• 22. November 2013 · 19:52 Uhr

Test der 2014er-Reifen: Und was hat's gebracht?

Der wichtige Test der 2014er-Reifen am Freitag in Sao Paulo fiel komplett ins Wasser: Einzig Red Bull sammelt einige Daten am Morgen

(Motorsport-Total.com) - Der Freitag in Sao Paulo sollte der erste Testlauf für die Pirelli-Reifen nach 2014er-Bauart werden, doch diese Probefahrten fielen komplett ins Wasser. Bei starken Regenfällen in beiden Freien Trainings zum Großen Preis von Brasilien war an umfangreiche Probeläufe mit den veränderten Gummis nicht zu denken. "Für mich eine Fehlplanung", sagt 'Sky'-Experte Marc Surer. "Es ist eine seltsame Entscheidung, die Reifen ausgerechnet nach Brasilien zu bringen, wo man immer mit Regen rechnen muss."

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Sebastian Vettels Red Bull war mit Messeinrichtingen versehen Zoom Download

Aus Sicht des Schweizer Ex-Formel-1-Piloten hätte man diese Probefahrten vor einer Woche in Austin absolvieren sollen. "Und da kann mir keiner erzählen, dass die Reifen noch nicht fertig waren", so Surer. Die Enttäuschung ist nicht nur bei den Teams groß, sondern auch beim Reifenhersteller. "Es war im Hinblick auf die 2014er-Reifen zwecklos", erklärt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery bei 'Sky Sports F1'. Zwecklos fanden dies alle - außer Red Bull.

Das Weltmeisterteam überraschte am Morgen, als man Sebastian Vettel zu Vergleichsfahrten auf die Bahn schickte. Der Champion, dessen RB9 mit umfangreichen Messeinrichtungen ausgestattet war, absolvierte mit den diesjährigen harten Slicks eine vorsichtige Runde, anschließend mit dem Modell für 2014. "Wenn du zum Beispiel an 30 bis 40 Prozent deiner Sensoren ein paar Informationen abgreifen kannst, dann ist das besser als nichts", erklärt Vettel die Herangehensweise.

Warum hat nur Red Bull getestet?

Red Bull erhofft sich wichtige Erkenntnisse über das Produkt für 2014. Dabei geht es weniger um den Grip und die Haltbarkeit, sondern vielmehr um die Verformung des Reifens unter Last, die sich erheblich auf den Luftfluss und die Auflagefläche auswirken kann. "Es hat Priorität, die Aerodynamik zu messen, um zu erfahren, welche Kräfte auf die Reifen wirken", meint der Heppenheimer. Red Bull hat nun erste Daten, die für die weitere Entwicklung des neuen Autos wichtig sind - zumal Pirelli noch keine Reifenmodelle für den Windkanal parat hat.

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Am Morgen probierte der Champion kurz die 2014er-Reifen aus Zoom Download

Warum haben die anderen Teams nicht ähnliche Versuche unternommen? McLaren probierte es, beendete den Test aber sofort wieder, alle anderen versuchten es erst gar nicht. Aus unterschiedlichen Gründen. "Wir können uns nicht erlauben, was Red Bull im Moment macht - also schon für 2014 testen. Wir sind noch auf 2013 eingestellt", erklärt beispielsweise Force-India-Pilot Adrian Sutil, dessen Mannschaft beim letzten Saisonrennen Platz sechs absichern möchte.

"Wenn du die Testreifen ausprobieren willst, hast du zwei Probleme", berichtet McLaren-Sportdirektor Sam Michael. "Du musst einerseits genug Querbeschleunigung haben, damit die Reifen in Bewegung kommen. Du willst nämlich sehen, wie sie sich in den Kurven verhalten. Es reicht also nicht, einfach nur um den Kurs zu humpeln. Es muss schon ordentlich flott sein. Das zweite Problem ist, dass die Gischt die Messwerte durcheinanderbringen kann."

"Die Rundenzeit ist eigentlich sekundär. Wichtiger ist, Daten für die Aerodynamik zu sammeln. Ohne ist es schwieriger, vor allem die Front des Fahrzeugs zu entwickeln. Doch wenn dir die Werte dafür nicht zur Verfügung stehen, dann ist es halt so. Da sitzen alle im selben Boot", meint Michael in Bezug auf den Regen-Reinfall am Freitagmorgen. "Es wäre schon wichtig zu wissen, in welche Richtung es geht", so Ferrari-Star Fernando Alonso. Die FIA will den Teams womöglich erlauben, am Samstagmorgen einen Testlauf zu starten. Das Problem: Es ist weiterer Regen im Anmarsch...

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