• 28. Februar 2014 · 16:01 Uhr

Coulthard fordert: Formel 1 muss "James Bond" bleiben

Mehr Umweltfreundlichkeit hält der Ex-Pilot für den richtigen Weg, will dabei Tugenden wie Sexappeal, Draufgängertum und irres Tempo nicht missen

(Motorsport-Total.com) - David Coulthard wurde lange nachgesagt, er sei einer der letzte Gentleman-Driver Formel 1. Die alte Schule hat der Schotte auch einige Jahre nach seinem Rücktritt aus dem aktiven Geschäft noch immer verinnerlicht, sich dabei neuen Strömungen aber nicht verschlossen. Im Gespräch mit der Tageszeitung 'The Scotsman' sieht er die Regelnovelle der Saison 2014 insgesamt positiv, erkennt jedoch Gefahren für das Kapital der Königsklasse: die Husaren in den Cockpits und das einmalige Tempo.

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David Coulthard will, dass die Formel 1 weiter ein cooler Sport ist Zoom Download

Es klingt nach dem viel bemühten Mythos James Hunt, wenn Coulthard fordert: "Die Formel 1 darf ihre alte Romantik von 'Mädchen küssen, Zigarette im Mund haben, ins Auto steigen, es prügeln, zurückkommen und Party feiern' nicht verlieren." Doch nicht erst seitdem die Serie auf 1,6-Liter-Turbomotoren und massenhaft Hybridenergie setzt, scheinen diese Zeiten vorbei: Längst sind die meisten Piloten Musterprofis mit asketischem Lebenswandel, längst machen Simulatorarbeit und Ingenieurskunst Sieger.

In Sachen Außenwirkung glaubt Coulthard dennoch an das bewährte Rezept: "Das starke und sexy Image ist etwas, das wir im besten Fall behalten." Der 42-Jährige vergleicht Motorsport mit der popkulturellen Ikone des vergangenen Jahrtausends: "Es gibt einen Grund, warum James Bond noch so erfolgreich ist", so Coulthard, "er seht für sozialen Aufstieg. Real, aber auch nicht. Die Formel 1 ist da ähnlich und sollte ein bisschen mehr James Bond sein, sicher mehr als Brroke Bond (eine englische Teemarke, Anm. d. Red.)."


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So gar nicht 007-like sind dagegen Gleichmäßigkeitsprüfungen im Kampf gegen die Tanknadel oder Rundenzeiten, die eine Nachwuchsserie unterbietet. Nach den ersten Eindrücken der Tests in Jerez und Bahrain sieht es in der Tat so aus, als wäre die im Rahmenprogramm fahrende GP2 mittlerweile sehr dicht dran an der Beletage. "Das ist nicht gut", hadert Coulthard, rechnet aber damit, dass sich die Teams auf die neuen Regeln einschießen. "Im Saisonverlauf wird es schnell Fortschritte geben."

Für den früheren Williams-, McLaren- und Red-Bull-Piloten muss die Formel 1 die schnellste Form Motorsport sowie physisch und mental anstrengend bleiben. Vereint sie das mit einem "grüneren" Anstrich, sei langfristiger Erfolg garantiert. Coulthard befürwortet die Regelnovelle deshalb, weil er angesichts schwindender Ölvorkommen Hybridenergie als Königsweg der Automobilbranche betrachtet. Aus seiner Sicht kommt der Formel 1 die Rolle zu, Prüfstein und Entwicklungsplattform für Alltagstechnologie zu sein: "Manchmal muss man über seinen Schatten springen. Es funktioniert, aber der Weg ist steinig."

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