• 06. Mai 2014 · 12:16 Uhr

"Drachenbändiger" Vettel kämpft weiter nur mit zickiger "Suzie"

Sebastian Vettel nimmt zum Europaauftakt in Barcelona den nächsten Anlauf im Kampf gegen die Silberpfeile - Große Hoffnungen sollte er sich nicht machen

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel wäre so gerne ein Held. Ein Held in, nun ja, bunter Rüstung, der mit einem Drachen kämpft und diesem schließlich seinen Willen aufzwingt. Aber die Drachen sind auch in der Formel 1 ausgestorben. Stattdessen muss sich der Weltmeister weiterhin mit seiner zickigen "Suzie" herumschlagen. Und die macht alles, nur nicht das, was der Weltmeister will.

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Sebastian Vettel hat im Kampf gegen die Silberpfeile weiter keine guten Karten Zoom Download

So tut sich Vettel in dieser Saison ungewohnt schwer, und auch für den Europaauftakt am Wochenende in Barcelona ist wenig Besserung in Sicht. "Das Auto macht noch nicht, was ich will. Beim Bremsen und Rausfahren aus den Kurven fehlt mir zudem das absolute Vertrauen", gab der viermalige Champion im 'Focus' zu.

Ricciardo stellt Vettel vor Rätsel

Nicht nur deshalb war der 26-Jährige zuletzt meilenweit davon entfernt, die dominierenden Silberpfeile mit dem WM-Führenden Nico Rosberg (79 Punkte) und dem dreimaligen Saisonsieger Lewis Hamilton (75) ernsthaft zu gefährden. Ganze 33 Zähler hat Vettel auf dem Konto, stand nur einmal in vier Rennen auf dem Podest.

Sogar teamintern lief ihm Neuzugang Daniel Ricciardo den Rang ab. "Daniel fühlt sich im Auto wohler. Ich muss noch herausfinden warum. Der Abstand zwischen uns ist sehr groß", sagt Vettel, der den Australier in China passieren lassen musste.

Es scheint, dass die neue Formel 1 und der alte Dominator nicht so richtig zueinander passen. Vettel wird nicht müde, die Änderungen zu kritisieren, er vermisst den Sound und die Power der alten Boliden. "Wir sind eine Sportart, die dafür berühmt ist, laut und gefährlich zu sein. Wir laufen Gefahr, den Kern des Motorsports zu verlieren", sagte er.

Wie Vettels Formel 1 aussehen würde

Wenn Vettel sich eine Königsklasse nach seinen Wünschen basteln dürfte, würde es auf den Pisten wieder richtig rauchen. "Ich würde einen V12- oder V10-Motor mit knapp 1.000 PS, also richtig Power, einbauen", sagt er. "Ich hätte gerne Autos, die so schnell fahren, wie es überhaupt nur geht. Ich brauche das Gefühl, einen Drachen oder ein Biest zu zähmen."

"Ich würde einen V12- oder V10-Motor mit knapp 1.000 PS, also richtig Power, einbauen."Sebastian Vettel
Von einem Drachen kann bei seinem neuen Arbeitsgerät, dem schlicht "Suzie" getauften RB10, keine Rede sein, allerhöchstens von einem zickigen Hausdrachen. Doch für Barcelona verspricht Red Bull Verbesserungen. Traditionell bringt der Europaauftakt einen großen Evolutionssprung. Die Teams hatten in der dreiwöchigen Pause genügend Zeit, um nach Problemlösungen zu suchen und diese auch zu finden.

Während Red Bulls Motorenlieferant Renault fieberhaft daran arbeitet, die Lücke zu Mercedes und Ferrari kleiner werden zu lassen und damit Vettel den vermissten Speed auf den Geraden zu verschaffen, sollen auch ein neues Chassis und möglicherweise besseres Benzin zusätzliche Zehntelsekunden aus "Suzie" herauskitzeln.

Vettels Frustfaktoren

Zwar betonen Rosberg und Hamilton unisono, dass sie Vettel und Red Bull weiter auf der Rechnung haben, doch der Brausehersteller aus Österreich müsste in Barcelona schon einen Quantensprung hinlegen, um wirklich in die Nähe der Silberpfeile zu kommen. So dürfte sich Hamiltons Aussage, "wenn ich ehrlich bin, dann traue ich der Situation bei Red Bull nicht ganz, ich bin mir sicher, dass die noch aufholen", für Vettel wie ein süßes, klebriges Kompliment anfühlen, das man gar nicht annehmen möchte.

Vettel tut sich sichtlich schwer in seiner neuen Rolle. Der ehrgeizige Erfolgsmensch wird ausgebremst von neuen Regeln, die "keinen Sinn machen", von Motoren, die er nicht mag, von einem Auto, das "nicht zu meinem Fahrstil passt". Der Traum vom Drachenbändiger Vettel ist jedenfalls erst mal ausgeträumt.

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