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"Einfach nur jede Menge Wut": Lewis Hamilton nach viertem Q1-Aus in Folge
Mitsamt Sprint-Qualifying in Katar ist Lewis Hamilton viermal hintereinander nicht ins Q2-Segment eingezogen - Was er zu sagen hat und welche Winterpläne er hat
(Motorsport-Total.com) - Zum dritten Mal in Folge in einem Grand-Prix-Qualifying - und zusammen mit dem Sprint-Qualifying in Katar sogar zum vierten Mal in Folge - nicht über das Q1-Segment hinausgekommen. Das ist die erschreckende Bilanz der Qualifyings von Ferrari-Pilot Lewis Hamilton am Ende der Formel-1-Saison 2025.
© Formula 1
Lewis Hamilton nach seinem Q1-Aus im finalen Qualifying der F1-Saison 2025 Zoom Download
Am Finalwochenende, das auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi stattfindet, begann es für Hamilton schon im dritten Freien Training (FT3) am frühen Samstagnachmittag schlecht. Hamitlons Crash in Kurve 9 war für den weiteren Verlauf des Tages "keine Hilfe", wie der Brite selber sagt.
Als er nach seinem Q1-Aus vor die Mikrofone von Sky Sports F1 trat, da gab sich Hamilton einmal mehr ausgesprochen kurz angebunden. Auf die Eingangsfrage von Rachel Brooks, nämlich ob man das Auto von Freitag auf Samstag umgebaut habe, gab Hamilton noch die ausführlichste Antwort.
"Ja, wir haben viele Veränderungen am Auto vorgenommen. Für mich fühlte es sich großartig an", so Hamilton. Das gute Fahrgefühl brachte ihn aber nicht weiter. Im Q1-Segment verpasste er als 16. den Q2-Einzug um 0,008 Sekunden gegen Yuki Tsunoda (Red Bull).
Hamilton war im Q1 - genau wie Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc - zunächst mit Medium-Reifen auf die Strecke gegangen, konnte mit diesen aber nichts ausrichten. Für den zweiten Q1-Versuch wechselten beide auf Soft-Reifen. Damit fuhr sich Hamilton vorübergehend auf die fünfte Position nach vorn, rutschte letzten Endes aber noch bis auf die 16. Position ab und war damit einmal mehr einer der fünf frühen Zuschauer.
Schon in den Qualifyings in Las Vegas und in Lusail war der siebenmalige Formel-1-Weltmeister an der Q1-Hürde gescheitert, ebenso im Sprint-Qualifying in Lusail. Hamilton hat nun seine bislang längste Serie von verpassten Q2-Einzügen in Grand-Prix-Qualifyings wiederholt. Schon 2009, damals noch für McLaren, war er dreimal in Folge an der Q1-Hürde gescheitert. Damals waren es die Qualifyings in Monte Carlo, Istanbul und Silverstone.
Als am Samstag in Abu Dhabi nun sein erneutes Q1-Aus feststand, gab Hamilton im Sky Sports F1-Interview keine weiteren verbalen Antworten, obwohl er noch zwei Fragen gestellt bekam. Die erste dieser zwei Fragen bezog sich auf einen Funkspruch Hamiltons. Auf der Auslaufrunde zurück in die Box hatte der Ferrari-Pilot seinem Renningenieur Riccardo Adami gefunkt: "Sorry Kumpel, jedes Mal das Gleiche."
Als Hamilton von Rachel Brooks angesprochen wurde, ob er damit seine eigene Performance im Qualifying meinte, gab es lediglich ein wortloses Nicken zurück. Und genau die gleiche wortlose Reaktion gab Hamilton auch auf die letzte Frage. Sie lautete, ob er seine Stärke, für die er so lange bekannt war, im Moment einfach nicht abrufen könne.
Aber: In seiner Medienrunde für Nicht-TV-Medien äußert sich Hamilton ein paar Minuten später dann doch ein wenig ausführlicher. So sagt er, dass der Crash im FT3 "ganz sicher nicht geholfen" habe. Als Ursache für den Dreher und anschließenden Einschlag in die Streckenbegrenzung von Kurve 9 nennt Hamilton: "Das Auto setzte auf und ich habe es aus der Kontrolle verloren. [Die Ingenieure] haben Bouncing festgestellt, welches anhaltend war".
Direkt darauf angesprochen, wie es ihm nach jetzt insgesamt viermal Q1-Aus hintereinander gehen würde, antwortet Hamilton: "Ich habe keine Worte, um meine Gefühle auszudrücken, einfach nur jede Menge Wut." Auf was oder wen er konkret wütend ist, das wollte Hamilton nicht näher ausführen.
Nachgefragt, ob er denn einen Plan habe, wie es auf seiner Seite der Ferrari-Box beginnend mit Montag weitergehen könne, antwortet Hamilton, dass er "im Moment keinen" Plan habe. Und dass er sich in der Winterpause bis zum Saisonstart 2026 mental erholen kann, das will er auch noch nicht versprechen. "Die Zeit wird es zeigen. Es ist die kürzeste Pause", so Hamilton mit Verweis darauf, dass die ersten Testfahrten mit den neuen Autos bereits für Ende Januar in Barcelona angesetzt sind.
Konkrete Vorhaben für die Winterpause hat Hamilton zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls keine, wie er sagt. "Im Moment weiß ich es nicht. Ich habe keine Pläne für irgendwas", seufzt er und rechnet sich auch für Sonntag, sein letztes Rennen im aktuellen Ferrari SF-25, nicht viel aus: "Von dort, wo ich losfahre, kann man nicht viel ausrichten."
Während Lewis Hamilton am Sonntag vom 16. Startplatz in den Grand Prix von Abu Dhabi gehen wird, startet Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc von der fünften Position und damit aus der dritten Reihe. Der Monegasse hat nach seinem frühen Q1-Versuch mit Medium-Reifen und dem anschließenden Wechsel auf Soft-Reifen nicht nur die Q1-Hürde gemeistert, sondern auch die Q2-Hürde.
Im Q3-Segment war Leclerc lediglich 0,085 Sekunden langsamer als Mercedes-Pilot George Russell, der sich für den vierten Startplatz qualifiziert hat. "Ich fahre das Auto gut, kann aber spüren wie knifflig es ist", sagt Leclerc und erklärt: "Man muss es einfach mit vollem Einsatz fahren. Das führt einen entweder in die Mauer oder aber aus Q1 heraus. Und dann muss man im Q2 das Gleiche machen, und dann im Q3 nochmals."
Auf die Frage, ob man auch sein Auto von Freitag aus Samstag umgebaut habe, antwortet Leclerc: "Vom FT2 zum FT3 habe ich das Auto komplett umbauen lassen. Es fühlte sich daraufhin ein bisschen besser an, aber an der Performance konnte man das noch nicht sehen [im FT3]. Im Qualifying war ich dann richtig happy mit dem Auto, vor allem mit meinen zwei Runden im Q3. Ich habe alles gegeben."
Und Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur hat nach dem Qualifying zu sagen: "Für Lewis war es schwierig, weil er im ersten Freien Training nicht gefahren ist, da er sein Auto an Arthur [Leclerc] abgegeben hatte. Und dann kam der Unfall bei Mitte des dritten Freien Trainings. In einer Situation, in der nur zwei Zehntelsekunden zwischen P4 und P18 liegen, ist es zu schwierig, einen solchen Rückstand aufzuholen, wenn man so viel Trainingszeit verpasst. Man kann eine [gute] Performance nicht allein auf Grundlage des zweiten Freien Trainings eine erreichen."


