"Magic-Runde" im Abu-Dhabi-Qualifying: Max Verstappen zaubert wie 2021
Max Verstappen holt in Abu Dhabi eine dominante Poleposition: Helmut Marko lobt zwei "Magic-Runden", warnt jedoch vor McLarens Rennstärke
(Motorsport-Total.com) - Helmut Marko zeigt sich nach dem Qualifying zum Großen Preis von Abu Dhabi hörbar beeindruckt. Verstappen habe "eine Magic-Runde" gebraucht, erklärt er - doch der Niederländer legte gleich doppelt nach. "Ich habe gesagt, das muss eine Magic-Runde werden, aber dann hat er gleich zwei hingelegt", so der Motorsportberater bei Sky.
Marko lobt dabei auch die Leistung der Ingenieure: "Wir haben das Auto sehr erfolgreich immer schneller gemacht." Besonders wertvoll: Der Windschatten von Yuki Tsunoda im ersten Q3-Run, den Marko ausdrücklich hervorhebt. "Auch Yuki irrsinnig toll, mit dem Windschatten hat auch super funktioniert."
Die Pole setzte Verstappen 0,201 Sekunden vor WM-Rivale Lando Norris, Oscar Piastri wurde Dritter. Damit hat Red Bull im Titelkampf zwar geliefert, trotzdem ist Verstappen am Sonntag auf Schützenhilfe angewiesen. Lando Norris darf nicht auf das Podium fahren, damit Verstappen noch eine Chance auf seinen fünften WM-Titel in Serie hat.
Norris "nervös", aber: Marko hofft auf Hilfe im Titelkampf
Trotz der starken Ausgangslage dämpft Marko daher die Erwartung an einen Alleingang im Rennen. "Der braucht nur als Zweiter ins Ziel fahren. Nur starten neben Max macht ihn immer nervös", sagt er über Norris. Im Gespräch bei ServusTV ergänzt er, dass Red Bull im Renntrimm auf Hilfe von Mercedes und Ferrari angewiesen sei.
"Es ist schwer zu sagen, wie viel Renntempo Mercedes schafft. Im Longrun waren sie am Freitag nicht gut. Aber das kann sich ja ändern", so Marko. Zudem gäbe es andere mögliche Einflussfaktoren: "Ein Boxenstopp, ein Safety-Car oder wie ich schon gesagt habe, ein Mercedes oder ein Ferrari, der dazwischen reinfährt."
Seine klare Einschätzung: "Für uns ist klar, aus eigener Kraft schaffen wir es nicht." Marko betont zudem, dass das Rennen bereits in der ersten Kurve brisant werden könne: "Es sind die ersten drei der WM auch die ersten drei in der Startaufstellung. Das wird schon einmal in der ersten Kurve vielleicht recht interessant."
Verstappen: "Es fühlte sich ähnlich an wie 2021"
Verstappen selbst zeigt sich hochzufrieden mit der eigenen Leistung und der spürbaren Steigerung des Autos. "Ich denke im Allgemeinen fühlte sich das Qualifying etwas stimmiger an als die anderen Sessions", erklärt er. Die finalen Änderungen vor dem Qualifying hätten funktioniert: "Das schien uns ein bisschen zu helfen."
In Q3 habe ihn ein Detail überrascht: "Ich war beim ersten Run ein wenig überrascht, wie viel die neuen Reifen tatsächlich gebracht haben." Den Windschattenbeitrag, den Tsunoda lieferte, erwähnt er ausdrücklich: "Mit ein bisschen Hilfe von Yuki durch den Windschatten. Das war sehr nett von ihm, dass er dafür einen seiner Runs aufgegeben hat."
Der letzte Umlauf war für Verstappen etwas Besonderes: "Es fühlte sich wirklich gut an." Auf die Frage nach der Bedeutung des Qualifying-Moments sagt er: "Es fühlte sich wahrscheinlich ähnlich an wie das Qualifying 2021 - ich hatte hier damals auch ein wirklich gutes Qualifying."
Den Druck des WM-Kampfes konnte er sogar genießen: "Wenn der Druck am höchsten ist oder wenn man wirklich performen muss, liefere ich normalerweise ab, weil ich diesen Aspekt sogar genieße." Für das Rennen bleibt aber ein Fragezeichen: "Jetzt ist natürlich die große Frage, ob wir das im Rennen so beibehalten können."


