• 05. April 2013 · 17:02 Uhr

Berger: Vettel ist wie Schumacher und Senna

Gerhard Berger verteidigt seinen ehemaligen Schützling nach der Missachtung der Teamorder in Malaysia: "Er konzentriert sich einzig und alleine auf den Sieg"

(Motorsport-Total.com) - Gute zwei Wochen nach dem kontroversen Grand Prix von Malaysia erhält Sebastian Vettel für sein riskantes Überholmanöver gegen Teamkollege Mark Webber, bei dem er sich über die Anweisungen des Teams hinweggesetzt hatte, Rückendeckung von seinem früheren Teamchef Gerhard Berger. Der Österreicher zeigt Verständnis dafür, dass Vettel in Sepang die Teamorder ignoriert hat, und stellt den 25-Jährigen in dieser Beziehung auf eine Stufe mit Michael Schumacher und Ayrton Senna.

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Für Gerhard Berger hat Sebastian Vettel den besonderen "Killerinstinkt" Zoom Download

"Es gibt Rennfahrer wie einen Senna, einen Schumacher oder einen Vettel, die zusätzlich noch einen Extra-Egoismus auf der Strecke entwickeln", sagt Berger im Gespräch mit 'Autobild motorsport'. (Jetzt abonnieren!) "Der bringt in solchen Situationen wie in Malaysia einen Vorteil, weil er einen 'Killerinstinkt' freisetzt, der sie nur noch an eines denken lässt: 'Ich will das Rennen gewinnen'", so Berger. Diese Einstellung führe am Ende dazu, "dass man dreimal, fünfmal oder siebenmal Weltmeister wird", meint der 53-Jährige.

Um den WM-Titel zu gewinnen, brauche man laut Berger neben Talent auch diesen "Killerinstinkt." Berger, der 2007 und 2008 Vettels Teamchef bei Toro Rosso war, nimmt seinem ehemaligen Schützling ab, dass er im Anschluss schlecht geschlafen habe: "Aber die Wahrheit ist: Die anderen, die nicht gewinnen, schlafen noch viel schlechter. Fest steht: Vettel gibt sein komplettes Leben für den Erfolg auf." Und wenn man so gestrickt sei, interessiere man sich für keine Stallorder. "Das hat ein Senna auch nie getan."

"Sebastian hat Webber überholt, weil er einfach der schnellere Mann war."Gerhard Berger
Red Bull hatte erklärt, man habe Webber in der Schlussphase angewiesen, den Motor zu schonen. Berger ist jedoch der Meinung, dass auch die unterschiedliche Reifenstrategie beider Piloten dazu beigetragen habe, dass Vettel zu seinem Teamkollegen aufschloss. Während der Deutsche im letzten Stint mit der mittelharten Reifenmischung fuhr, hatte Webber die harten Pirelli-Pneus gewählt. "Sebastian hat Webber überholt, weil er einfach der schnellere Mann war", meint Berger.

Für die enttäuschte Reaktion von Webber zeigt Berger Verständnis: "Er dachte, das Rennen wäre vorüber, Vettel würde ihn nicht mehr angreifen. Deshalb ist er jetzt verbittert." Zur Frustbewältigung empfiehlt Berger dem Australier: "Einfach den Mund abwischen, tierisch Gas geben und aller Welt beweisen, dass er Sebastian Vettel schlagen kann."

Die Entscheidung von Red Bull, schon im zweiten Saisonrennen eine Teamorder auszusprechen, kann der Österreicher aus zwei Gründen nicht verstehen: "Das sollte man wirklich eher machen, wenn es in Richtung Titelentscheidung geht. Aber wichtiger ist mir was anderes. Nämlich, dass Stallorder bei Typen wie Schumacher, Senna und Vettel keinen Sinn macht, außer sie ist zu ihrem Vorteil."

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