• 06. Dezember 2012 · 08:04 Uhr

Formel 1 künftig mit Cockpithauben? Vettel zwiegespalten

Seit dem Startunfall von Spa-Francorchamps wird verstärkt über Cockpithauben nachgedacht: Sebastian Vettel erkennt bei diesem Thema Für und Wider

(Motorsport-Total.com) - Die Diskussion um die Einführung von geschlossenen Cockpits in der Formel 1 ist alles andere als neu. In den vergangenen Jahren rückte dieses Thema nach Unfällen, bei denen der Helm eines Fahrers von einem anderen Auto nur knapp verfehlt wurde, immer wieder in den Vordergrund.

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Aus Gründen der Ästhetik bevorzugt Sebastian Vettel das offene Cockpit Zoom Download

Jüngster Auslöser der Gedankenspiele um Cockpithauben war der Startunfall beim Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps, als der Lotus von Romain Grosjean im Zuge seiner Flugeinlage in der La-Source-Haarnadel nur wenige Zentimeter am Kopf von Ferrari-Pilot Fernando Alonso vorbeischrammte. Zuvor hatte Williams-Pilot Alexander Wurz in Melbourne 2007 großes Glück, als er dem fliegenden Red Bull von David Coulthard knapp entkam.

Weltmeister Sebastian Vettel überkommt beim Betrachten der Fernsehbilder vom 2. September 2012 aus Spa noch heute ein mulmiges Gefühl. "Es war unheimlich knapp. Ich glaube, Fernando hat in der Situation unglaubliches Glück gehabt, dass ihm nichts passiert ist", so der Red-Bull-Pilot gegenüber 'ServusTV'.

Als uneingeschränkten Verfechter für die Einführung von Cockpithauben zum besseren Schutz der Piloten will sich Vettel aber nicht verstanden wissen, denn für den Deutschen spielen in diesem Zusammenhang auch die Themen Tradition und Ästhetik eine Rolle: "Ich finde, wenn man auf unsere Autos eine Kuppel schrauben würde, würde es unheimlich hässlich aussehen, aber wenn man so einen Unfall sieht, wünscht man es sich in dem Moment."

"Ich denke, es ist eine Diskussion, die noch nicht ganz zu Ende gesprochen ist und wo mit Sicherheit die nächsten Monate und Jahre noch drüber gesprochen wird, was jetzt wirklich das Schlaueste ist", so Vettel, nach dessen Ansicht die "Brücke zwischen Tradition, so wie die Formel 1 schon immer war, und dem, was sicherer ist" erst noch gefunden werden muss.

So kommt der dreifache Weltmeister beim Betrachten der Bilder aus Spa zum Schluss: "Gerade in der Situation hat nicht viel gefehlt und letzten Endes ist man dann dankbar dafür, wenn man den Schutz hat. Aber wie gesagt: Ästhetik ist das andere. Es würde ziemlich hässlich aussehen."

Damit teilt der Red-Bull-Pilot die weitreichende Meinung im Formel-1-Fahrerlager. Als ausgesprochener Fan von geschlossenen Cockpit hat sich bisher noch keiner der Piloten geoutet, zumal in diesem Zusammenhang neben der Ästhetik-Frage auch technische Aspekte wie die Möglichkeit eines schnellen Ausstiegs und die Sicht bei Regen eine Rolle spielen.

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