"Schwer enttäuscht": Lauda verliert Kurve am Red-Bull-Ring
Die Niki-Lauda-Kurve in Spielberg wird künftig einen Sponsorennamen tragen - Dafür will es der Österreicher Red Bull auf der Rennstrecke heimzahlen
(Motorsport-Total.com) - In etwas mehr als fünf Wochen kehrt die Formel 1 nach Österreich zurück. Die Traditionsstrecke in Spielberg ist allerdings nicht mehr dieselbe wie vor gut einem Jahrzehnt, als die Königsklasse zuletzt zu Gast war, denn Dietrich Mateschitz hat die Anlage 2004 aufgekauft und anschließend umgekrempelt. Nicht nur, dass der Kurs heute Red-Bull-Ring heißt - jetzt werden auch noch die Kurven umbenannt. Eine Frechheit in den Augen von Niki Lauda, der dadurch sein eigenes Denkmal verliert.
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Niki Lauda hält die Umbenennung der Kurven in Spielberg für eine Frechheit Zoom Download
"Ich bin schon schwer enttäuscht", meint der 65-Jährige, der als einziger Österreicher einen Heim-Grand-Prix in der Alpenrepublik gewinnen konnte, gegenüber 'Kleine Zeitung'. Es sei doch etwas ungewöhnlich, jemandem ein Denkmal zu Lebzeiten wieder wegzunehmen. "Danach ist es mir ja wurscht. Ich kann es nur darauf zurückführen, dass ich jetzt bei Mercedes bin, und wir Red Bull um die Ohren fahren...", stichelt er gegen Mateschitz.
Doch nicht nur die Niki-Lauda-Kurve ist damit Geschichte - auch Gerhard Berger muss künftig auf seine Widmung verzichten. Der Veranstalter begründet die Entscheidung schlichtweg kommerziell. So werden zahlreiche Kurven umgetauft, weil gewisse Sponsoren gutes Geld für eine eigene Kurve in die Hand nehmen. Zu Zeiten des Österreich- und A1-Rings habe es dafür eben noch keine Interessenten gegeben. "Das ist ja die noch größere Frechheit", wettert Lauda.
Fotostrecke: Österreicher in der Formel 1
Österreich ehrt seine Motorsport-Helden: Im Rahmen des am 22. Juni stattfindenden Grand Prix auf dem Red-Bull-Ring wird es eine Parade mit ehemaligen Formel-1-Fahrern des Landes geben, die dafür ihre alten Boliden noch einmal vorführen. Gerhard Berger ist mit dem Ferrari 88C dabei, mit dem er in der Saison 1988, die von dem McLaren-Duell zwischen Alain Prost und Ayrton Senna dominiert wurde, in Monza den Sieg vor einem begeisterten italienischen Publikum holen konnte. Fotostrecke
Mateschitz betont indes vielmehr die Begeisterung, die durch das Formel-1-Comeback in Österreich vorherrscht: "Sie ist eine Bestätigung, dass es richtig war, sich darum zu bemühen. Da ist schon auch eine Freude darüber, wie alles aufgenommen worden ist", gesteht der Red-Bull-Boss gegenüber 'APA'. Dabei geht es ihm allein um die Relevanz der Veranstaltung: "Beliebtheitswerte sind nebensächlich. Uns geht es bei allem, was wir tun, um die Sinnhaftigkeit, auch wenn die sich vielleicht erst im Nachhinein bestätigt."