Rätselhafter Fehler: So stressig war Norris' Weg zur Pole
Lando Norris schien sich die Pole in Brasilien nur abholen zu brauchen, doch nach einem Verbremser in Kurve 1 stieg der Druck noch einmal stark an
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich schien die Poleposition von Lando Norris für das Formel-1-Rennen in Brasilien nur Formsache zu sein, denn bis auf SQ2 hatte der WM-Spitzenreiter bislang alle Sessions an diesem Wochenende für sich entschieden. Norris hatte die Pole für den Sprint geholt, diesen dann gewonnen und auch die Zeiten in Q1 und Q2 bestimmt.
Doch in Q3 machte sich der McLaren-Pilot das Leben selbst ein bisschen schwer. Denn nach dem ersten Versuch war Norris nur Zehnter und Letzter. Ein Fahrfehler in der ersten Kurve hatte ihn eine Menge Zeit gekostet und die Pole ernsthaft in Gefahr gebracht. "Es war auf jeden Fall stressiger, als ich es gerne gehabt hätte", grinst er nach der Session. "Das hätte es nicht gebraucht."
Wieso er den Fahrfehler beging, das ist für ihn aber noch ein Rätsel: "Ich hab mir nachher kurz die Daten angeschaut zwischen den beiden Runs, und ich habe früher gebremst, mit weniger Druck - und trotzdem ist mir das Rad blockiert", schildert er. "War also ein bisschen komisch. Vielleicht ein bisschen Wind oder so."
Zwar hatte Norris noch einen zweiten Versuch, doch der verpatzte erste Run bedeutete, dass auf diesem etwas mehr Druck lag. Und auch auf der Runde selbst war sich Norris nicht ganz sicher, wofür es reichen würde. "Ich wusste wieder nicht, ob ich auf meinem Delta vorne oder hinten bin, also war ich ein bisschen gestresst."
Kein gutes Gefühl auf der Runde
Hinzu kam, dass Norris durch den Wind Probleme hatte, ein gutes Gefühl auf der Strecke zu bekommen. "Jede Runde ist es anders - drei km/h, vier km/h, das merkt man vielleicht nicht, wenn man draußen steht, aber das kann dich in einer Kurve locker um eine Zehntel schneller machen oder hier und da um eine halbe Zehntel - und das kann am Ende viel sein", sagt er.
"Das kann Positionen sein, kann Pole oder nicht Pole sein, solche Dinge. Also: schwierig. Und manchmal machst du genau das Gleiche - du wiederholst es, wie in Kurve 1 - aber du machst einfach einen Fehler, ohne erkennbaren Grund, ohne offensichtlichen Grund im Auto."
Norris weiter: "Es war definitiv nicht die perfekte Runde - aber gut genug. Als ich über die Linie bin und die Runde gesehen habe, war ich ziemlich happy. Und als ich gesehen habe, dass keiner schneller gefahren ist: noch glücklicher."
Weniger Zuversicht als in Mexiko
Am Sonntag muss Norris also vermeintlich nur noch das Rennen fahren und sich seinen nächsten Sieg abholen, mit dem er die WM-Führung weiter ausbauen würde. Seine Hauptkonkurrenten Oscar Piastri (P4) und vor allem Max Verstappen (P16) starten von deutlich weiter hinten.
Doch der Sprint hat gezeigt, dass es vielleicht doch nicht ganz so einfach für den Briten wird. Denn schon am Samstag konnte ihn Andrea Kimi Antonelli gut unter Druck setzen, der auch jetzt direkt hinter ihm starten wird.
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"In Mexiko war ich zuversichtlicher", sagt er und gibt zu, dass die Pace von Mercedes und Antonelli im Sprint sein Vertrauen schon etwas hat sinken lassen. "Aber wir sind trotzdem schnell", betont er. "Wir haben immer noch diesen kleinen Vorteil im Qualifying, und ich hoffe wirklich, dass wir das morgen ins Rennen mitnehmen können."



