Piastri hat "keine schlüssige Erklärung" für schwache Austin-Performance
Oscar Piastri ist nach dem USA-Wochenende zwar weiter der Formel-1-Tabellenführer, aber sein Vorsprung schmilzt weiter - Wichtige Datenanalyse angekündigt
(Motorsport-Total.com) - Der Punktevorsprung von Oscar Piastri an der Spitze der Formel-1-Fahrerwertung 2025 schmilzt weiter. Nach Baku und Singapur war auch das Rennwochenende in Austin kein berauschendes für den WM-Spitzenreiter in Diensten von McLaren.
Nachdem Piastri auf dem Circuit of The Americas im Sprint am Samstag mit Teamkollege Lando Norris kollidiert war und beide eine Nullnummer schrieben, während Verfolger Max Verstappen (Red Bull) den Sieg einfuhr, raste Verstappen im Grand Prix am Sonntag direkt zum nächsten Sieg. Norris wurde Zweiter, Piastri aber kam nicht über P5 hinaus.
Fünf Rennwochenenden vor Schluss (drei davon mit Sprints) hat Piastri als Tabellenführer jetzt nur noch 14 Punkte Vorsprung auf Norris und nur noch 40 Punkte Vorsprung auf Verstappen. Aus dem WM-Duell, das es innerhalb des McLaren-Teams viele Monate lang war, wird nun in der Schlussphase der Saison mehr und mehr ein Dreikampf um den Titel.
Warum aber hat sich Piastri am Austin-Wochenende so schwergetan? Abgesehen vom Startcrash im Sprint, an dem ihm von Beobachtern zumindest eine Teilschuld gegeben wurde, war er auch im Qualifying und im Grand Prix weit weg von seiner Idealform.
In der Zeitenjagd am Samstag kam Piastri nicht über P6 hinaus. Im Rennen am Sonntag kam er zwar gleich am Start an George Russell (Mercedes) vorbei. Mehr ging aber nicht. In einem weitestgehend blassen Rennen seinerseits belegte der WM-Spitzenreiter mit fast 30 Sekunden Rückstand auf Verstappen und mehr als 20 Sekunden Rückstand auf Norris den fünften Platz.
Piastri und Austin: Das passt bislang nicht
"Eine schlüssige Erklärung habe ich im Moment nicht", sagt Piastri, als er nach dem Rennen zu den Gründen für seine vergleichsweise schwache Performance befragt wird. "Das Qualifying war aus meiner Sicht sauber, aber die Pace war einfach nicht da. Und ehrlich gesagt war es im Rennen ganz ähnlich."
"Das Streckenlayout hier ist recht interessant. Es gibt jede Menge schnelle Kurven und auch eine ganze Reihe langsamer Kurven. Das heißt, man man an beiden Enden des Spektrums stark sein. Mittelschnelle Kurven gibt es hingegen gar nicht so viele. Okay, ein paar sind es, aber es sind eben weit mehr Kurven, die nicht in diese Kategorie fallen", erklärt der Australier.
"Ich muss sagen", so Piastri weiter, "dass diese Strecke in meiner gesamten bisherigen Formel-1-Karriere kein besonders gutes Pflaster für mich gewesen ist"
In der Tat: 2023, bei seinem Austin-Debüt, schied er durch Unfall aus, nachdem er von P10 gestartet war. 2024 belegte er von P4 gestartet den fünften Platz. In diesem Jahr nun wurde es für ihn abermals der fünfte Platz. Piastri hat in Austin bislang weder einen Podestplatz noch eine Führungsrunde geschafft.
"Aus diesem Grund kann ich nicht sagen, dass ich schockiert wäre, dass es ein so schwieriges Wochenende war. Aber natürlich hatte ich mir mehr erhofft", gibt Piastri offen zu und kündigt an, dem Problem in den kommenden Tagen "gemeinsam mit dem Team auf den Grund gehen" zu wollen.
Stella: "Haben schon am Morgen mit Oscar darüber gesprochen"
McLaren-Teamchef Andrea Stella sieht es genauso. Er sagt: "Einer der wichtigsten Punkte, die wir uns jetzt anschauen müssen, ist die Tatsache, dass Oscar sowohl im Qualifying als auch im Rennen ein paar Zehntelsekunden gefehlt haben. Aus irgendeinem Grund war er nicht in der Lage, das, was möglicherweise im Auto drinsteckte, voll abzurufen."
Deshalb wird man laut Stella im Rahmen der Analyse in den kommenden Tagen "genau prüfen, ob die Abstimmung des Autos komplett so war, wie wir sie haben wollten, ob der Unterboden und all diese Dinge genau so eingestellt waren wie es sein sollte". Und der McLaren-Teamchef fügt hinzu: "Gleichzeitig werden wir uns auch den fahrerischen Aspekt genau ansehen."
Und Stella verrät am Sonntagabend in Austin noch etwas. "Wir haben schon heute Morgen mit Oscar darüber gesprochen, was wir tun können, um mehr herauszuholen. Wir haben eine Menge Daten gesammelt, aus denen wir lernen können. Und ich bin überzeugt, dass Oscar sehr schnell lernen wird."