Marko: Tsunodas Leistung "traurig" im Vergleich zu Verstappen
Yuki Tsunoda im Sprint-Qualifying in Austin vom eigenen Team ausgebremst: Helmut Marko spricht von "Strategiefehler", für den sich Laurent Mekies entschuldigt
(Motorsport-Total.com) - Für Red Bull hätte das Ergebnis des Sprint-Qualifyings am Formel-1-Wochenende zum Grand Prix der USA in Austin kaum konträrer ausgehen können. Während Max Verstappen die Pole für das kurze Samstagsrennen erobert und damit allen voran die beiden McLaren-Piloten hinter sich gelassen hat, scheiterte Yuki Tsunoda bereits im ersten Segment (SQ1) am Weiterkommen.
Tsunoda, dessen Verbleib im Red-Bull-Team immer unwahrscheinlicher wird, war in Reihen der 19 Fahrer mit einer Rundenzeit im Sprint-Qualifying der zweitlangsamste. Langsamer als er war einzig Esteban Ocon (Haas). Sauber-Pilot Gabriel Bortoleto setzte gar keine Rundenzeit, nachdem seine erste Runde aufgrund von Überschreitung der Tracklimits gestrichen wurde.
Tsunoda startet somit im Sprint am Samstag von P18, während Teamkollege Verstappen von der Pole startet. "Also das ist natürlich schon traurig, wenn da einer auf Pole steht und der Yuki nicht einmal ins Q2 kommt", so die erste Reaktion von Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko gegenüber Sky.
Marko kritisiert "Strategiefehler" bei Red Bull
Aber Marko fügt sofort hinzu: "Er hat keine zweite Runde geschafft." Tatsächlich hing Tsunoda in einem "Stau" fest, der ausgerechnet durch seinen potenziellen Nachfolger - Racing-Bulls-Pilot Isack Hadjar - ausgelöst wurde.
"Warum [Tsunoda] da so spät hinausgekommen ist und dann mitten im Verkehr steckengeblieben ist, müssen wir genau eruieren", so Marko, der von einem "Strategiefehler" spricht.
Einen direkten Vorwurf an Hadjar oder das Racing-Bulls-Team will der Red-Bull-Motorsportchef in seiner ersten Reaktion jedenfalls nicht platzieren. Vielmehr nimmt er Tsunoda und dessen Crew in die Pflicht.
"Man kann in so einem Qualifying nicht auf Sekunden gehen. Man muss da eine gewisse Marge einhalten", sagt Marko, gibt aber gleichzeitig zu: "Ich weiß nicht, warum der Hadjar da so langsam gemacht hat." Markos Schlussfolgerung ein paar Minuten später in einer separaten Medienrunde: "[Tsunoda] hätte früher rausgehen sollen, denn zumindest Q2 wäre für ihn möglich gewesen."
Laurent Mekies übernimmt Verantwortung
Am Red-Bull-Kommandostand übernimmt man die Verantwortung. "Ja, wir haben es verbockt, ganz ehrlich. Wir entschuldigen uns bei Yuki", sagt Teamchef Laurent Mekies gegenüber Sky Sports F1 und gibt zu: "Das Programm war ein bisschen zu eng geplant."
"Wir hatten die Wahl zwischen einerseits Draußenbleiben, um auf der Strecke abkühlen zu lassen, und andererseits in die Box kommen, um dort etwas mehr abkühlen zu lassen. Wir dachten, dass wir [für die Box-Variante] genug Zeit hätten", erklärt Mekies.
"Leider", so der Red-Bull-Teamchef weiter, "war diese Variante nur für ein paar wenige Autos möglich. Wir haben es nicht mehr geschafft. Wir können uns dafür nur bei Yuki entschuldigen".
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Dennoch: Auf Nachfrage an Helmut Marko, was Tsunoda jetzt zu tun habe, antwortet der Österreicher wie gewohnt ganz trocken: "Er muss Leistung abliefern. Ihr stellt immer dieselbe Frage."