• 13. März 2013 · 15:22 Uhr

Große Belastung: Der Albert Park aus Motorensicht

Renault-Einsatzleiter Remi Taffin beschreibt den Kurs in Melbourne aus der Sicht eines Motoreningenieurs: Hoher Benzinverbrauch und wenig Grip

(Motorsport-Total.com) - Am Sonntag steht in Melbourne der erste Große Preis der neuen Formel-1-Saison an. Viele Fahrer haben ihre Sicht der Dinge auf den Kurs im Albert Park schon nähergebracht, doch wie verhält sich die 5,303 Kilometer lange Strecke eigentlich aus Sicht eines Motoreningenieurs? Remi Taffin, Leiter des Renault-Einsatzteams, das sich insgesamt um vier Teams kümmern muss, gibt einen Einblick.

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Renault beliefert derzeit vier Teams: Williams, Red Bull, Lotus und Caterham Zoom Download

"Der Grand Prix von Australien bildet den Auftakt in die neue Formel-1-Saison und stellt daher traditionell für alle Teams eine besondere Herausforderung dar. Denn hier werden die tatsächlichen Kräfteverhältnisse erstmals offen gelegt. Mit seinen hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten zählt der Kurs im Albert Park von Melbourne zu den schnellsten Strecken im gesamten Kalender."

"Insbesondere im letzten Sektor liegt der Fokus auf einer guten Höchstgeschwindigkeit. Ein Großteil der Kurven wird hingegen mit mittlerem Speed durchfahren. Daher gleichen die Streckencharakteristik und die verwendete Motorabstimmung am ehesten dem Straßenkurs in Valencia. Kurz gesagt: In Australien müssen sich die V8-Triebwerke durch eine leichte Fahrbarkeit und gutes Ansprechverhalten über den gesamten Drehzahlbereich auszeichnen."

"Die vielen Zwischenspurts auf den zahlreichen kurzen Geraden sorgen für einen vergleichsweise hohen Benzinverbrauch. Daher liegt der Albert Park im Hinblick auf den Verbrauch pro Kilometer im Spitzenfeld aller aktuellen Grand-Prix-Kurse. Die Konsequenz: Beim Start des Rennens befindet sich viel Treibstoff in den Tanks und die Formel-1-Boliden sind entsprechend schwer. Eine weitere Herausforderung in Australien: Aufgrund der Stop-&-Go-Charakteristik der Strecke und der zahlreichen Beschleunigungsphasen sind sämtliche Motorenbauteile besonders großen Belastungen ausgesetzt."

"Da der Asphalt im Albert Park während des restlichen Jahres als normale Straße genutzt wird, bietet er wenig Grip. Damit der Fahrer eine gute Rundenzeit erzielen kann, muss das Setup des Autos hier einhundertprozentig passen", weiß Taffin. Renault ist auf alle Anforderungen im Albert Park vorbereitet, schließlich gewann der Motorenhersteller zusammen mit Williams bereits 1996 das erste Rennen in Melbourne. Damals gelang dem Motorenhersteller mit Damon Hill und Jacques Villeneuve sogar ein Doppelsieg.


Fotos: Großer Preis von Australien


"Die Winterpause zwischen dem Saisonfinale 2012 in Brasilien und dem ersten Rennen hier in Australien war kurz", erzählt Taffin weiter. "Für unsere Ingenieure waren die vergangenen Monate extrem anspruchsvoll, denn es gab so viel zu tun wie schon lange nicht mehr. 2013 gehen die aktuellen Achtzylinder-Triebwerke auf Abschiedstournee, bevor im kommenden Jahr die neuen V6-Motoren debütieren."

"Für Renault bedeutet dies natürlich eine Doppelbelastung. Denn neben der optimalen Vorbereitung des aktuellen RS27-Weltmeistermotors stand auch die Entwicklung des neuen Aggregats im Fokus. Während der gesamten Saison werden wir unsere vier Partnerteams mit 'schlüsselfertigen' Triebwerken versorgen. Dementsprechend haben wir große Anstrengungen unternommen, um sowohl die Arbeitsabläufe als auch die Zuverlässigkeit nochmals zu optimieren."

"Im Grunde sprechen wir hierbei von kleinen Anpassungen an den Strukturen und Prozessen, die bereits im vergangenen Jahr eingeführt wurden. Dies versetzt uns in die Lage, während der Saison schnell auf neue Entwicklungen reagieren zu können. Auch in seinem Abschiedsjahr werden wir jede Gelegenheit nutzen, um den RS27-V8 in einigen Details stetig weiterzuentwickeln. Renault blickt zuversichtlich auf die neue Saison. Gemeinsam mit unseren Partnerteams haben wir in den vergangenen Wochen viele Testkilometer abgespult und freuen uns auf ein erfolgreiches Jahr 2013."

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