• 17. März 2014 · 16:10 Uhr

Claire Williams über Frank: "Wir arbeiten eng zusammen"

Auch im zweiten Jahr als stellvertretende Teamchefin funktioniert die Zusammenarbeit von Claire Williams mit ihrem Vater Frank reibungslos

(Motorsport-Total.com) - Es mag Vorurteile über Frauen in führenden Motorsport-Positionen geben, ebenso wie über aufstrebende Familienmitglieder der Teamleitung im eigenen Unternehmen. Claire Williams kann sie alle widerlegen. Sie überzeugt in ihrer Rolle als stellvertretende Teamchefin bei Williams, kann die Arbeit hervorragend von ihrem Privatleben trennen und pflegt dabei eine enge Beziehung zu ihrem Vater Frank, dem Teamgründer .

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Claire Williams arbeitet erfolgreich an der Seite ihres Vaters Frank Zoom Download

"Es funktioniert sehr gut. Ich bin ja schließlich seine Tochter und kann ihn um meinen Finger wickeln", scherzt Williams , angesprochen auf die Vater-Tochter-Beziehung im Team. Dass diese Aussage keinesfalls ernst gemeint ist, weiß man im Team und darüber hinaus.

Denn Frank Williams gilt allgemeinhin als einer der strengeren Teamführer und unnachgiebig im Umgang mit seinen Sprösslingen als Arbeitnehmer. Das bekam einst sein Sohn Jonathan zu spüren, den er seinerzeit als "zu weich" für den Job in der Formel 1 bezeichnet haben soll, und das ist auch seiner Tochter bewusst, die ihre Position durchaus nicht ihrem Familienstatus zu verdanken hat.

"Der Vorstand hat mir diese Position gegeben, nicht Frank. Frank war sogar einer der Letzten, die davon erfahren haben. Und die Vorstände hätten mir diese Verantwortung sicher nicht übertragen, wenn sie nicht davon überzeugt wären, dass ich diesen Job für das Team hinbekomme", erzählte sie 'Motorsport-Total.com' bereits im November im Interview . (Hier geht's zum Beitrag)

Tür an Tür mit dem Teamchef

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In Grove wird entschieden, was auf der Strecke umgesetzt werden soll Zoom Download

Trotz alledem scheint es keine Probleme in der Zusammenarbeit mit dem eigenen Familienoberhaupt zu geben: "Wir arbeiten sehr gut zusammen. Unsere Büros liegen direkt nebeneinander. Ich sage ihm, was ich tue, er sagt mir, was er tut. Außerdem bin ich seine Stellvertreterin. Wenn er mal nicht zur Rennstrecke kommt, sagt er mir, worauf ich achten soll", erklärt die 37-Jährige.

Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass die Tochter ausschließlich brav ausführt, was der Vater befiehlt: "Es ist eine ordentliche Zusammenarbeit. Dass ich im Unternehmen mitwirke, gibt mir die Möglichkeit, meine Ideen einzubringen. Ich konnte Veränderungen vornehmen, die meiner Meinung nach erforderlich waren."

Vom Tellerwäscher in die Führungsposition

Williams arbeitete seit 2002 in der Presseabteilung von Williams, 2012 übernahm sie die Marketing- und Kommunikationsleitung des Teams und seit März vergangenen Jahres bekleidet sie die Position der stellvertretenden Teamchefin. Ein Werdegang, den sie sich von Anfang an selbst erarbeitet hat.

"Mum und Dad haben uns so erzogen, dass uns immer klar war, dass wir uns den Respekt selbst verdienen müssen. Wenn wir also zu den Rennen kamen, saßen wir nicht nur rum, sondern wir hatten Aufgaben zu erledigen. Zum Beispiel kümmerte ich mich um den Abwasch, um die Sandwiches oder den Tee für die Jungs", erinnert sie sich.

"Wir entscheiden gemeinsam, wie es vorangehen soll."Claire Williams
Ein Wirkungsbereich, den sie heute Anderen überlassen kann. Mittlerweile füllt sie die ihr übertragene Führungsrolle voll aus und arbeitet mit ihrem Vater auf Augenhöhe: "Wenn ich eine Idee habe oder Frank mit einem Vorschlag aufwartet, dann setzen wir uns zusammen und bereden das. Wir entscheiden dann gemeinsam, wie es vorangehen soll", beschreibt sie den Arbeitsalltag in den Büroräumen des Teams in Grove.

Das Team steht im Fokus

Doch bei allem Interesse an dem Familienunternehmen , hält die Vorzeige-Business-Frau nichts davon, das Vater-Tochter-Gespann in den Fokus zu stellen: "Es geht nicht nur um mich und auch nicht nur um Frank. Bei Williams gibt es ja schließlich einen Vorstand. Frank ist sehr aktiv in unserem Werk, ständig in der Firma unterwegs. Und unterm Strich haben wir alle das gleiche Ziel: Wir wollen das Team wieder zurück an die Spitze führen. Das liegt auf der Hand."

Claire Williams weiß, dass der Erfolg des Teams an erster Stelle steht, "und deshalb geht es nicht darum, den eigenen Kopf durchsetzen zu wollen. Es geht vielmehr darum, das Richtige für das Unternehmen zu tun. Da müssen die für die Firma besten Entscheidungen getroffen werden."

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