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Verstappen nur Sechster im Sprint-Qualifying: "Es war einfach nur Müll"
Max Verstappen bezeichnet sein Sprint-Qualifying in São Paulo als "einfach nur Müll" - Red Bull kämpft fehlendem Grip und zu wenig Abtrieb, die Hoffnung ruht auf Regen
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen beendet das Sprint-Qualifying beim Großen Preis von Brasilien nur auf Platz sechs. Der Weltmeister hadert mit seinem Red Bull und spricht von einem völlig unberechenbaren Auto. "Es war einfach nur Müll", sagt Verstappen bei Viaplay. "Ich hatte viele Vibrationen im Auto und bin überall herumgehüpft. Außerdem hatte ich in den langsamen Kurven keinen Grip, das Auto wollte nicht einlenken, und ich hatte keine Traktion. Das war's."
© Formula 1
Max Verstappen war sichtlich unzufieden mit seinem RB21 im Sprint-Qualifying von Brasilien Zoom Download
Schon zuvor wirkt Verstappen am Funk frustriert und meldet, das Auto fühle sich "komplett kaputt" an. Auf dem neu asphaltierten Kurs von Interlagos finden weder er noch Teamkollege Yuki Tsunoda in den Rhythmus. Tsunoda schied bereits in SQ1 aus, während Verstappen sich nur um eine Zehntelsekunde in die Top 10 retten konnte. Im finalen Shootout reicht es dann nur zu Startplatz sechs hinter Fernando Alonso, während McLaren-Pilot Lando Norris die Sprint-Pole vor Andrea Kimi Antonelli und Oscar Piastri holte.
Verstappen spürt Unterschiede zwischen Hard und Soft
Bereits im Training deutete sich an, dass Red Bull Probleme mit dem Grip bekommt. Auf den härteren Reifen funktioniert der RB21 noch ordentlich, auf den Softs aber bricht das Fahrgefühl ein. "Auf den harten Reifen habe ich das nicht so stark gespürt, aber auf den Softs hat es sich schon nicht gut angefühlt", erklärt Verstappen. "Und es war die gleiche Geschichte im Sprint-Qualifying."
Red Bull vermutet ein aerodynamisches Problem. Berater Helmut Marko bestätigt, dass der Wagen schlicht zu wenig Abtrieb hat: "Es ist im Grunde kein Grip vorhanden, was bedeutet, dass wir nicht genug Downforce haben", sagt er beim ORF. "Das können wir fürs Sprintrennen nicht beheben. Aber hoffentlich können wir mit den Daten herausfinden, wie wir fürs Hauptrennen konkurrenzfähiger werden."
Marko: Verlieren im Mittelsektor vier Zehntel
Marko präzisiert, wo Red Bull die meiste Zeit verliert: "Wir sind in Sektor eins und in Sektor drei bis auf Hundertstel dabei. In Sektor zwei, wo auch die meisten Kurven sind, fehlt uns einfach die nötige Downforce, der nötige Grip", erklärt er. "Wir verlieren vier Zehntel auf einem relativ sehr kurzen Zeitabschnitt, und wir kriegen einfach keinen Grip. Mit dem Medium-Reifen ist es besser gegangen, aber das ist letztlich eine Frage der Downforce - und da scheint irgendwas nicht richtig zu funktionieren."
Der Österreicher verweist zudem auf die Schwierigkeiten mit dem neuen Asphalt in Interlagos. "Es gibt verschiedene Faktoren, die da zusammenspielen", sagt Marko. "Mit einem Medium-Reifen ist das alles wesentlich besser gewesen, und wenn du weniger Downforce hast, dann - je besser der Reifen haftet - umso krasser wirkt sich das dann halt aus."
Hoffnung auf Daten und vielleicht Regen
Für das Sprintrennen erwartet Marko keine Wunder. "Für das Sprintrennen sehe ich keinerlei Möglichkeiten, außer es regnet vielleicht", meint er. "Aber das Entscheidende ist, dass wir die Daten aus dem Sprint entsprechend auswerten. Yuki Tsunoda ist auf dem gleichen Set-up, das heißt, wir kriegen doppelt die Daten, damit wir herausfinden, warum wir im Sektor 2 derartig viel verlieren."
Die Longrun-Daten aus dem ersten Training machen ihm allerdings etwas Mut: "Die Longruns waren besser, das war aber ein harter Reifen", sagt Marko. "Momentan wissen wir eigentlich noch nicht genau, mit welchen Reifen wir das Sprintrennen morgen bestreiten werden."
Verstappen selbst glaubt jedoch nicht, dass Regen ihm helfen würde. "Ich denke, es ist ziemlich klar, dass uns etwas fehlt", sagt er. "Ich erwarte nicht, dass es plötzlich im Nassen viel besser ist. Für uns ist es einfach ziemlich schlecht."
Tsunoda erneut früh raus
Auch Yuki Tsunoda erlebt einen schwierigen Freitag. Zum dritten Mal in vier Sprintqualifyings scheidet er schon in SQ1 aus. Zudem eine frühe Kollision mit der Mauer im ersten Training, die viel Trainingszeit kostete. "Das ist etwas enttäuschend, da haben wir uns mehr erwartet", sagt Marko. "Aber wenn das Auto schwieriger zu fahren ist, dann haben wir immer gesehen, dass der Abstand zu Max entsprechend anwächst."
Damit steht Red Bull vor einem schwierigen Samstag. Der RB21 leidet auf den Softreifen unter mangelndem Grip, der Abtrieb stimmt nicht - und Verstappen bezeichnet das Auto selbst als "einfach nur Müll".



