• 15. November 2013 · 01:14 Uhr

Prestige ist "wurscht": Force India jagt McLaren

Adrian Sutil hat den Kampf um Platz fünf bei den Konstrukteuren nicht aufgegeben, sieht jedoch einen kniffligen Aufgabe entgegen: "Aber warum unrealstisch?"

(Motorsport-Total.com) - Ihr letztes Spannungsmoment scheint die ablaufende Formel-1-Saison aus dem Kampf um die zweiten Plätze in der Fahrer- und der Konstrukteurs-WM zu beziehen, aber auch dahinter steht noch viel auf dem Spiel: So könnte Adrian Sutil und Force India eine kleine Sensation gelingen, sollten sie die scheinbar übermächtige McLaren-Truppe noch um Rang fünf in der Gesamtwertung der Teams bringen. Die Zeichen stehen beim Stand von 95 zu 77 Punkten zugunsten der "Chrompfeile" aber eher schlecht.

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Sutil vor Perez: So würde das dem Deutschen auch in Austin schmecken Zoom Download

Trotzdem will der Deutsche die Sache nicht abhaken, ehe in Brasilien die finale Zielflagge gefallen ist. "Warum ist es unrealistisch?", fragt sich Sutil und will seine Mannschaft wegen ihrer kürzeren Geschichte und ihres kleineren Budgets nicht unter Wert verkaufen: "Nur, weil das Team McLaren heißt und wir Force India? Die einen sind silber, die anderen grün-weiß-orange. Wir haben aufgeholt. Man darf es nur nicht ausschließen." Der 30-Jährige erinnert daran, dass sein Vorgänger Nico Hülkenberg 2012 in Sao Paulo fast gewonnen hätte. 25 Zähler wären genug für den Coup.

Damals kamen einige glückliche Umstände zusammen, was für Sutil jedoch den Kern der Sache nicht antastet: "Wenn einer sagt, das sei unrealistisch... Das ist doch wurscht! Wenn man die Sache negativ angeht, dann wird es auch nicht passieren." Allerdings wird Wunschdenken nicht reichen, um Jenson Button und Sergio Perez das Wasser noch abzugraben, zumal die Luft in den oberen Regionen des Klassements immer dünner wird: "Es war einfacher, als wir die Schritte hin zu Platz zehn gemacht haben", bemerkt Sutil. "Sobald man in den Top 10 ist, wird alles schwieriger."

"Das wäre ein Wahnsinn!"

Schließlich wird bei Red Bull, Ferrari, Mercedes und eben auch McLaren mit anderen Etats operiert als bei der Equipe um Vijay Mallya. "Die Teams sind stärker, größer und man fragt sich: Wie sollen wir die schlagen? Sie haben ein doppelt so großes Budget, doppelt so viel Personal. Vergleicht man die Force-India-Fabrik mit der von McLaren, dann ist das wie Tag und Nacht", pustet Sutil durch, ohne den Glauben an seine Truppe zu verlieren: "Aber dann steht in der Zeitung etwas ganz anders: Wir sind vor ihnen und schlagen sie manchmal im Rennen. Es ist also möglich."


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Mit Blick auf den US-Grand-Prix in Austin am kommenden Wochenende braucht es allen voran einen Vorteil bei den Pneus. "Beim reinen Tempo sind wir da, wo wir auch vor ein paar Rennen waren", warnt Sutil, ohne geringeren Reifenverschleiß und eine dadurch mögliche Einstoppstrategie nicht reüssieren zu können. "Das Auto haben wir vor ein paar Rennen hin und her verändert und etwas gesucht, was nicht da war. So haben wir es nur noch schlechter gemacht. Jetzt - wenn das Auto funktioniert - sind wir um Platz elf, zwölf, 13." Und dafür gibt es keine Zähler.

Immerhin: Der Circuit of The Americas (CoTA) hat nach mehr Nutzung durch andere Rennserien einen raueren Asphalt als noch 2012 und könnte daher selektiver sein, wenn es um den Umgang mit dem Pirelli-Material geht. In der kommenden Saison will sich Sutil auf solche Begleitumstände nicht verlassen: "Wir brauchen aber Regeländerungen. Sie helfen den kleineren Teams", blickt er auf die Turboära voraus. "Können wir Fünfter der Konstrukteurs-WM werden, dann ist das für uns wie ein Grand-Prix-Sieg. Sollten wir McLaren schlagen können: Wahnsinn!"

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