• 02. April 2014 · 14:49 Uhr

Red Bull kämpft um Vettels Chance

Im harten Duell mit Mercedes drücken Sebastian Vettel und Red Bull auf das Tempo - Für den Weltmeister ist diese Herausforderung derweil auch eine große Chance

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettels größte Bewunderer tragen derzeit Silber. Ausgerechnet das zuletzt so dominante Mercedes-Werksteam lässt aktuell kaum eine Gelegenheit aus, die Fortschritte bei der Konkurrenz hervorzuheben. "Red Bull kommt zurück", sagt etwa Aufsichtsratschef Niki Lauda, "und zwar schneller als wir alle denken."

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Red Bull setzt derzeit alles daran, Sebastian Vettel wieder zum Sieg zu führen Zoom Download

Spätestens vor dem Großen Preis von Bahrain am Sonntag (das Rennen 17.00 Uhr live im Online-Ticker) hat sich der jüngst noch strauchelnde Weltmeister-Rennstall den Respekt der Konkurrenz zurückgeholt. Angesichts der Fortschritte bei Red Bull in den vergangenen vier Wochen warnt auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff in 'Sport Bild' davor nachzulassen - denn Red Bull werde ihm diesen Gefallen nicht tun.

Schon am vergangenen Wochenende in Malaysia hatte der Österreicher beobachtet, wie die Titelverteidiger "jeden Tag 60 Kisten mit neuen Teilen eingeflogen" hatten. Wenn es nicht läuft bei Red Bull, dann wird eben investiert - neben den vergangenen Erfolgen und dem geballten Know-how sorgen auch die immensen finanziellen Möglichkeiten des Weltmeister-Rennstalls für Ehrfurcht bei der Konkurrenz.

Auch Renault mit Fortschritten

Und Red Bull, dass sich nach den desaströsen Wintertests innerhalb von vier Wochen schon wieder als zweite Kraft etabliert hat, drückt weiter aufs Tempo. Die großen Schwierigkeiten lieferte zuletzt der Renault-Motor, und die Franzosen bekommen derzeit immer wieder klare Ansagen von ihrem Premiumkunden.

"Wir können uns vielmehr nun darauf konzentrieren, die Leistung der Einheiten hochzuschrauben."Remi Taffin
"Wenn Renault in zwei bis drei Monaten keine merkliche Besserung zustande kriegt, werden wir definitiv über eine Alternative reden", hatte etwa Motorsportberater Helmut Marko im Gespräch mit der 'Bild'-Zeitung gesagt. Doch Renault sendete zuletzt erneut positive Signale, das Defizit gegenüber Mercedes könne weiter abgebaut werden.

Anders als nach dem Auftakt in Australien habe man das zweite Saisonrennen in Malaysia nicht mit einer langen Liste von Problemen verlassen. "Wir können uns vielmehr nun darauf konzentrieren, die Leistung der Einheiten hochzuschrauben", so Remi Taffin, Motorenchef der Franzosen.

Marko: "Haben das beste Chassis"

"Noch haben wir einen Rückstand von 80 PS. Wenn Renault einen weiteren Sprung macht, sind es ganz schnell nur noch 40."Helmut Marko
Und das könnte schon bald zum Erfolg führen, sagt sogar der kritische Marko und rechnet vor: "Noch haben wir einen Rückstand von 80 PS. Wenn Renault einen weiteren Sprung macht, sind es ganz schnell nur noch 40." Aufgrund der wie in den Vorjahren starken aerodynamischen Eigenschaften des Autos könne dies sogar schon reichen. "Mehr brauchen wir gar nicht, weil unser Chassis jetzt schon das beste im ganzen Feld ist. Damit können wir einen Leistungsnachteil sehr wohl kompensieren", glaubt Marko.
"Mehr brauchen wir gar nicht, weil unser Chassis jetzt schon das beste im ganzen Feld ist."Helmut Marko
Vettel selbst spielt bei diesem Kampf um den Anschluss eine der Hauptrollen. Denn nicht nur auf der Strecke, auch in der Entwicklung muss der Weltmeister nun zeigen, welchen Unterschied der Vettel-Faktor in Krisenzeiten bewirken kann. Für den Heppenheimer kann die Saison damit durchaus zur großen Chance werden, denn jahrelang erntete der 26-Jährige aufgrund des starken Autos häufig nur wenig Respekt für seine Titelserie. Ein hart erkämpfter Triumph 2014 könnte das schiefe Bild des Durchschnittspiloten im Wunderauto endlich geraderücken.

Fotostrecke: GP Malaysia, Highlights 2014

An der Spitze des WM-Klassements steht aber vorerst das Mercedes-Duo Nico Rosberg (43 Punkte) und Lewis Hamilton (25), Vettel ist mit 15 Punkten als Siebter in Sichtweite. Dass der Hesse beim erstmals als Nachtrennen ausgetragenen Grand Prix in der Wüste seinen dritten Sieg nach 2012 und 2013 feiert, ist angesichts des Streckenlayouts eher unwahrscheinlich. Die stark motorisierten Mercedes-Boliden bleiben der Favorit - vorerst. Die Saison ist noch lang.

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