• 22. April 2013 · 18:45 Uhr

McLaren: Friedensgipfel nach heißem Wüstenduell

Jenson Button und Sergio Perez haben nach dem harten Teamduell von Bahrain ihre Differenzen ausgeräumt - Teamorder bei McLaren nach wie vor kein Thema

(Motorsport-Total.com) - Einer der großen Aufreger beim Großen Preis von Bahrain war das teaminterne Duell der beiden McLaren-Piloten Jenson Button und Sergio Perez. "Checo", wie der Mexikaner allgemein genannt wird, fuhr beim vierten Saisonrennen erstmals auf Augenhöhe mit seinem erfahreneren Teamkollegen und packte prompt die Ellenbogen aus. Beide Teamkollegen lieferten sich ein knallhartes Duell, welches viele Fans entzückt, bei den McLaren-Verantwortlichen aber teilweise für Entsetzen gesorgt haben dürfte.

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Das McLaren-Duell ließ die Emotionen der Beteiligten hochkochen Zoom Download

Es kam sogar zu einer Berührung zwischen beiden Fahrzeugen, wobei Perez einen Teil seines Frontflügels einbüßte. In einer anderen Situation musste der Mexikaner sogar die Strecke verlassen, nachdem Button nach einem Angriff "die Türe zumachte". Aufgebrachte Kommentare Buttons am Boxenfunk machten schon während des Rennens klar, dass bei McLaren auch nach dem Grand Prix noch erheblicher Diskussionsbedarf besteht. Und so wurde das übliche Debriefing nach dem Rennen zu einer Art Friedensgipfel, wie Sam Michael, Sportdirektor des Teams berichtet.

"Sowohl Jenson als auch Checo hatten die Gelegenheit, ihre Sicht der Dinge darzustellen, und wir haben ihnen den Standpunkt des Team klar gemacht", sagt Michael im Gespräch mit 'Autosport'. "Unser Position ist recht einfach: McLaren erlaubt beiden Fahrer, hart und fair gegeneinander zu fahren, erwartet aber im Gegenzug, dass die Fahrer dieses Vertrauen rechtfertigen und das Team nicht enttäuschen."

Im Laufe des Gesprächs hätten beide Piloten ihre Differenzen ausgeräumt: "Es war eine gute Diskussion, in deren Verlauf Jenson und Checo nicht nur die Vorfälle durchgesprochen haben, sondern auch im Guten auseinander gegangen sind", erklärt Michael. Beide hätten dabei auch persönliche Fehler eingeräumt: "Checo war verständlicherweise froh über seine Leistung, musste aber eingestehen, dass er einige Male hart an der Grenze war. Jenson hat anerkannt, dass er während des Rennens auf einige Vorfälle zu harsch reagiert hat", so Michael.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Bahrain


McLaren wolle auch nach den Zwischenfällen von Bahrain in Zukunft offiziell keine Teamorder einsetzen, behalte sich aber vor, bei ähnlich intensiven Zweikämpfen eine "gefahrenoptimierte Strategie" zu wählen, wie Michael es formuliert. Das sei schon immer der Stil gewesen, mit dem McLaren Motorsport betreibe: "Einige der aufregendsten Momente der modernen Ära wurden durch McLaren-Teamkollegen geschaffen", so der Sportdirektor.

"Ayrton (Senna) und Alain (Prost) haben sich Ende der 1980er Jahre auf der Strecke bekämpft, und Ron (Dennis, Anm. d. Red.) hat trotzdem keine Teamorder eingesetzt", erinnert der Australier. Auch Button und Lewis Hamilton hätten die Nerven am McLaren-Kommandostand in den vergangenen drei Jahren mehr als einmal strapaziert. "Aber wir haben nicht eingegriffen, und das war richtig", so Michael.

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