• 15. November 2013 · 15:05 Uhr

Ex-McLaren-Mann Ramirez: Perez als Person nicht gewachsen

"Sergio wird wahrscheinlich nicht gerade erfreut sein, diese Worte zu lesen, aber manchmal ist die Wahrheit eben nicht nett"

(Motorsport-Total.com) - Der langjährige McLaren-Teammanager Jo Ramirez übt harsche Kritik an seinem Landsmann Sergio Perez. Ihm nach habe sich der junge Mexikaner zwar fahrerisch weiterentwickelt, auf charakterlicher Ebene jedoch versagt. Diese Schwäche habe dazu geführt, dass Perez das Traditionsteam aus Woking nach nur einer Saison wieder verlassen muss und durch Kevin Magnussen ersetzt werden wird. Der inzwischen 71-Jährige gilt nach fast zwei Dekaden bei McLaren (1983 bis 2001) als intimer Kenner des Rennstalls und steht nach wie vor in regelmäßigem Kontakt mit seinen ehemaligen Kollegen.

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Jo Ramirez übt harsche Kritik an seinem mexikanischen Landsmann Sergio Perez Zoom Download

"Sergio wird wahrscheinlich nicht gerade erfreut sein, diese Worte zu lesen, aber manchmal ist die Wahrheit eben nicht nett", holt er gegenüber dem mexikanischen Blatt 'Cancha' aus. "Er hatte eine goldene Möglichkeit - so eine, die nur einmal im Leben kommt. McLaren brauchte einen besseren Fahrer als Jenson Button, und nicht einen, der auf dem gleichen Niveau ist. Checo (Perez' Spitzname; Anm. d. Red.) war dieser Aufgabe nicht gewachsen, bis auf wenige Ausnahmen", so Ramirez. Perez holte bislang nur 35 Punkte für die erfolgsverwöhnte Mannschaft, Teamkollege Button derer 60.

"Neben dem fahrerischen Talent gibt es noch andere Aspekte, die zu einem Formel-1-Fahrer dazugehören. Sergio ist ein intelligenter Mensch und er wird wissen, warum er das Cockpit bei McLaren verloren hat." Ramirez glaubt es jedenfalls zu wissen: "Checo ist als Fahrer sehr gewachsen in seinen vergangenen drei Jahren in der Formel 1, aber unglücklicherweise ist er als Mensch nicht mit demselben Tempo gewachsen."

"In den meisten Fällen haben sie dann Manager, die sie coachen. Sergio hat es allein versucht und versagt."Jo Ramirez
Heutzutage kommen die Piloten laut Ramirez bereits in einem sehr jungen Alter in die Königsklasse und wissen oftmals nicht, wie sie sich zu benehmen haben: "In den meisten Fällen haben sie dann Manager, die sie coachen. Sergio hat es allein versucht und versagt. Sein Problem war nie, sich im Team zu integrieren. Er hat sich andauernd über die britische Presse beschwert, aber das war nunmal auch dieselbe Presse, die geschrieben hat: 'Checo - ein guter Fahrer, aber warum ist er so arrogant?'."

Dennoch glaubt Ramirez, dass Perez auch 2014 in der Formel 1 fahren wird. "Aber ich habe meine Zweifel, ob er nochmal für ein großes Team fahren wird. Während ich das sage, hoffe ich aber gleichzeitig von ganzem Herzen, dass Checo mich eines Besseren belehrt." So gibt er seinem 23-jährigen Landsmann noch einen guten Rat mit auf den Weg: "Er wird sich sehr auf seinen Beruf fokussieren müssen und er muss es immer aus Leidenschaft tun, nicht aus finanziellen Ambitionen heraus."

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