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Kommt Haas Formula LCC erst 2016?
Der Rennstall von Gene Haas könnte erst 2016 in die Formel 1 kommen - Nun gilt es schnellstmöglich ein Team aufzubauen und Technologie-Partner zu finden
(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Freitag kam die Zusage: Das Formel-1-Projekt von Gene Haas wurde von der FIA zusammen mit Bernie Ecclestone angenommen und bekommt einen Startplatz für die Formel-1-Saison 2015. Doch ist man bei Haas Formula LCC überhaupt schon bereit? Bei einer Pressekonferenz am Montag sprach der NASCAR-Teambesitzer zusammen mit seinem Partner, dem ehemaligen Red-Bull-Technikchef Günther Steiner, über die weiteren Pläne des US-amerikanischen Teams.
"Hoffentlich kann ich innerhalb von vier Wochen sagen, welches Jahr wir anstreben werden", sagt Haas am Montag. "Ich würde gerne 2015 einsteigen, weil das erste Jahr ein schwieriges Jahr werden wird, egal was passiert. Es ist eine sehr große Herausforderung. Ein Teil der Lernphase wird sein, auf die Strecke zu gehen und die Logistik, von einem Rennen zum nächsten zu kommen, klarzustellen. Je schneller wir lernen, desto schneller werden wir damit fertig sein."
Haas möchte sich noch nicht auf eine Jahreszahl festlegen. Er sieht selbst ein, dass er es bis März 2015 nur mit den richtigen Partner schaffen kann. "Ich weiß nicht ob unsere Partner all die Infrastruktur zur Verfügung stellen können, die wir brauchen. Ich glaube, dass wird eine der Sachen sein, die wir in den nächsten Wochen herausfinden müssen." Der Amerikaner, der Maschinebau gelernt hat, meint weiter, dass ihm die FIA gesagt hätte, man müsse sich bis Juni 2014 entscheiden, ob man 2015 antreten möchte. Doch Haas befindet sich in einem Dilemma: "Ich denke, dass 2015 zu nahe ist, und 2016 zu weit entfernt." Sollte man erst 2016 einsteigen, dann befürchtet Haas, dass noch mehr Geld in das Projekt fließen wird, als geplant.
Kannapolis oder Brüssel?
Ebenfalls ist von Kundenautos die Rede gewesen, die in der Formel 1 verboten sind. Zumindest beabsichtigt man sehr eng mit anderen Parteien und Konstrukteuren zusammenzuarbeiten. "Jetzt gerade sind wir mitten in der nächsten Saison, also was wir machen müssen ist, einen Plan zu haben, wo wir grundsätzlich mit einem Auto daherkommen - und ich verwende das Wort 'Kundenauto', auch wenn es in der Formel 1 nicht erlaubt ist - wo wir mit einem Auto daherkommen, das auf der Technologie unsere Partner beruht und innerhalb der Regeln der FIA liegt."
Das Hauptquartier des Teams wird im Übrigen in den USA liegen, obwohl man mit einem Umzug nach Europa geliebäugelt hat. Genauer wird das Werk in Kannapolis liegen, wo sich im Moment schon der Sitz des NASCAR-Teams Stewart-Haas-Racing befindet. "Das wird das erste sein, an dem wir dran sein werden. Es wird gerade am Dach des Gebäudes gearbeitet. Also ist es noch ein paar Monate hin", so Haas in der Pressekonferenz. Trotzdem gibt es auch in Belgien, genauer gesagt in Brüssel, einen Ableger von Haas Firma, die sehr zentral in der Nähe des Flughafens und des Hafens gelegen ist.
Wird Ferrari den Motor liefern?
Der nächste entscheidende Schritt für das Team wird die Wahl des Motorenlieferanten sein. Es gab bereits Gerüchte um eine mögliche Partnerschaft mit Ferrari. "Das nächste wird sein, sich hinzusetzten und ernsthafte Verhandlungen mit unseren Partnern zu führen. Es gibt zurzeit drei Motorenlieferanten in der Formel 1 - Renault, Mercedes und Ferrari - also müssen wir den Partner einkreisen, mit dem wir arbeiten werden."
Die Motivation warum Haas das Formel-1-Projekt überhaupt initiierte, sei die Steigerung des Bekanntheitsgrades seiner Werkzeugmaschinen-Firma "Haas Automation" gewesen. Der Amerikaner erhofft sich durch die steigende Aufmerksamkeit, aus seiner Firma eine Premium-Marke machen zu können. Speziell die Übersee-Märkte seien dabei interessant, so Haas.