Warum Haas jetzt noch ein Update für sein 2025er-Auto bringt
Der aktuelle Reglements-Zyklus der Formel 1 dauert nur noch sechs Rennen, doch Haas schiebt nochmal ein Update nach - Ayao Komatsu nennt die Gründe
(Motorsport-Total.com) - Sechs Rennen vor dem Ende eines Reglementszyklus haben eigentlich alle Teams schon ihre Ressourcen auf das nächstjährige Auto gelegt. Eigentlich. Denn Haas geht einen anderen Weg.

© LAT Images
Haas bringt kurz vor Ende der Reglements-Periode noch einmal ein Update für den VF-25 Zoom Download
Beim Heimrennen in Austin bringt das US-Team noch ein Update für den VF-25. Der neue Unterboden soll die Balance und den Grip verbessern - und vor allem mehr Spielraum bei der Fahrzeugabstimmung eröffnen.
Teamchef Ayao Komatsu erklärt die späte Weiterentwicklung mit einem klaren Ziel: Haas will den achten Platz in der Konstrukteurs-Wertung noch erreichen. Der Rückstand auf Sauber beträgt derzeit neun Punkte. Das ist genug Motivation, um so spät noch zu investieren.
"Es ist eine Kombination aus Performance und Fahrbarkeit", sagt Komatsu. "Wir verbessern die Gesamtleistung, aber auch die Stabilität. Ein vorhersehbareres Auto gibt dem Fahrer mehr Vertrauen - und das bedeutet bessere Fahrbarkeit."
Bereits das Update-Paket von Silverstone habe dem Team die richtige Entwicklungsrichtung gezeigt, so der Japaner. "Das war damals ein klarer Fortschritt, und dieses neue Paket ist eine Erweiterung dieses Schritts. Es sollte uns mehr Möglichkeiten geben, das Auto in verschiedenen Richtungen abzustimmen."
Nur ein Training, aber volles Risiko
Im einzigen Freien Training am Freitag testet Esteban Ocon die neue Spezifikation. Erst danach will Haas entscheiden, ob der Unterboden auch im Sprint-Qualifying eingesetzt wird, oder ob man auf die bisherige Version zurückgreift.
"Ich hoffe, dass uns das Update in den Bereichen hilft, in denen wir bisher zu kämpfen hatten", sagt Ocon. "Das Silverstone-Paket war damals ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn wir jetzt noch etwas mehr Balance und Grip finden, wäre das genau das, was wir brauchen. Wir müssen wieder regelmäßig punkten."
Trotz des straffen Wochenendformats mit nur einer Trainingssitzung am Freitag sieht Komatsu keine großen Risiken - auch nicht für Rookie Oliver Bearman, der in Austin wieder im zweiten Haas sitzt.
"Ich denke, er wird gut zurechtkommen", so Komatsu. "Wir haben in Spa schon größere Änderungen zwischen Training und Qualifying vorgenommen. Solange die Charakteristik stimmt und Estebans Feedback positiv ist, sollte es auch bei Ollie funktionieren."
Haas will Entwicklungskompetenz beweisen
Für Komatsu ist das Update auch ein Statement. Das Team stand in der Vergangenheit oft in der Kritik, über die Saison hinweg kaum Fortschritte zu machen. In den Jahren 2022 und 2023 erzielte Haas in den Monaten nach Juli jeweils nur rund acht Prozent seiner Punkte. Unter Komatsus Leitung änderte sich das Bild: 2024 sammelte Haas 31 Zähler nach der Sommerpause, in diesem Jahr sind es bislang elf.
"Wenn das Upgrade funktioniert, bin ich wirklich stolz auf unsere Entwicklung", sagt Komatsu. "Zwei Jahre in Folge wurde uns gesagt, dass wir das Auto nicht weiterentwickeln können - und jetzt beweisen dieselben Leute zum zweiten Mal, dass es doch geht. Das gibt dem ganzen Team enorm viel Selbstvertrauen."
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Mit dem Heimrennen in Austin will Haas also nicht nur um Punkte kämpfen, sondern auch zeigen, dass man in Sachen Technik und Entwicklung auf Augenhöhe mit der Konkurrenz arbeiten kann - selbst in einem Jahr, in dem der Blick vieler längst Richtung 2026 geht.