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"Enttäuschendes Ende": So erklärt Oscar Piastri seinen Qualifying-Crash
Oscar Piastri verunfallt im Baku-Qualifying: Ralf Schumacher sieht einen klaren Fehler, doch McLaren-Teamchef Stella bleibt gelassen
(Motorsport-Total.com) - Es war "einer der seltenen Fehler von Oscar Piastri", so beschrieb es Formel-1-Experte Ralf Schumacher bei Sky: WM-Spitzenreiter Piastri war im Qualifying zum Grand Prix von Aserbaidschan 2025 in Baku (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) im finalen Segment in Kurve 3 verunfallt und vorzeitig ausgeschieden.

© Getty Images Europe
Oscar Piastri mit ernster Miene nach seinem Qualifying-Unfall in Baku 2025 Zoom Download
Kurz darauf stellte sich Piastri den Medienvertretern und gab zu: "Ich habe ein bisschen zu viel versucht. Und ein kleines bisschen kann schon einen riesigen Unterschied machen."
Doch so knapp war es nicht laut Schumacher: Seiner Meinung nach ist Piastri "viel zu schnell" in die dritte Kurve gefahren. An deren Ausgang bohrte sich der McLaren MCL39 in die Banden und wurde vorne beschädigt, sodass Piastri sofort aufgeben musste.
Alles, weil er schlicht "etwas zu spät gebremst" hatte, wie Piastri selbst vermutet. "Ich habe noch keine Daten gesehen. Aber normalerweise ist man etwas zu spät dran, wenn die Bremse blockiert."
Der McLaren-Fahrer wirbt um Verständnis: Das Qualifying war chaotisch, das Wetter wechselhaft - in Q3 ging sogar Nieselregen über der Strecke nieder. "Es gab ein paar Kurven, die haben sich sogar in der Aufwärmrunde ein bisschen tricky angefühlt. Ich weiß aber nicht, ob Kurve 3 eine davon war. Ich habe dort wohl einfach etwas zu viel gewollt", meint Piastri.
Welche Rolle spielte der Wind?
Vielleicht hat auch der Wind eine Rolle gespielt. Mehrere Formel-1-Fahrer gaben nach dem Qualifying an, sie seien von besonders starken Windstößen erfasst worden - unter anderem die beiden Alpine-Fahrer Pierre Gasly und Franco Colapinto bei ihrem "Doppel-Abflug" in Kurve 4.
Doch Piastri ist sich nicht sicher: "Ich schiebe sowas nicht auf etwas anderes, sondern auf mich selbst. Und dabei bleibe ich auch, bis ich etwas sehe, das mir das Gegenteil beweist."
Einen solchen Beweis kann McLaren-Teamchef Andrea Stella nicht liefern. "Es sah einfach so aus, als ob es Oscar beim Bremsen ein bisschen übertrieben hätte - und wir wissen, dass dieser Ort so etwas nicht verzeiht", sagt Stella bei Sky. "In gewisser Weise scheint er den Grip am Bremspunkt überschätzt zu haben und ist abgeflogen. Aber das kann passieren."
"Starke Leistung", aber nur Startplatz neun
Bis dahin habe Piastri eine "sehr starke" Leistung gezeigt, meint Stella. Auch Piastri selbst spricht von einer "guten Verfassung" seines Autos - und von einem "enttäuschenden Ende" seines Formel-1-Samstags in Aserbaidschan. "Aber wenn es kalt ist auf einem Stadtkurs, wenn es Wind gibt und eine Unsicherheit bei den Reifen, dazu noch Regen - dann kommt so etwas halt mal vor."
Ob Piastri seinen Unfall ähnlich gelassen betrachtet hätte, wenn sein WM-Rivale Lando Norris mehr aus dieser Situation gemacht hätte als nur zwei Positionen weiter vorne in der Startaufstellung? "Möglicherweise", sagt Piastri. "Man kann aber natürlich auch argumentieren, dass ich eine gute Chance gehabt hätte, selbst noch Fortschritte zu machen. Aber was geschehen ist, ist geschehen."
Was Piastri für das Rennen erwartet
Ihm gehe es jetzt nur noch um Schadensbegrenzung in Baku. "Der Sieg wird schwierig" von Startplatz neun, meint Piastri. "Aber warten wir ab. Das Auto ist schnell an diesem Wochenende. Hoffentlich können wir das nutzen, um ein paar Positionen gutzumachen. Auch die Strategie ist offen. Das gibt uns Chancen."
Um diese nutzen zu können, kündigt McLaren-Teamchef Stella einen "Reset" an - und dass sein Team am Sonntag "die Positionen zurückholen" will. Es wäre bereits das zweite "Comeback" für Piastri an diesem Wochenende nach einem technischen Problem im Freitagstraining. "Und danach hat sich Oscar gleich wieder gesteigert", sagt Stella - ein gutes Omen für den Grand Prix?