• 08. November 2025 · 21:23 Uhr

Qualifying Sao Paulo: Norris auf Pole, Verstappen schon in Q1 raus!

Lando Norris distanziert seine WM-Verfolger: Während der McLaren-Pilot auf Pole steht, wird Oscar Piastri nur Vierter - Debakel für Red Bull und Max Verstappen

(Motorsport-Total.com) - Lando Norris könnte am Sonntag einen weiteren wichtigen Schritt zum ersten WM-Titel in der Formel 1 machen. Nach dem Sprintsieg am Samstag legte der WM-Spitzenreiter im Qualifying nach und holte sich auch die Poleposition für den Grand Prix in Sao Paulo.

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Lando Norris steht am Sonntag auf der Poleposition Zoom Download

"Es war definitiv keine perfekte Runde, aber gut genug", sagt er nach der Session.

Seine Widersacher in der Meisterschaft konnte der Brite jedenfalls kräftig distanzieren. Teamkollege Oscar Piastri schwächelte erneut und kam mit 0,375 Sekunden Rückstand nicht über Rang vier hinaus. Weltmeister Max Verstappen (Red Bull) scheiterte überraschend schon in Q1 und wird das Rennen nur von Rang 16 aus angehen.

"Ich hatte überhaupt keinen Grip da draußen und musste das Auto massiv unter seinem Limit fahren", schimpft der Niederländer im Anschluss. Auch Yuki Tsunoda konnte im Red Bull nichts bewegen und fuhr die langsamste Zeit aller Fahrer.

Dafür hatten andere Piloten die Chance zu glänzen: Andrea Kimi Antonelli (+0,174) konnte sich wie im Sprint als Zweiter in die erste Reihe schieben und seinen Mercedes-Teamkollegen George Russell deutlich schlagen. Der Brite hatte als einziger Fahrer in Q3 auf Medium-Reifen gesetzt und wurde Sechster. Rang drei ging an Ferrari-Pilot Charles Leclerc (+0,294).

Dessen Teamkollege Lewis Hamilton gehörte als 13. ebenfalls zu den Enttäuschten dieser Session. Der Brite fühlte sich am Ende von Q2 von Ex-Stallgefährte Russell aufgehalten, doch die Kommissare sprachen keine Strafe aus.

Positiv auf sich aufmerksam machen, konnten erneut die Racing Bulls: Isack Hadjar wurde starker Fünfter, Liam Lawson Siebter. Oliver Bearman (Haas) landete auf Rang acht, Pierre Gasly (Alpine) auf Rang neun und Nico Hülkenberg (Sauber) war als Zehnter zum ersten Mal in diesem Jahr in Q3.

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Wie lief es in Q1?

Die Schlagzeile der Session war natürlich das frühe Aus von Weltmeister Max Verstappen. Der WM-Verfolger beklagte sich über fehlenden Grip an seinem Red Bull RB21 und blieb als 16. bereits in Q1 hängen - zum ersten Mal seit dem Rennen in Sotschi 2021.

Verstappen befand sich die ganze Zeit über in der Gefahrenzone. Auch mit seinem zweiten Versuch konnte er sich nicht über den Strich schieben - auch wegen eines dicken Fehlers im Mittelsektor, der 0,4 Sekunden kostete. "Die Fahrbarkeit ist besser, aber in Kurve 1 rutsche ich total", gab er als Feedback an seinen Renningenieur.

Der Niederländer holte sich keine neuen Reifen, sondern fuhr zwei Cooldown-Runden, bevor er noch einmal zum entscheidenden Versuch ansetzte. Doch auch damit reichte es nicht für den rettenden 15. Platz. Verstappen scheiterte um knapp sieben Hundertstelsekunden an Nico Hülkenberg.

Wie groß die Probleme von Red Bull waren, zeigt sich auch am zweiten Auto von Yuki Tsunoda: Zwar fehlten dem Japaner diesmal "nur" drei Zehntelsekunden auf Verstappen, doch in dem Fall bedeutete das den letzten Platz hinter Esteban Ocon (Haas) und Franco Colapinto (Alpine).

Einzig Gabriel Bortoleto (Sauber) wurde von Tsunoda geschlagen. Der Brasilianer konnte nach seinem Unfall im Sprint aber gar nicht am Qualifying teilnehmen.

Wie lief es in Q2?

Auch im zweiten Abschnitt erwischte es einen großen Namen: Für Lewis Hamilton (Ferrari) blieb nur der 13. Rang. Auch der Rekordweltmeister scheiterte am Ende an der Zeit von Nico Hülkenberg, der erstmals in der Saison 2025 in Q3 einziehen konnte.

Hamilton reihte sich dabei auch hinter Fernando Alonso (Aston Martin) und Alexander Albon (Williams) ein, die am Sonntag die Startpositionen elf und zwölf belegen werden. Ebenfalls ausgeschieden: Lance Stroll, der weiterhin alle Qualifying-Duelle gegen Alonso in diesem Jahr verloren hat, sowie Williams-Pilot Carlos Sainz.

Die größte Überraschung der Session war Oliver Bearman, der in seinem Haas hinter Norris Rang zwei belegt hatte. Auch Alpines Pierre Gasly war mit Rang fünf stark unterwegs.

Wie lief es in Q3?

Norris ging nach den bisherigen Eindrücken als Favorit in die Session, konnte das in seinem ersten Versuch allerdings nicht bestätigen. Der McLaren-Pilot verbremste sich schon in Kurve 1 und war zunächst der Langsamste aller Piloten.

"Ich habe wirklich nicht genau verstanden, wie das passiert ist", sagt er selbst. "Ich habe mir nachher kurz zwischen den beiden Runs die Daten angesehen und ich habe früher gebremst, mit weniger Druck, und habe es trotzdem irgendwie geschafft, das Rad zu blockieren. Also ja, ein bisschen seltsam, vielleicht ein bisschen Wind oder so."

"Aber ja, das hat auf jeden Fall ein bisschen mehr Druck auf meine letzte Runde gebracht", so der Brite.

Teamkollege Piastri machte es besser und schob sich auf Rang eins - zwei Tausendstel vor Leclerc. Oliver Bearman überrascht dahinter mit Rang drei. Doch Norris blieb noch ein Versuch - und der saß. Der Brite nutzte den Speed seines McLaren aus und setzte sich um drei Zehntelsekunden an die Spitze.

Piastri konnte hingegen nicht zulegen und fiel noch bis auf Rang vier zurück, da zunächst Leclerc und dann auch noch Andrea Kimi Antonelli eine bessere Zeit setzten als der Australier.

Einen ganz anderen Weg beschritt George Russell, der als einziger Pilot im zweiten Versuch Mediums aufzog. Damit war er zwar leicht schneller als zuvor auf Softs, doch für ihn reichte es nur zu Rang sechs im Racing-Bulls-Sandwich von Isack Hadjar und Liam Lawson.

Was sagt Max Verstappen zum Debakel?

Der Niederländer ist natürlich überhaupt nicht zufrieden. "Das ist natürlich nicht das, was man sehen möchte", hadert er. "Das gesamte Wochenende war bereits ziemlich schwierig, aber das hier kam doch etwas unerwartet, würde ich sagen - vor allem nachdem wir am Auto einiges verändert hatten." Die Änderungen seien allerdings "zum Schlechteren" ausgefallen.

Sein RB21 habe "einfach nicht reagiert", wie er meint. "Ich hatte überhaupt keinen Grip da draußen und musste das Auto massiv unter seinem Limit fahren. Es hat einfach nicht funktioniert."

"Es war einfach schlecht", meckert er weiter. "Ich konnte überhaupt nicht pushen. Das Auto war völlig unruhig, ist ständig gerutscht. Ich musste stark unter dem Limit fahren, nur um keinen Fehler zu machen - und das funktioniert natürlich nicht in einem Qualifying."

Teamchef Laurent Mekies gibt gegenüber Sky zu, dass Red Bull vor dem Qualifying "bewusst ein Risiko eingegangen" sei, um zu schauen, ob man das Auto in ein besseres Arbeitsfenster bringt. Die Antwort: "Das ging klar in die falsche Richtung."

"So ist das manchmal: Wenn man Risiken eingeht, läuft es nicht immer zu deinen Gunsten", sagt er. "Es ist schmerzhaft, aber etwas, aus dem wir lernen und uns verbessern können."

Warum war Piastri wieder deutlich hinter Norris?

Ob der Australier nach der jüngsten Schwächephase und dem Crash im Sprint mit angezogener Handbremse fährt? Unklar. Er selbst erklärt sich Rang vier mit einem seltsamen Verhalten des weichen Reifens. "Dass man durch Q1, Q2 und Q3 praktisch keine Rundenzeit-Verbesserung hat, ist ziemlich merkwürdig", sagt er.

"Es fühlt sich im Moment so an, als ob es einfach nicht richtig fließt. Gestern hatte ich ziemlich viel Vertrauen ins Auto. Heute fühlte es sich für alle ein bisschen schwieriger an und ich habe einfach damit gekämpft, das Maximum aus dem Auto herauszuholen". beschreibt er.

Er glaubt nicht, dass ihn die gleichen Probleme wie in Austin und Mexiko bremsen, und sieht immer noch seine Chancen: "Ich habe immer noch das Vertrauen, dass ich rausgehen und Rennen gewinnen und die Meisterschaft gewinnen kann, aber im Moment läuft es natürlich nicht so einfach, wie ich es gerne hätte."

Warum schied Lewis Hamilton in Q2 aus?

Für Lewis Hamilton war das Qualifying überraschend früh beendet. Als 13. blieb er nachdem zweiten Abschnitt hängen. "Die Abstimmung war in Ordnung. Ich habe aber einfach die Reifen nicht zum Arbeiten gebracht", lautet sein erstes Urteil.

"Ich denke, die Ausführung dahingehend, wann wir rausgefahren sind, und all diese Dinge, das war in Ordnung. Es war einfach nur so, dass ich die Hinterreifen nicht auf Temperatur bringen konnte."

Und wie so oft in den vergangenen Wochen erleben wir dabei einen etwas niedergeschlagenen Rekordweltmeister: "Ich versuche es ja schon das ganze Jahr, aber irgendwie läuft es einfach an jedem Wochenende schlecht", sagt der Ferrari-Pilot. "Ich werde natürlich auch morgen aufstehen und es wieder versuchen, aber es wird wohl ein weiteres verlorenes Wochenende."

Warum wählte George Russell in Q3 Mediums?

Als einziger Fahrer in Q3 setzte George Russell auf Medium-Reifen. Das ging nicht auf: Während Teamkollege Antonelli Zweiter wurde, landete Russell nur auf Rang sechs. Im Funk war zu hören, wie unzufrieden Russell mit dem Grip in Q2 und Q3 war, letztlich hatte er das Gefühl, er habe "nichts auf diesem Reifen" - und das führte zu diesem Planwechsel für den letzten Versuch.

"Ich glaube nicht, dass ich auf dem Soft besser gewesen wäre - ich wollte einfach etwas anderes ausprobieren", erklärt er. "Es war insgesamt einfach eine sehr seltsame Session, wahrscheinlich die seltsamste des Jahres, wo sich jede einzelne Runde schlecht angefühlt hat. Die Reifen fühlten sich jede einzelne Runde schlecht an."

Auch Antonelli dachte über Mediums am Ende nach, entschied sich aber dagegen: "Gestern fühlte sich der Medium im Grunde genauso an wie der Soft. Der Sprung von Medium zu Soft war sehr klein. Auch heute im Sprint fühlte sich der Medium besser an als der Soft", so der Italiener.

"Deshalb haben wir definitiv darüber nachgedacht, weil wir dachten, dass da kein großer Unterschied ist. Aber ich dachte auch, weil ich mich auf dem Soft gut gefühlt habe, wäre es besser, ihn für morgen zu behalten. Morgen haben wir natürlich die neuen Reifen, also ist das gut, besonders für den Start. Also denke ich, dass das am Ende die richtige Entscheidung war."

Wo kann man den Grand Prix von Sao Paulo live sehen?

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Am Sonntagmorgen steht dabei, live ab 10 Uhr, die Analyse des F1-Sprintrennens und des Qualifyings im Vordergrund. Es führen dabei Kevin Scheuren und Ruben Zimmermann durch die Show. (Kanalmitglieder können am Livestream auch interaktiv teilnehmen und im Livechat Fragen stellen. Jetzt Kanalmitglied werden!)


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