• 15. Januar 2011 · 15:15 Uhr

Brundle & Scheckter: Wollte "Schumi" 2010 zu viel?

Die beiden früheren Formel-1-Piloten Martin Brundle und Jody Scheckter über das Comeback von Michael Schumacher: "Es ist nicht richtig oder falsch"

(Motorsport-Total.com) - Vor fast genau einem Jahr nahm Michael Schumacher die Testfahrten auf, um sich für seine Rückkehr in die Formel 1 vorzubereiten. Im Gegensatz zu seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg gelang es dem 42-Jährigen 2010 allerdings nicht, auf das Podium oder gar um den Sieg zu fahren. Heftige Kritik am Comeback des siebenmaligen Weltmeisters ließ daher nicht lange auf sich warten.

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Michael Schumacher im Silberpfeil: 2010 verlief nicht unbedingt wunschgemäß... Zoom Download

Die beiden früheren Formel-1-Piloten Martin Brundle und Jody Scheckter springen vor dem Beginn der Wintertests nicht auf diesen Zug auf, sondern loben Schumacher zunächst für sein Engagement. "Ich respektiere ihn dafür", wird Brundle von 'Autosport' zitiert. "Mercedes war bereit, ihm ein Cockpit zu geben. Er hatte seinen Spaß daran. Ich denke aber, wir sollten ihm noch etwas mehr Zeit geben."

Brundle: Waren "Schumis" Ansprüche zu groß?

"Michael hatte die Möglichkeit und unterm Strich wollte er genau das tun. Es ist nicht richtig oder falsch", findet der TV-Kommentator. "Die Leute sind da etwas zu voreingenommen. Michael hat meiner Meinung nach nur einen Fehler gemacht - und das war vor Saisonbeginn, als er sagte: 'Ich bin nur hier, um die WM zu gewinnen.' Er hat sich die Messlatte selbst ein bisschen zu hoch gesetzt."

"Er hätte die Sache ganz anders angehen können."Martin Brundle
"Vielleicht hätte er sagen sollen: 'Es gibt hier einige junge Burschen. Ich werde mein Bestes geben und sehen, wie weit ich damit komme. Ich werde Nico und das Team dabei unterstützen, zu versuchen, Rennen zu gewinnen.' So gesehen hätte er die Sache ganz anders angehen können", meint Brundle und merkt an: "Ich habe keinerlei Probleme damit, dass er zurückgekommen ist."

"Er kullerte auf der Strecke umher, nachdem er zum zwölften Mal von seinem Superbike gefallen war. Warum sollte er sein Leben auf einem Superbike aufs Spiel setzen? Da könnte man ja genau so gut wieder in die Formel 1 zurückkehren", witzelt der frühere Teamkollege von Schumacher bei Benetton. Scheckter pflichtet seinem Rennfahrer-Kollegen bei und stärkt dem Rekordchampion den Rücken.

Scheckter: Zumindest der Spaßfaktor stimmt...

"Aus seiner Sicht war es eine gute Entscheidung", sagt der Weltmeister von 1979. "Davor saß er doch nur an der Boxenmauer und versuchte, beschäftigt auszusehen. Wenn man nach seiner Formel-1-Karriere nichts findet, was man tun kann, dann ist das hart. Ich glaube, er hat jetzt wohl mehr Spaß als am Anfang seiner Karriere. Er hat nun wahrscheinlich die größere Herausforderung vor sich."

"Er hat nun wahrscheinlich die größere Herausforderung vor sich."Jody Scheckter
Vor allem, da die Ausgangslage bei den Silberpfeilen eine ganz andere ist, als noch zu Ferrari-Zeiten, wie Brundle hinzufügt. "Meiner Meinung nach hat Michael gewisse Schwierigkeiten damit, nicht alle Trümpfe in der Hand zu haben. Bei Ferrari hatte er die besten Leute um sich herum. Sie genossen die größtmögliche Hilfe. Er entwickelte die Bridgestone-Reifen und war der absolute Herr im Haus."

"Sein Teamkollege war dazu da, sein Streben zu unterstützen. Er wurde oftmals hinausgeschickt, um einen Reifensatz zu überprüfen. Damit wollte sich Michael einfach nicht aufhalten. Er hatte viele Vorteile, doch das ist schon clever. Ich hätte das so gemacht, wenn ich nur gekonnt hätte - Jody ebenfalls. Niki Lauda hat das gemacht, Alain Prost, Ayrton Senna. Jeder große Champion ist skrupellos."

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