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"Praktisch punktgenau": Warum Carlos Sainz beim Start kein Klebeband braucht
Ein Stück Klebeband sorgte in Austin für Aufsehen und eine Strafe gegen Red Bull: Williams-Pilot Carlos Sainz erklärt, warum er auf solche Hilfsmittel verzichten kann
(Motorsport-Total.com) - Der Klebeband-Zoff zwischen Red Bull und McLaren sorgte beim Großen Preis der USA in Austin für Aufsehen: Red Bull musste eine Geldstrafe zahlen, nachdem ein Teammitglied nach Beginn der Einführungsrunde noch einmal auf die Strecke gelaufen war, um ein Stück Klebeband von der Boxenmauer zu entfernen.
Der Streifen diente Lando Norris als Orientierungshilfe, damit der McLaren-Pilot seine Startbox möglichst exakt trifft und die weiße Linie nicht überfährt. Die sogenannten "Gridmarker" sind in der Formel 1 keineswegs ungewöhnlich, werden jedoch nicht von allen Teams oder Fahrern genutzt.
Williams-Pilot Carlos Sainz verzichtet darauf. "Die Bezugslinie ist einfach etwas, das der Sidepod vorgibt", erklärt der Spanier leicht geheimnisvoll, warum er bei seinem Auto kein Klebeband an der Boxenmauer benötigt. "Ich weiß nicht genau, wie ich es erklären soll."
"Es ist kein aerodynamisches Teil, sondern einfach der Punkt, an dem zwei Befestigungen aufeinandertreffen, wie eine Linie", ergänzt er. "Ich habe das Glück, dass diese Linie genau mit der gelben Linie übereinstimmt. Ich richte mich daran aus, und es passt praktisch punktgenau."
Einparken für Nico Hülkenberg "nicht einfach"
Die Aussagen des Williams-Piloten wecken das Interesse von Nico Hülkenberg, der in der Pressekonferenz nachhakt, ob Sainz die technischen Hintergründe einmal näher erläutern könne. "Das werde ich", grinst der Spanier. "Ehrlich gesagt sehe ich darin keinen Wettbewerbsvorteil."
"Wenn ihr es aber braucht, gebe ich euch die Information, weil ich das als grundlegendes Rennfahren sehe - als elementare Fairness im Rennen", fügt der Williams-Pilot mit einem Schmunzeln hinzu. Denn nicht alle Fahrer brauchen den sogenannten "Gridmarker" zur Orientierung.
"Das ist von Auto zu Auto unterschiedlich, weil es davon abhängt, wie hoch und weit vorne die Seitenaufprallstruktur ist. Für jeden ist es also anders", betont Hülkenberg, der selbst auch kein Klebeband verwendet. Aber "mit dieser Generation von Autos ist es nicht einfach, finde ich."
Sainz: Es gibt Autos, da braucht man das Klebeband
"Ich sehe es im letzten Moment und schätze dann, wo ich stehe", erklärt der Sauber-Pilot, wie er seine Startposition findet. "Mal besser, mal schlechter, aber ich habe bisher die Linie nicht überschritten. Für diese Autos ist es definitiv eine Herausforderung."
Beim aktuellen Williams fällt das Einparken dagegen weniger schwer. "Aber ich bin auch schon Autos gefahren, die diese Möglichkeit nicht hatten, und dann braucht man das Klebeband an der Mauer", betont Sainz, der die Hilfestellung für Norris daher gut nachvollziehen kann.
"Offensichtlich sah jemand einen Wettbewerbsvorteil darin, ihm das zu nehmen", ergänzt der Williams-Pilot, der sich jedoch nicht weiter äußern wollte. "Ich kenne aber die Werte im Sport und weiß, was ich tun würde, wenn ich und mein Team in dieser Situation wären."


