Marussia 2013 auch ohne Concorde-Deal dabei?

(Motorsport-Total.com) - Verbindlichkeiten in der Höhe von 61 Millionen Pfund (umgerechnet 76 Millionen Euro) werden für das Marussia-Team am Ende dieses Jahres fällig, doch laut Andy Webb sind die verantwortlichen Direktoren zuversichtlich, den Rennbetrieb aufrechterhalten zu können. "Potenzielle Einnahmen von Sponsoren, Fahrern und FOM" nennt der Geschäftsfahrer als Grundlage für seinen Optimismus.

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Kann Marussia den Rennbetrieb auch für das nächste Jahr sicherstellen? Zoom Download

Aber während der voraussichtliche Fahrer-Neuzugang Max Chilton in der Tat einen zweistelligen Millionenbetrag von der Aon-Gruppe mitbringen könnte, liegt Marussia noch immer kein Angebot für ein neues Concorde-Agreement (FOM) vor. Selbst mit Mercedes hat sich Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone nach anfänglichen Meinungsverschiedenheiten geeinigt, doch Marussia und auch HRT hat er noch nicht einmal ein Angebot gemacht.

Während HRT schon Mitarbeiter entlässt und nur noch ein kleines Wunder den Rennbetrieb sichern kann, möchte Marussia weitermachen. Aber: "Wenn wir kein Angebot vom Inhaber der kommerziellen Rechte erhalten, dann können wir keinem zustimmen. Es braucht zwei Seiten", erklärt Teammanager Graeme Lowdon gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Unserer Meinung nach haben wir unsere Nennung abgegeben und alles getan, was erforderlich ist, um wie bisher teilzunehmen."

Sprich: Marussia hat die Nennung für die Weltmeisterschaft 2013 bei der FIA eingereicht, und diese wurde vom Automobil-Weltverband auch akzeptiert. Damit kann das Team auf jeden Fall in Melbourne an den Start gehen; Preisgeld gibt es aber nur dann, wenn man sich auch mit Ecclestone einigen kann. Im schlimmsten Fall würde das bedeuten, dass der mögliche zehnte Platz in der Konstrukteurs-WM 2012 finanziell völlig wertlos sein würde.

Denn die Verteilung der FOM-Einnahmen ist im Concorde-Agreement geregelt, und das läuft Ende 2012 aus. Die individuellen Deals zwischen den Teams und Ecclestone treten bis zur finalen Einigung mit allen Parteien an die Stelle des Concorde-Agreements. Nur: Wer noch gar keinen Vertrag unterschrieben hat, der schaut durch die Finger. Für ein ohnehin schon angezähltes Team wie Marussia wäre das ein herber finanzieller Rückschlag.

Aber nicht zwingend das Ende: "Wenn nächstes Jahr beginnt und wir noch kein Angebot vorliegen haben, dann werden wir eben ohne fahren", stellt Lowdon klar. Nachfrage von 'Motorsport-Total.com': Aber ihr werdet auf jeden Fall am Start sein, notfalls auch ohne Vertrag? "Ja", antwortet der Brite. "So, wie wir das sehen, haben wir für die Weltmeisterschaft genannt. Das ist alles, was wir tun können. Aber wir evaluieren jedes Angebot, das uns gemacht wird."