• 15. November 2013 · 00:23 Uhr

Sutils Schnitzeljagd: Am Ende winkt Force India

Der Deutsche hat ein Schweigegelübde abgelegt, posaunt aber zwischen den Zeilen, dass er 2014 für Force India fährt - wenn kein Paydriver mit Geldkoffer kommt

(Motorsport-Total.com) - Hätte Adrian Sutil in der kommenden Woche nicht einen wichtigen Termin in Brasilien und noch ein paar US-Dollar übrig: Er sollte es sich in Austin trotzdem gut überlegen, ob er sein Geld in einen Inlandsflug nach Las Vegas investiert. Mit einem Pokerface wie dem in der Medienrunde am Donnerstag vor dem Texas-Grand-Prix würde er keinen Blumentopf gewinnen. "Ich könnte es beantworten", meint Sutil über sein Cockpit für 2014. "Aber ich kann nicht mehr, als ein paar Insidertipps geben."

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"Pssst, ich hab' unterschrieben!": Adrian Sutil spielt nur stille Post Zoom Download

Der Gräfelfinger ist zum Schweigen verdammt, weil das Thema Vertrag ein Tabu bei seinem bisherigen und zukünftigen - oh, pardon! - Arbeitgeber Force India ist. "Ich weiß schon Bescheid - die Frage ist nur, was ich weiß", macht es Sutil spannend. Er will keinen Zweifel aufkommen lassen, dass nach seinem Comeback ein weiterer Rückfall in eine Formel-1-Diaspora ein unwahrscheinliches Szenario ist: "Klar bin ich dabei", prescht der 30-Jährige vor, um sich wieder auf sein Gelübde zu besinnen: "Ich bin ja auf dem Planeten. Vergangenes Jahr war ich auch da."

Sutil kommt um ein breites Grinsen nicht herum. Trotzdem gibt es statt klaren Worten weiter nur die dezenten Hinweise. Nummer eins: Er schaut sich nicht nach Alternativen um. "Ich halte mich ziemlich aus dem heraus, was auf dem Markt passiert", sagt er, obwohl Posten bei Lotus und Sauber noch vakant sind. "Da bin ich nicht involviert, weil ich keinen Grund sehe, mir Sorgen zu machen", so Sutil weiter. Weil mit Vijay Mallya längst alles klar ist? Der Angeklagte beruft sich auf sein Recht, zu schweigen, lobt aber: "Bei Force India weiß ich, was ich habe. Klar ist ein Lotus schnell, aber auch 2014? Man hört nichts Gutes über das Team, was die Finanzierung angeht."

Verträge sind Schall und Rauch

Die Gesamtsituation auf dem Arbeitsmarkt der Formel 1 betrachtet er skeptisch: "Es sind viele Teams da, die Plätze anbieten, aber letztendlich kein Geld haben. Sie sind hochverschuldet, die Zukunft ist nicht gesichert", warnt Sutil vor falschen Versprechungen und sieht kein besseres freies Cockpit. Hinweis Nummer zwei: Bei seinem Brötchengeber ist die Tinte trocken. Die Frage ist nur, unter welchem Kontrakt. "Force India hat sich in einem Bereich auch schon festgelegt, mit einem Fahrer", wirft Sutil den nächsten Appetizer in den Ring, ohne das Hauptgericht zu servieren. Überflüssig zu erwähnen, dass die Zukunft Paul di Restas in den Sternen steht.


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Sutil zieht den dritten Zaunpfahl aus der Tasche: Bei Force India dauert es nicht immer solange, wie man denkt. Die Truppe ist mittlerweile dafür bekannt, ihre Pilotenpaarung erst spät zu präsentieren. "Aber die Fahrer wissen schon ein paar Monate zuvor, wie es sein wird, da werden die Verträge gemacht", so der Deutsche. "Man muss hier vielleicht ein bisschen entspannter sein." Vielleicht so entspannt, dass man gut gelaunt in Austin sitzen und Journalisten mit dem vierten Tipp auf Schnitzeljagd schicken kann: Die Sitzprobe für das 2014er Auto ist seit dem Sommer erledigt.

Wird Sutil noch herausgekauft?

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Adrian Sutil hat schon eine Sitzanpassung für den 2014er Boliden hinter sich Zoom Download

Doch selbst wenn Sutil bei Force India unterschrieben hat: Ihm ist klar, dass Kontrakte in diesem Business schnell Schall und Rauch sind. "Es ist wie bei jedem Vertrag, den man im Leben hat. Es ist nicht zu 100 Prozent sicher", warnt er und deutet mal wieder etwas an: "Es ist besser, einen Vertrag zu haben, als keinen. Deswegen bin ich zuversichtlich." Die große Gefahr sind Paydriver, die mit gut gefüllten Geldbeuteln an die Türen der Teams klopfen: Pastor Maldonado ist seit Montag obdachlos, Sergio Perez teilt sein Schicksal seit Donnerstag. Beide haben Millionen in petto.

Sutil weiß, dass die Mitgift ihrer Gönner aus der Öl- und Telekommunikationsbranche sein Waterloo sein könnte. "Wenn einer mit 30 Millionen kommt, dann ist so ein Vertrag auch nicht mehr viel wert", betont der Bayer, der nicht der reichste Mann unter den TV-Experten sein will: "Am Ende lässt sich jeder Vertrag auszahlen. Dann hat man viel Geld auf dem Konto, aber fährt nicht. Ich bin hier, um Rennen zu fahren. Sicher ist gar nichts in der Welt, das hat man auch in der Formel 1 schon gesehen."

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