als Siebter ins Ziel und sammelte dafür sechs WM-Punkte. Es ist bis heute sein mit Abstand bestes Ergebnis.

Gutierrez kann Können nicht zeigen

"In meinem ersten Jahr war ich ein Rookie und es ist viel passiert, was mich wahrscheinlich unter Stress gesetzt hat. Trotzdem konnte ich in der zweiten Saisonhälfte gute Leistungen zeigen", blickt Gutierrez auf seine kurze Formel-1-Karriere zurück. "Dann wollte ich in meiner zweiten Saison meine richtige Performance zeigen, aber das Auto hatte sich verschlechtert. Deshalb konnte ich nicht mein Können zeigen."

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In Suzuka 2013 holte Esteban Gutierrez seine bisher einzigen WM-Punkte Zoom Download

"Ich bin viele starke Runden gefahren, aber von außen sieht man das nicht, denn man muss die Ergebnisse respektieren. Deshalb will ich mich in eine Position bringen, in der ich mein Können zeigen kann. Die Erfahrung dieser beiden Jahre ist eine gute Basis für meine Zukunft in der Formel 1." Trotz der ausbleibenden Erfolge bereut Gutierrez nichts: "Natürlich gibt es Dinge, die man besser hätte machen können. Man kann im Leben aber nicht alles kontrollieren. Dinge passieren aus einem bestimmten Grund. Ich habe meine Ziele in der Formel 1 und werde alles tun, damit ich meine Träume erfüllen kann."

Dennoch fällt es dem 23-Jährigen schwer, seine beste Saisonleistung zu nennen: "Eine gute Frage. Wir waren mehrmals in der Position, Punkte zu sammeln. Es gab auch technische Probleme. Okay, ich habe in Monaco einen großen Fehler gemacht. Es war eine frustrierende Saison, aber ich nehme die positiven Sachen mit. Das Team ist sehr gut und ich habe viel Erfahrung gesammelt. Ich werde alles geben, damit ich in der Formel 1 erfolgreich sein kann. Ich war schon in anderen Formel-Klassen erfolgreich und bin mir sicher, dass ich es auch in der Formel 1 schaffen kann."

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Nach zwei Rennjahren trennen sich die Wege von Sauber und Esteban Gutierrez Zoom Download

Mit dem Sauber-Team ist Gutierrez schon lange verbunden. Über mehrere Jahre wurde er für die Formel 1 aufgebaut. "Ich bin seit vier Jahren mit dem Team verbunden, eigentlich schon länger. Wir haben den Vertrag im Jahr 2009 mit Mario Theissen unterschrieben. Deshalb möchte ich mich bei ihm bedanken, denn er war der Erste, der mich an Bord geholt hat. Nach dem BMW-Rückzug haben sich Peter und Monisha (Sauber und Kaltenborn; Anm. d. Red.) dazu entschlossen, mit mir weiterzumachen. Wir haben immer noch den gleichen Vertrag. Jetzt ist für mich aber die Zeit gekommen, etwas anderes zu machen."

Nachdem sich abzeichnete, dass Sauber in Zukunft nicht auf Gutierrez setzen wird, begannen die Verhandlungen mit anderen Teams. Die Atmosphäre in der Garage wurde aber nicht getrübt. "Eigentlich nicht viel, denn meine unmittelbaren Mitarbeiter treffen nicht die Entscheidungen", sagt Gutierrez über seine Mechaniker-Crew. "Ich muss meine Professionalität fortsetzen und habe ein gutes Arbeitsverhältnis mit meinen Ingenieuren und Mechanikern. So wird es bis zum letzten Moment sein."