• 13. November 2013 · 16:19 Uhr

Turbo-Ära: Neue Vorzeichen für die Formel 1

Andy Cowell, Geschäftsführer der Mercedes-Motorenabteilung in Brixworth, erklärt, inwiefern das neue Motorenreglement eine Brücke zum Straßenverkehr schlägt

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag der vergangenen Woche wurde in der Mercedes-Motorenfabrik in Brixworth letztmalig ein V8-Saugmotor vorbereitet, bevor er für die letzten beiden Saisonrennen auf die Reise in Richtung Austin und Sao Paulo geschickt wurde.

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Der V6-Turbo von Mercedes bestimmt in Brixworth ab sofort den Alltag Zoom Download

Das historische Ereignis in den Werkshallen markierte für die Mercedes-Motorenabteilung das Ende der - inklusive Testphase - acht Jahre dauernden V8-Ära. "Der V8 und das KERS sind Dinge, in die wir sehr viel Herzblut investiert haben. So gesehen war dieser Moment durchaus mit einer Portion Traurigkeit verbunden", gesteht Andy Cowell, Geschäftsführer der Mercedes-Motorenabteilung, und spricht in diesem Zusammenhang von "mehr als 1.000 Motoren", die im V8-Zeitalter in Brixworth entstanden.

"Aus den heutigen Saugmotoren wird die Leistung über die sehr hohe Drehzahl bezogen", blickt Cowell zum Ende der V8-Ära noch einmal auf die Eckdaten - mehr als 750 PS und über 18.000 Umdrehungen pro Minute - zurück und verweist darauf, dass der Spritverbrauch bisher nur eine "untergeordnete Rolle" spielt: "Im Qualifying spielt es keine Rolle, wie viel Sprit wir verblasen. Im Rennen ist für uns einzig das Gesamtgewicht des Autos beim Start entscheidend."

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Andy Cowell steht der Mercedes-Motorenabteilung als Geschäftsführer vor Zoom Download

Im weiteren Rennverlauf widmen sich die Ingenieure dem Thema Spritverbrauch nur dann, wenn es eng wird. "So gesehen gibt es derzeit keine echte Brücke zum Straßenverkehr", betont der Geschäftsführer der Mercedes-Motorenabteilung. In Zukunft sieht es anders aus.

Ab sofort liegt der Fokus auch bei Mercedes voll und ganz auf dem neuen V6-Zeitalter. Die Formel 1 startet ab der Saison 2014 mit aufgeladenen 1,6-Liter-V6-Motoren. Diesen Triebwerken, die nach Aussage Cowells "nur noch rund 15.000 Touren drehen werden", steht über eine halbe Minute KERS-Power pro Runde zur Verfügung.

Den entscheidenden Unterschied sieht Cowell aber in einem anderen Bereich. "Die Spritmenge und das Gewicht spielen künftig eine große Rolle. Wie weit man mit einer Spritladung kommt, ist von entscheidender Bedeutung. Die Performance wird über den Umwandlungswirkungsgrad bezogen", erklärt der Geschäftsführer der Mercedes-Motorenabteilung und sieht in diesem Aspekt ein deutliche stärkere Bindung zur Automobilindustrie als bisher.

Rein motorsportlich betrachtet besteht nach Ansicht Cowells die große Herausforderung für die Motorentechniker darin, "die Zuverlässigkeit so hinzubekommen, dass ein Fahrer mit nur fünf Triebwerken pro Saison in der Lage ist, die Weltmeisterschaft zu gewinnen".

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