"Härtester Arbeiter, den ich kenne": Warum Sainz? Ingenieur weinte
Tränen bei Williams: Nach Platz drei in Baku wurde der Boxenfunk von Carlos Sainz und Ingenieur Jego emotionaler als je zuvor - Das steckt dahinter
(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz erlebte beim Grand Prix von Aserbaidschan nicht nur seinen ersten Podestplatz mit Williams in der Formel 1, sondern auch eine besonders emotionale Szene mit seinem Renningenieur Gaetan Jego, die er nun im Rahmen des Singapur-Grand-Prix erklärte.

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Carlos Sainz und Renningenieur Gaetan Jego: Beim Podium brachen die Emotionen aus Zoom Download
Nach dem dritten Platz in Baku brach Jego am Boxenfunk in Tränen aus - ein Moment, der Sainz ebenso bewegte wie das gesamte Team. Sainz, dessen Stimme nach den Worten von Jego ebenfalls zittrig wurde, fragte: "Du klingst ein bisschen emotional, alles okay?", fragte der Spanier in der Auslaufrunde.
Teamchef James Vowles, der sich in den Funkverkehr einmischte, bestätigt bei Sky lachend: "Ja, ich kann bestätigen, dass er es ist." Für Sainz war es mehr als nur ein sportlicher Erfolg - es war das Resultat harter Arbeit, die er und Jego seit Saisonbeginn gemeinsam investiert hatten, vor allem im Simulator.
"Härtester Arbeiter, den ich je getroffen habe"
Jego hat ihn dabei besonders beeindruckt. "Er ist wahrscheinlich der härteste Arbeiter, den ich je in der Formel 1 erlebt habe - und ich habe mit vielen Leuten gearbeitet", sagt er. "Keiner steckt mehr Stunden in diesen Sport und in dieses Leben als er."
Monatelang hätten beide enorme Zeit in Simulator-Sessions, Set-up-Entwicklung und Feinabstimmung gesteckt, oft ohne dass sich die Mühe in Ergebnissen widerspiegelte. "Nicht die Resultate einfahren zu können, obwohl wir so hart gearbeitet haben, war unglaublich frustrierend. Dass es dann in Baku geklappt hat, hat uns beide überwältigt."
Auch für das Team war der dritte Platz ein Signal. Vowles beschreibt die Atmosphäre nach dem Rennen als "spürbar elektrisierend".
Der Pokal sei im Empfangsbereich der Fabrik aufgestellt worden, Mitarbeiter hätten sich in Scharen versammelt, viele sogar mit Tränen in den Augen.
"Es war der perfekte Zeitpunkt, weil wir nun mitten in die Arbeit für das 2026er-Auto eintreten. So ein Erfolg gibt enormen Antrieb", sagt Vowles.
Williams im Aufschwung
Der dritte Platz von Sainz war nicht nur ein persönlicher Befreiungsschlag, sondern auch ein wichtiges Symbol für Williams. Vowles betont, dass sich das Team nach Jahren im Überlebensmodus spürbar neu ausrichte:
"Wir haben die Basis gelegt, um wieder konkurrenzfähig zu werden. Doch es wird noch einige Jahre dauern, bis wir die Infrastruktur haben, um mit den Topteams mitzuhalten."
Eine entscheidende Rolle spielt auch die Harmonie zwischen den beiden Fahrern. Teamkollege Alexander Albon habe Sainz direkt am Podium gratuliert.
"Williams ist größer als ich, größer als Carlos, größer als Alex. Die beiden wollen gemeinsam das Team wieder an die Spitze bringen", betont Vowles.
Für Sainz, der 2025 nach seinem Ferrari-Aus zu Williams wechselte, bedeutet das Podium auch einen Sprung in der Fahrerwertung - vom 18. auf den zwölften Platz.
Vowles ist überzeugt: "Die Formel 1 hier ist vor allem ein mentales Spiel. Ich bin sicher, dass wir eine noch stärkere Version von Carlos sehen werden."