• 24. November 2025 · 06:06 Uhr

Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Zak Brown

Beide Autos disqualifiziert, die WM unnötig offen und ein bissiger Max Verstappen direkt im Nacken: Die Situation für McLaren war schon einmal deutlich angenehmer

(Motorsport-Total.com) - Liebe Leser,

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McLaren-Geschäftsführer Zak Brown hatte schon beruhigendere Zeiten Zoom Download

ich möchte mich zunächst einmal entschuldigen. Eigentlich wollte ich auf keinen Fall McLaren als Protagonisten dieser Kolumne nehmen, denn das gab es in den vergangenen Wochen häufig genug.

Doch nach den Ereignissen beim gestrigen Rennen in Las Vegas ist Zak Brown als Gesicht und Kopf des Rennstalls eigentlich alternativlos. Beide McLaren wurden aufgrund zu dünner Skid-Blocks disqualifiziert.

In der Redaktion wurde auch über andere Vorschläge diskutiert, darunter - Achtung - Max Verstappen. Denn der Niederländer darf sich jetzt umso mehr über die Rennen in Spielberg, als er von Kimi Antonelli in der ersten Runde abgeschossen wurde, oder Budapest, als er sogar hinter Gabriel Bortoleto im Sauber gelandet war, ärgern.

Erst vor wenigen Tagen hatte Verstappen zugegeben, dass sein Verhalten in Spanien ein Fehler war. Dort war er absichtlich in den Mercedes von George Russell gefahren und hatte zehn Sekunden Strafe bekommen, wodurch er von Rang fünf auf Rang zehn zurückgefallen war.

Die fehlenden Punkte tun jetzt umso mehr weh, doch nach einem Wochenende, an dem man die vollen 25 Punkte auf beide WM-Widersacher aufgeholt hat, kann man nicht schlecht schlafen.

McLarens Joker ist weg!

Aber wisst ihr, was noch viel mehr weh tut? Wenn beide Autos im WM-Kampf aus der Wertung genommen werden. Und wer weiß, ob es in zwei Wochen nicht genau diese Punkte sind, die McLaren für den Titel fehlen.

Dann hätte Max Verstappen die ultimative Aufholjagd hingelegt - oder sollte man eher sagen, McLaren hätte den scheinbar sicheren Titel ultimativ verkackt?

Nicht vergessen: Verstappen lag nach dem Rennen in Zandvoort bereits mehr als 100 Punkte hinter Oscar Piastri zurück. Nach Las Vegas sind die beiden punktgleich.

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Wusste Lando Norris schon lange, dass Unheil droht? Zoom Download

Eigentlich hätte der Sonntag ... äh, Samstagabend ... aus Sicht von McLaren so schön entspannt sein können: Trotz des verlorenen Starts konnte Lando Norris noch auf Rang zwei fahren und den Vorsprung auf Verstappen bei 42 Punkten halten. Damit hätte man sich in den letzten beiden Rennen noch einen Joker für einen Patzer leisten können.

Doch der Joker ist jetzt weg. Verstappen ist auf 24 Punkte dran - und damit weniger als einen Rennsieg von seinem fünften WM-Titel entfernt. Der Niederländer hat Lunte gerochen. Und McLaren dürfte der Arsch mächtig auf Grundeis gehen.

Lange Diskussionen - vergeblich!

Wie sehr, zeigt sich alleine daran, wie sehr man versucht hat, die Kommissare umzustimmen. Es wird berichtet, dass die Anhörung mehr als eine Stunde gedauert hat - und das bei einem Vergehen, das eigentlich schwarz und weiß ist und keinen Spielraum lässt.

McLaren hat es trotzdem versucht, um vielleicht wie Ferrari 1999 doch noch eine Änderung herbeizuführen. Damals wurden Eddie Irvine und Michael Schumacher nach einem Doppelsieg beim vorletzten Rennen in Malaysia disqualifiziert, weil ihre Windabweiser nicht regelkonform waren.

Das hätte damals die Weltmeisterschaft zugunsten von Mika Häkkinen vorzeitig entschieden, doch weil Ferrari vor Gericht eine Aufhebung der Disqualifikation erwirkte, war man plötzlich wieder voll im WM-Rennen dabei.

McLaren versuchte in Las Vegas, mildernde Umstände geltend zu machen: Es soll zu unerwartetem Bouncing gekommen sein, aufgrund des Wetters hätten nur begrenzte Testmöglichkeiten bestanden und zudem sei der Umfang des Verstoßes geringer als bei früheren Fällen in dieser Saison.


Formel-1-Fahrer, die nur eine einzige Titelchance hatten

Sagen wir so: In so einer Situation MUSST du alles unternehmen, was in deiner Macht steht. Und wir haben schon seltsamere Argumente gesehen, etwa eine Sky-Analyse von Karun Chandhok, die Ferrari 2019 gegen eine Strafe von Sebastian Vettel anführte, oder Alexander Albon, der im Auftrag von Red Bull Rennlinien in Silverstone nachstellen sollte.

Wir sprechen hier von 0,12 und 0,26 Millimetern, die McLaren außerhalb der Grenze lag - buchstäblich eine Haaresbreite. Und doch: Alle anderen überprüften Fahrzeuge haben es auch geschafft, innerhalb der Regeln zu bleiben.

Es sind 0,12 Millimeter, die am Ende den Titel entscheiden könnten. Und das darf McLaren in so einer Situation nicht passieren. Ein Team, das sich nach Perfektion sehnt und das Bild in dieser Saison auch vermitteln möchte.

Norris noch mit Vorsprung

Die Fahrer möchte ich dabei in Sachen Schlaflosigkeit ausklammern. Lando Norris hat (noch!) das Punktepolster von 24 Zählern auf seiner Seite und kann in Katar Weltmeister werden, Oscar Piastri hat durch die Disqualifikation zumindest keine Zähler auf Norris verloren und ist näher an der WM-Führung als mit dem ursprünglichen Ergebnis.

Nur: Max Verstappen liegt jetzt gleichauf mit ihm. Piastri hat in den vergangenen Wochen einiges an Schwäche offenbart - und die wittert der viermalige Weltmeister kaltblütig.


Die Fehler von Oscar Piastri im WM-Kampf 2025

Das weiß auch Zak Brown, der wohl etwas nervöser nach Katar fliegen dürfte als vor einigen Tagen nach Las Vegas.

Die WM steht für ihn jetzt endgültig auf dem Spiel, und wie man eine vermeintlich sichere Meisterschaft noch in den Sand setzt, das weiß man bei McLaren nur zu gut.

Für Räikkönen standen die Chancen schlechter!

2007 hatte man zwei Rennen vor dem Ende auf das heutige Punktesystem umgerechnet 42,5 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger. Doch am Ende stemmten weder Lewis Hamilton noch Fernando Alonso den Pokal nach oben. Der lachende Dritte hieß Kimi Räikkönen.

18 Jahre später könnte der lachende Dritte Max Verstappen heißen. Der hat "nur" 24 Punkte Rückstand, noch einen zusätzlichen Sprint als Chance, und das Selbstbewusstsein eines viermaligen Champions im Gepäck.


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Wenn ich Geld setzen müsste, dann im Casino von Las Vegas eher auf Schwarz oder Rot als nach dem heutigen Tag auf Papaya.

Ich weiß nicht, ob Max Verstappen gerne Papayas verspeist, aber schwächelnde Gegner allemal. Und das ist jedem bei McLaren mehr denn je bewusst.

Euer

Norman Fischer

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