• 17. März 2014 · 15:54 Uhr

Wegen Ricciardo: Horner kritisiert "unausgereifte Technologie"

Christian Horner wehrt sich gegen den Vorwurf, dass Red Bull beim Großen Preis von Australien betrogen haben soll - Er glaubt vielmehr an einen defekten Sensor

(Motorsport-Total.com) - Red Bull macht "unausgereifte" Technologie dafür verantwortlich, dass man den Benzindurchfluss-Werten, wegen denen die FIA Daniel Ricciardo beim Großen Preis von Australien disqualifiziert hat, keinen Glauben schenkt. Nachdem Ricciardo sein zweiter Platz im Albert Park aberkannt wurde, da sein Auto die maximal erlaubte Benzindurchflussrate überschritten hatte, teilt Red-Bull-Teamchef Christian Horner nun verbal gegen das Equipment aus, das dem Team zur Verfügung gestellt wurde.

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Christian Horner schimpft nach Daniel Ricciardos Disqualifikation über die Technik Zoom Download

Horner sagt, dass die betroffenen Durchflussmengen-Sensoren sowohl bei seinem als auch bei anderen Teams seit Beginn der Testfahrten eine wahre Flut an Problemen mit sich gebracht haben. Er glaubt, dass das FIA-Equipment auch in Melbourne nicht zuverlässig war. "Es ist bekannt, dass es mit diesen Sensoren während der Tests schon das ganze Jahr über Probleme gab", sagt er.

"Bei einigen Teams ist der Sensor ausgefallen, andere mussten wieder auf null zurückgesetzt werden. Die Technik ist nicht ausgereift. Es ist unmöglich, sich zu 100 Prozent auf diesen Sensor, mit dem wir in fast jeder Session Probleme hatten, zu verlassen."

Hersteller verspricht hohe Genauigkeit

Auf die Frage, ob er überrascht sei, dass gegen andere Teams keine ähnlichen Untersuchungen eingeleitet wurden, antwortet er: "Ja, denn ich glaube, dass es viele Probleme mit diesen Sensoren gab. Ich denke nicht, dass auch nur einer von ihnen über das gesamte Wochenende zu 100 Prozent zuverlässig funktioniert hat. Selbst im Rennen haben einige nicht korrekt funktioniert."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Australien


Der FIA sind Probleme mit den Durchflussmengen-Sensoren, die von der britischen Firma Gill Sensors hergestellt werden, bekannt. Nach Informationen von 'Autosport' traten während den Testfahrten vor der Saison Kalibrierungsprobleme im Hinblick auf die Genauigkeit auf.

"Ich denke nicht, dass auch nur ein Sensor über das gesamte Wochenende zu 100 Prozent zuverlässig funktioniert hat. ."Christian Horner
Auf seiner Internetseite wirbt Gill Sensors damit, dass bei 52 Prozent der Geräte die Genauigkeit bis auf 0,1 Prozent exakt sein soll, bei 92 Prozent der Sensoren soll die Genauigkeit immerhin noch bei 0,25 Prozent liegen. Die Teams und die FIA haben allerdings herausgefunden, dass einige der Sensoren diese Werte deutlich überschritten, was sie unbenutzbar machte.

FIA ist weiter zuversichtlich

Da diese Probleme bereits vor der Saison auftraten, ist die FIA allerdings zuversichtlich, nun gemeinsam mit den Teams verstanden zu haben, wie man eine möglichst hohe Genauigkeit erzielt. Als Renndirektor Charlie Whiting vor Beginn des Rennwochenendes des Australien-Grand-Prix zu der Situation befragt wurde, sagte er: "Es ist gleich zu Beginn ziemlich eindeutig, ob ein einzelner Sensor funktionieren wird oder nicht."

"Es ist ziemlich eindeutig, ob ein einzelner Sensor funktionieren wird."Charlie Whiting
"Entweder ist er sehr, sehr gut, oder er liefert völlig falsche Werte, sodass man gleich merkt, ob man diesen Sensor benutzen kann. Wir überwachen sie alle während des gesamten Rennens, und wenn wir einen Fehler entdecken, dann haben wir immer noch eine Ausweichlösung."
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