• 19. September 2025 · 18:05 Uhr

Longruns Baku: Ferrari nimmt McLaren über sechs Zehntel ab!

Ferrari dominiert die Longruns des zweiten Freien Trainings von Aserbaidschan: Fragezeichen bei McLaren und eine erneute Überraschung aus dem Mittelfeld

(Motorsport-Total.com) - Nach den Eindrücken des zweiten Freien Trainings in Baku deutet vieles darauf hin, dass McLaren nur als Außenseiter ins weitere Rennwochenende geht. Lewis Hamilton setzte am Nachmittag die Bestzeit, doch Charles Leclerc lag im Ferrari nur um weniger als eine Zehntelsekunde dahinter.

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Charles Leclerc legte den schnellsten Longrun im zweiten Baku-Training hin Zoom Download

Von McLaren war hingegen kaum etwas zu sehen: Lando Norris lag mit seiner besten Runde bereits neun Zehntel zurück, doch er musste seine schnellste Runde nach einem Mauerkontakt mit beschädigter Aufhängung vorzeitig aufgeben. Auch Teamkollege Oscar Piastri tat sich schwer und streifte ebenfalls die Wand. Damit blieb McLarens tatsächliche Qualifying-Pace im Verborgenen.

Anders sieht es bei den Longruns mit hohem Benzinstand aus. Hier zeigen die Daten ein klareres Bild: Bereinigt um unterschiedliche Reifenmischungen und Stintlängen fehlten Piastri im Schnitt über sechs Zehntel pro Runde auf Leclerc.

Ein Muster, das man schon aus Monza kennt, bestätigte sich: Ferrari glänzte mit hoher Endgeschwindigkeit, während McLaren in den Kurven überlegen war. Auf der Start-Ziel-Geraden büßte McLaren rund vier km/h auf die Scuderia ein. Damit lag Ferrari nicht nur vor McLaren, sondern auch vor Red Bull und Mercedes in Sachen Topspeed.

Red Bull in den Longruns zweite Kraft?

Interessanterweise war Leclercs engster Verfolger im Renntrimm nicht Hamilton, sondern Max Verstappen. Der Weltmeister war im Schnitt nur 0,22 Sekunden langsamer als der Ferrari-Pilot. Hamilton verlor 0,24 Sekunden pro Runde. Damit präsentierte sich Red Bull im Longrun deutlich stärker als auf eine schnelle Runde, wo Verstappen lediglich Rang sechs belegte - mit satten sechs Zehnteln Rückstand. Doch auch dem RB21 fehlt es spürbar an Topspeed im Vergleich zur Scuderia.

Hinter Hamilton reihte sich Piastri (+0,62) als nächster Topfahrer ein, gefolgt von Yuki Tsunoda (+0,77) im zweiten Red Bull. Dahinter landeten die beiden Mercedes: George Russell (+0,82) und Andrea Kimi Antonelli (+0,88). Während die Silberpfeile auf eine schnelle Runde noch näher an Ferrari dran waren, verloren sie über die Distanz deutlich mehr.

Williams überrascht erneut im Longrun

Während Oliver Bearman im Haas auf eine schnelle Runde bester Mittelfeldpilot war, sorgte erneut Williams über die Longruns für Aufsehen. Reifenbereinigt fehlten Alexander Albon und Carlos Sainz lediglich 0,47 beziehungsweise 0,61 Sekunden auf Leclerc - damit waren sie sogar schneller als McLaren.


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Doch Williams' Schwäche bleibt das Qualifying. Schon in Monza enttäuschte das Team trotz starker Trainingsleistungen mit einem frühen Aus in Q2. Auch in Baku dürfte das enge Mittelfeld die Ausgangslage erschweren, dennoch winkt am Sonntag eine vielversprechende Punkteausbeute.

Im restlichen Mittelfeld bestätigten sich bekannte Tendenzen: Sauber überzeugte erneut mit solider Rennpace (+0,92), während Racing Bulls wie so oft stärker über eine schnelle Runde wirkte. Liam Lawson war hier der schnellere Fahrer im Longrun, allerdings bereits mit über einer Sekunde Rückstand. Aston Martin hingegen enttäuschte auf ganzer Linie - sowohl auf eine Runde als auch im Longrun (+1,91).

Strategie: Welche Rolle spielt die weichere Reifenwahl?

Die weichere Reifenallokation von Pirelli bringt einige Unbekannte mit sich. Baku war bislang für geringen Reifenverschleiß und einfache Einstoppstrategien bekannt, doch das könnte sich dieses Jahr ändern. Im Vorjahr hielt der damalige Medium-Reifen (heute C4) nicht länger als 20 Runden - bei insgesamt 51 Rennrunden.

Die Freitag-Longruns zeigten jedoch, dass viele Fahrer ihre Reifen diesmal besser im Griff hatten. Eine Einstoppstrategie bleibt daher realistisch. Pirelli führt dies auf die verbesserte Streckenoberfläche und die niedrigeren Temperaturen zurück. "Die Organisatoren haben die Strecke mit Hochdruckwasserstrahlen behandelt", erklärt Pirelli-Chefingenieur Simone Berra. "In Kombination mit den kühleren Bedingungen resultierte das in deutlich schnelleren Rundenzeiten als 2024. Zudem sahen wir keinerlei Graining auf allen drei Mischungen."

Auch fürs Qualifying am Samstag dürfte die Reifenwahl entscheidend sein. Laut Berra könnte der Medium (C5) dort die bessere Wahl sein: "Der C6 bietet zwar etwas mehr Grip, funktioniert aber nur in einem engeren Fenster. Der C5 ist in den kurvigeren Passagen stabiler und dürfte daher die bevorzugte Mischung für die entscheidenden Runden sein."

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