Häkkinen & Hembery von Mercedes überrascht

Mika Häkkinen und Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery hätten mit einer derart starken Mercedes-Vorstellung wie sie in Ungarn zu beobachten war, nicht gerechnet

von Mario Fritzsche · 08.08.2013 09:13

(Motorsport-Total.com) - Nachdem bei Lewis Hamilton und Mercedes die erste Saisonhälfte überwiegend im Zeichen von schnell verschleißenden Pirelli-Reifen stand, ließ die neue Fahrer-Team-Kombination beim Grand Prix von Ungarn erstmals auch im Rennen aufhorchen: Hamilton hatte bei extrem hohen Außentemperaturen nicht nur seine Reifen, sondern auch sämtliche Gegner im Griff und siegte erstmals am Steuer eines Silberpfeils.

Ex-Weltmeister Mika Häkkinen verfolgt die Formel 1 als interessierter Beobachter

Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen gesteht gegenüber 'Championat', dass er vom Mercedes-Aufschwung "sehr überrascht" ist: "In der Winterpause war ich mir nicht ganz sicher, was sie zu leisten im Stande sein würden. Doch das Team leistet fantastische Arbeit und Ross Brawn hat wieder einmal seine Klasse bewiesen. Für Lewis und Nico (Teamkollege Rosberg; Anm. d. Red.) freut es mich sehr. Ich gespannt, was sie in diesem Jahr noch erreichen können."

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Auch bei Pirelli zeigt man sich überrascht, dass der Mercedes F1 W04 plötzlich auch über die Distanz gut mit den Reifen klarkommt. "Als wir das Rennen verfolgten, dachten wir, dass sie irgendwann Probleme bekommen würden. Doch das war nicht der Fall", blickt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery gegenüber 'Autosport' auf die Mercedes-Vorstellung beim Grand Prix von Ungarn zurück und unterstreicht: "Das hat uns schon überrascht."

Paul Hembery will noch nicht von einer Trendwende bei Mercedes sprechen

Laut Hembery sei es aber noch zu früh, um von einer endgültigen Trendwende zu sprechen. Vielmehr müsse man die kommenden Rennen abwarten, um ein klares Bild über die Konkurrenzfähigkeit der Silberpfeile zu erhalten. "In Ungarn hat es für sie funktioniert, aber warten wir einmal ab wie es in Spa läuft. Wenn sie ihr erwiesenermaßen hohes Tempo auch dort mit der nötigen Konstanz paaren können, dann werden sie zu einem ernsthaften Herausforderer", so der Pirelli-Motorsportchef.

Auch Häkkinen ist gespannt auf die zweite Saisonhälfte: "Für die Zuschauer ist es interessant. Sebastian Vettel leistet hervorragende Arbeit. Gleiches gilt für Kimi. Alonso wirkt nicht so konstant wie er es gerne sein würde." Glaubt der 44-jährige Finne an eine Titelchance für Landsmann Räikkönen? Ausschließen will er einen Durchmarsch des "Iceman" jedenfalls nicht. "Es ist nicht einfach, ein Team zu schlagen, das drei Weltmeisterschaften in Folge gewonnen hat und sowohl technisch als auch finanziell sehr gut aufgestellt ist. Doch wir müssen abwarten, wie sich die Situation in der Gesamtwertung weiter entwickelt", so Häkkinen.

Nach dem Ende seiner Grand-Prix-Karriere verbrachte Häkkinen noch drei Jahre für Mercedes in der DTM. Inzwischen ist er als weltweiter Botschafter für die Marke mit dem Stern tätig und zudem ins Management seines Landsmanns Valtteri Bottas involviert. So hält der Ex-Weltmeister auch mehr als ein Jahrzehnt nach seinem Formel-1-Rücktritt den Kontakt zur Königsklasse.