Lowe distanziert sich von Mercedes-Erfolg

Seitdem Paddy Lowe als Cheftechniker bei Mercedes an Bord ist, scheinen die Silberpfeile die Reifen verstanden zu haben - damit will er sich aber nicht brüsten

von Timo Pape · 05.08.2013 09:24

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Technikchef Paddy Lowe will sich nicht mit den jüngsten Erfolgen der Silberpfeile brüsten und distanziert sich deshalb davon. Vielmehr will er das Team in den Vordergrund rücken, das eine enorme Entwicklung in dieser Saison genommen habe. Der ehemalige langjährige McLaren-Technikchef ist seit dem 3. Juni diesen Jahres bei Mercedes und soll auch langfristig immer mehr Aufgaben von Teamchef Ross Brawn übernehmen.

Paddy Lowe verteilt die Lorbeeren des Mercedes-Erfolgs auf das Team

"Die Verbesserung des Teams liegt nicht an mir", will Lowe gegenüber 'Sky Sports F1' klarstellen. "Ich versuche, mich selbst davon zu distanzieren, stattdessen hat die Mannschaft in diesem Jahr ein großartiges Auto gebaut." Es habe ein bis zwei grundlegende Probleme gegeben, die man verstehen musste, besonders mit Blick auf die Rennpace. Das habe Mercedes aber auch allein geschafft: "Wir sind dabei, klare Fortschritte zu machen."

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Die Silberpfeile sind somit auf dem richtigen Weg, wenn es nach dem neuen Technikchef geht: "Wir haben verschiedene Dinge ausprobiert. Das Team ist einfach sehr stark und hat unsere Probleme gut in den Griff bekommen." Die Schwierigkeit sei dabei vor allem das permanent bewegliche Ziel gewesen: Die Reifen, die sich ständig verändert haben. Darum ist Lowe mit Blick auf die zweite Saisonhälfte nun sehr zuversichtlich: "Hoffentlich bekommen wir jetzt Stabilität rein, dann sollten die kommenden Rennen sehr vielversprechend werden."

"Hoffentlich bekommen wir jetzt Stabilität rein, dann sollten die kommenden Rennen sehr vielversprechend werden."Paddy Lowe
Andere sehen Lowes Anteil an der Mercedes-Entwicklung da schon größer - der ehemalige Formel-1-Fahrer und 'Sky'-Experte Marc Surer beispielsweise: "Das ist der Mann, der die McLaren, die am Anfang der Saison manchmal zwei Sekunden weg waren, wieder zum Siegerauto gemacht hat", analysiert er. "Dieser Mann ist nicht zu unterschätzen. Er ist unscheinbar, aber er hat ein Wissen. Er hat das wohl in den Griff bekommen." Aufgrund seiner Erfahrung und Expertise soll Lowe zudem künftig immer mehr Aufgaben von Teamchef Ross Brawn übernehmen: "Irgendwann in der Zukunft wird er mehr Verantwortung übernehmen", kündigt der Brite an.