• 31. Januar 2014 · 12:38 Uhr

Gewitter-Stimmung: Wer tanzt wem auf der "Nase" herum?

Die unterschiedlichen Nasen der neuen Formel-1-Autos ernten im Fahrerlager nicht nur Zustimmung: Jetzt wird darum gestritten, was legal ist und was nicht

(Motorsport-Total.com) - Neue Regeln für die Formel 1, aber das alte Lied im Fahrerlager: Die Teams tanzen sich gegenseitig auf der Nase herum. Zwar nicht buchstäblich, aber sprichwörtlich. Denn die Gestaltung der Frontpartie ist der jüngste Stein des Anstoßes. Dabei hat Charlie Whiting, der Technische Leiter der Formel 1, dieser Tage erst sämtliche Lösungen für legal erklärt. Hinter den Kulissen haben sich nun aber angeblich erste Teams beschwert.

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"Nasen-Diskussion": Die Formel 1 spricht über Rammsporne, Zapfen und Dildos... Zoom Download

Zu dieser Riege soll unter anderem Red Bull zählen. Das Weltmeister-Team um Sebastian Vettel, das bisher bekanntlich kaum in Fahrt gekommen ist, hat in dieser Woche tatsächlich schon öffentlich mit den neuen Formel-1-Regeln gehadert. Teamchef Christian Horner stellte das Timing der Neuerungen in Frage, Designer Adrian Newey bezeichnete die neuen, tiefen Nasen der 2014er-Autos als "gefährlich".

Konkret bezieht sich die Kritik auf die spitzen Frontpartien von Rennställen wie Toro Rosso, Sauber oder Force India. Dort gleichen die Nasen fast "Rammspornen", während Teams wie Red Bull, Ferrari und auch Mercedes vergleichsweise "friedlich" wirkende Frontpartien entworfen haben. Und was die Konkurrenz tut, schmeckt Letzteren nicht. Denn sie befürchten offenbar einen Wettbewerbs-Nachteil - und nehmen die Sicherheit als Aufhänger.

Will Red Bull einfach nur ablenken?

Und so haben sich Dietrich Mateschitz (Red Bull) und Niki Lauda (Mercedes) bei ihrem Treffen im Fahrerlager von Jerez sicher nicht nur über ihre gemeinsame Heimat Österreich unterhalten, sondern sicher auch über die Umsetzung des neuen Reglements. Denn in dieser Angelegenheit sitzen Red Bull und Mercedes in einem Boot, wenngleich Mercedes "schwimmt", Red Bull aber schier "untergeht".

Was vielleicht auch der Grund ist, weshalb es im Formel-1-Fahrerlager wieder politisch wird: Mercedes entwickelt sich mehr und mehr zum Dauerläufer und dreht mit Abstand die meisten Runden. Red Bull hingegen kommt einfach nicht in Fahrt - und könnte mit der "Nasendiskussion" einfach nur versuchen, von den eigenen Problemen abzulenken, um den schwarzen Peter woanders hinzuschieben.


Fotostrecke: Die Nasen der Formel 2014

Dabei haben die "Rädelsführer" offenbar eine erste Reaktion seitens des Automobil-Weltverbands (FIA) hervorgerufen. Die Sporthoheit der Formel 1 hat die Teams in einem Schreiben (TD 30/1/14) darum gebeten, Crashtest-Daten aus der Saison 2013 und auch die aktuellen Daten von 2014 (Frontalaufprall bei den Stellen 50, 150 und 300 Millimeter hinter der Nasenspitze; es geht jeweils um die dortige vertikale Schnittfläche) zu übermitteln, um die Thematik zu überprüfen. Die FIA will wissen: Waren die höheren 2013er-Nasen sicherer als es die aktuellen sind?

FIA will Daten der Crashtests sichten

Die Crashtests für die Saison 2014 haben übrigens sämtliche in Jerez fahrenden Teams bestanden. Sonst dürften sie gar nicht ins Geschehen eingreifen: Der erfolgreiche Crashtest ist die Voraussetzung dafür, dass ein Chassis zur Fahrpraxis zugelassen wird. Und was, wenn sich die 2014er-Nasen auch nach der Daten-Überprüfung als sicher erweisen? Klare Antwort: Dann bleiben die Nasen, wie sie sind.

Schließlich hat der Automobil-Weltverband zur Saison 2014 neue Regeln verabschiedet, anhand derer die Teams die Entwicklung der Fahrzeuge vorgenommen haben. Die Autogeneration 2014 ist schon seit Monaten in Arbeit - eine Veränderung an einem so wesentlichen Element wie der Autonase würde das Gesamtkonzept erheblich verändern. Und die betroffenen Teams reichlich Geld kosten. Sofern sie die Nasen überhaupt reichtzeitig verändert könnten...

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