• 15. Mai 2014 · 17:02 Uhr

Hembery: Pirelli ging bewusst einen Schritt zurück

Motorsportchef Paul Hembery verrät, dass Pirelli in diesem Jahr bewusst einige konservativere Entscheidungen im Hinblick auf die Reifenwahl getroffen hat

(Motorsport-Total.com) - Während die Reifen in den vergangenen Jahren stets die Schlagzeilen in der Frühphase der Saison bestimmt haben, stehen 2014 andere Themen, allen voran der neue Antrieb, im Mittelpunkt des Interesses. Pirellis Motorsportchef Paul Hembery erklärt, dass der Reifenhersteller in diesem Jahr bewusst auf konservativere Lösungen gesetzt habe, da die vielen Regeländerungen auch auf die Reifen eine große Auswirkung gehabt hätten.

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Paul Hembery berichtet, dass Pirelli in dieser Saison bewusst einen Rückschritt machte Zoom Download

"Wir sind einen kleinen Schritt zurückgegangen", berichtet Hembery gegenüber 'Formula1.com' und ergänzt: "In den vergangenen Saisons waren wir sehr aggressiv, nicht nur, um eine große strategische Herausforderung für die Teams zu schaffen, sondern auch eine technische. Das hat für einige funktioniert und für andere vielleicht nicht. Dieses Jahr, bei all den Unbekannten, brauchten wir einfach einen Rückschritt."

"Wir haben im Juni und Juli des vergangenen Jahres damit begonnen, Daten zu sammeln, wie die Autos aussehen würden, also hatten wir eine Idee davon, wie sich die Autos verhalten würden. Wir wussten sehr früh, dass es eine Menge Durchdrehen der Räder geben würde. Das bedeutete, gemeinsam mit dem geringeren Abtrieb, dass wir wussten, dass der Reifen einerseits widerstandsfähig sein musste, aber auch ein Griplevel brauchte, der den fehlenden Abtrieb kompensiert. Das war eine Herausforderung."

Antrieb steht im Mittelpunkt

Außerdem habe der neue Antrieb dafür gesorgt, dass die Reifen etwas aus der Schusslinie der Kritiker genommen wurden: "Einige Leute wollen sich natürlich immer beschweren, aber die Formel 1 ist jedes Jahr anders und jedes Jahr gibt es eine andere Thematik, die sich durchzieht. Vergangenes Jahr waren wir diese Thematik, aber in dieser Saison hatten wir bisher einen sehr positiven Start."

"Wir wollen interessante Rennen für die Fans."Paul Hembery
"Wir sind mit sehr neuen Autos in die Saison gegangen, was natürlich eine Auswirkung auf die Reifen hatte, und hatten sehr viel Glück, dass wir vor der Saison an Orten testen konnten, die uns sehr früh in diesem Jahr gute Informationen darüber geliefert haben, wie die Autos mit den Reifen funktionieren. Das war aus Sicht des Sports ein bedeutender Schritt nach vorne."

"Im Hinblick auf die Slicks haben wir eine gute Performance gesehen, wenn man bedenkt, dass es so umfassende Änderungen gab. Vielleicht werden wir es in dieser Saison manchmal erleben, dass unsere Wahl, wenn sich die Autos weiterentwickeln, etwas konservativ ist, denn wenn sie das Durchdrehen der Räder reduzieren und weniger rutschen, dann bedeutet das, dass die Reifen nicht so schnell überhitzen."

Werden die Autos schneller?

Dass demnächst doch wieder gravierende Reifenprobleme auftreten, glaubt Hembery nicht: "Vielleicht später im Jahr. Wir sehen in Sachen Pace bereits große Unterschiede und das bedeutet meistens, dass die Leute, die härter pushen, ein Produkt haben wollen, welches eher konservativ ist, damit sie ihre Performance maximieren können. Dann gibt es die Teams, die nicht diese Performance haben, also pushen sie, um mehr Performance aus den Reifen zu holen, um die Lücke zu den anderen Teams zu schließen."

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Der superweiche Reifen von Pirelli kam in diesem Jahr bisher noch nicht zum Einsatz Zoom Download

Besonders stolz ist Hembery allerdings auf den neuen Regenreifen. Er erklärt: "Wir waren sehr glücklich darüber, dass es in einigen Qualifyingsitzungen eine Überschneidung zwischen dem Intermediate- und dem Regenreifen gab. Einige Autos waren auf dem einen Reifen unterwegs, andere auf dem anderen, was bedeutete, dass wir die Lücke zwischen den beiden endlich geschlossen haben. In der Vergangenheit hatten wir die Situation, in der es eine Lücke zwischen den Phasen gab, in denen man den einen oder den anderen benutzen konnte."

Was die neuen Autos angeht, so glaubt Hembery, dass diese "am Saisonende schneller sein werden, als im vergangenen Jahr", da die Teams diese nun verstanden hätten, und mit der Detailarbeit beginnen könnten. Für Pirelli wäre es dann eine gute Saison, "wenn wir das abliefern, worum wir gebeten wurden: zwei bis drei Boxenstopps. Das haben wir in den vergangenen Saisons geschafft und wir sind auf dem Weg, das wieder zu schaffen. Wir wollen interessante Rennen für die Fans und immer das abliefern, was der Kunde will."

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