Red Bull kämpft um Vettels Chance
Im harten Duell mit Mercedes drücken Sebastian Vettel und Red Bull auf das Tempo - Für den Weltmeister ist diese Herausforderung derweil auch eine große Chance
(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettels größte Bewunderer tragen derzeit Silber. Ausgerechnet das zuletzt so dominante Mercedes-Werksteam lässt aktuell kaum eine Gelegenheit aus, die Fortschritte bei der Konkurrenz hervorzuheben. "Red Bull kommt zurück", sagt etwa Aufsichtsratschef Niki Lauda, "und zwar schneller als wir alle denken."
Spätestens vor dem Großen Preis von Bahrain am Sonntag (das Rennen 17.00 Uhr live im Online-Ticker) hat sich der jüngst noch strauchelnde Weltmeister-Rennstall den Respekt der Konkurrenz zurückgeholt. Angesichts der Fortschritte bei Red Bull in den vergangenen vier Wochen warnt auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff in 'Sport Bild' davor nachzulassen - denn Red Bull werde ihm diesen Gefallen nicht tun.
Schon am vergangenen Wochenende in Malaysia hatte der Österreicher beobachtet, wie die Titelverteidiger "jeden Tag 60 Kisten mit neuen Teilen eingeflogen" hatten. Wenn es nicht läuft bei Red Bull, dann wird eben investiert - neben den vergangenen Erfolgen und dem geballten Know-how sorgen auch die immensen finanziellen Möglichkeiten des Weltmeister-Rennstalls für Ehrfurcht bei der Konkurrenz.
Auch Renault mit Fortschritten
Und Red Bull, dass sich nach den desaströsen Wintertests innerhalb von vier Wochen schon wieder als zweite Kraft etabliert hat, drückt weiter aufs Tempo. Die großen Schwierigkeiten lieferte zuletzt der Renault-Motor, und die Franzosen bekommen derzeit immer wieder klare Ansagen von ihrem Premiumkunden.
Anders als nach dem Auftakt in Australien habe man das zweite Saisonrennen in Malaysia nicht mit einer langen Liste von Problemen verlassen. "Wir können uns vielmehr nun darauf konzentrieren, die Leistung der Einheiten hochzuschrauben", so Remi Taffin, Motorenchef der Franzosen.
Marko: "Haben das beste Chassis"
Fotostrecke: GP Malaysia, Highlights 2014
Das fängt ja gut an: Das Lotus-Team, einst mit Geldern des malaysischen Staatskonzerns Proton gegründet (und deswegen mit Spezialaufklebern dekoriert), kommt im Freitagstraining in Sepang erneut kaum zum Fahren. Romain Grosjean und Pastor Maldonado schaffen in den ersten eineinhalb Stunden volle sechs Runden - und keine einzige Zeit. Fotostrecke
An der Spitze des WM-Klassements steht aber vorerst das Mercedes-Duo Nico Rosberg (43 Punkte) und Lewis Hamilton (25), Vettel ist mit 15 Punkten als Siebter in Sichtweite. Dass der Hesse beim erstmals als Nachtrennen ausgetragenen Grand Prix in der Wüste seinen dritten Sieg nach 2012 und 2013 feiert, ist angesichts des Streckenlayouts eher unwahrscheinlich. Die stark motorisierten Mercedes-Boliden bleiben der Favorit - vorerst. Die Saison ist noch lang.