"Gott sei Dank": Schafft Lewis Hamilton jetzt endlich den Ferrari-Durchbruch?
Lewis Hamilton fährt die schnellste Zeit im Freitagstraining von Baku: Gibt es jetzt das erste Podium mit Ferrari?
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton erlebte in Baku einen durchwachsenen, aber am Ende ermutigenden Freitag. Während die ersten Trainingsminuten von Bremsproblemen geprägt waren, zeigte sich der Ferrari-Star nach dem zweiten Freien Training erleichtert und optimistisch. Platz eins mit einer Rundenzeit von 1:41,293 stand am Ende für den Briten zu Buche.
"Es hat wirklich Spaß gemacht, Gott sei Dank", so Hamilton nach der Session. "Das erste Training war ein einziges Chaos, ich hatte massive Probleme mit den Bremsen. Auf dieser Strecke brauchst du Mega-Vertrauen beim Anbremsen, und das hatte ich einfach nicht."
Erst nach Änderungen am Set-up im zweiten Training kam der Durchbruch: "Die Bremsen haben perfekt funktioniert, ich konnte endlich große Fortschritte machen. Das zeigt, dass wir als Team in die richtige Richtung gehen."
Hamilton betont aber, dass man nicht zu früh euphorisch werden dürfe: "Am Ende war es nur ein Trainingstag. Ich bin einfach dankbar für alle in Maranello und an der Strecke, die mich immer wieder pushen. Das trägt Früchte."
Leclerc bremst die Euphorie
Während Hamilton vor Freude aufblühte, zeigt sich Charles Leclerc deutlich vorsichtiger: "Es war okay, aber da steckt noch mehr drin - vor allem von meiner Seite. Das Auto war stark, aber McLaren ist in einer anderen Welt. Lando hat ein paar Runden abbrechen müssen, die extrem schnell waren. Ich denke, die Leute werden morgen überrascht sein."
Zwar rechnet Leclerc nicht mit einem Ferrari-Erfolg im Qualifying, dennoch hofft er auf die berüchtigten Überraschungen von Baku: "Manchmal denkst du hier, es ist unmöglich - und am Ende schaffst du es doch. Die Hoffnung gebe ich nicht auf."
Ferrari überzeugt auf Longruns
Die Daten aus den Longruns sprechen eine klare Sprache: Ferrari wirkte am stärksten im Feld. Hamilton setzte im zweiten Training die Bestzeit, Leclerc lag nur einen Wimpernschlag zurück. Auf die Distanz zeigte sich der rote Bolide konstant schnell - schneller als Red Bull, Mercedes und auch McLaren.
Besonders auffällig: Auf den Geraden hatte Ferrari bis zu vier km/h mehr Top-Speed als die Konkurrenz. Damit unterstrich die Scuderia erneut ihre Stärke, die schon in Monza sichtbar war. Dort fehlte lediglich die Pace in den mittelschnellen Kurven, die es in Baku nicht mehr gibt.