Albon warnt Williams: Wir können nicht nur auf Sonntage hoffen
Alex Albon glänzt in Monza mit einer erneuten Aufholjagd, doch der Williams-Pilot warnt: Ohne Qualifying-Verbesserungen könnte damit bald Schluss sein
(Motorsport-Total.com) - Nach einem schwierigen Qualifying meldete sich Alexander Albon im Monza-Rennen mit einer überzeugenden Performance zurück. "Es war ein bisschen wie in Zandvoort", sagt er nach dem Italien-Grand-Prix, den er als Siebter beendete. "Wir qualifizieren uns außer Position und machen es uns schwer, aber sobald wir saubere Luft haben, können wir unser eigenes Rennen fahren - und das Tempo war stark."
Albon hatte sich vor allem darüber geärgert, am Samstag weit hinten zu stehen. Bereits in Q2 war Schluss für beide Williams. "Das ist eigentlich das wahre Tempo des Autos, das wir im Rennen gesehen haben. Deshalb war es so enttäuschend, im Qualifying hinten zu landen."
Reifen bleiben das Schlüsselthema
Einmal mehr war der Umgang mit den Reifen entscheidend. Albon macht deutlich, dass sich ein Muster abzeichnet: "Es sind jetzt drei Rennen in Folge, in denen das Qualifying wirklich nicht gut gelaufen ist. Jedes Mal lag es an der Reifentemperatur. Es wird fast schlimmer, also müssen wir das dringend lösen."
Im Rennen selbst funktioniert es besser: "Sobald die Reifen im Fenster sind, bleiben sie stabil. Dann sind wir schnell - das ist die Geschichte des Jahres. Aber wir können es im Qualifying einfach nicht abrufen."
Besonders ärgerlich: Die Probleme traten auch im Training auf: "Wir haben versucht, schwierige Outlaps zu simulieren, aber nie das richtige Gefühl bekommen. Am Ende wusste ich nicht mehr, was vom Auto und was vom Reifen kommt."
Teamduell mit Sainz: sauber geregelt
Auch im Duell mit Teamkollege Carlos Sainz musste Albon Geduld beweisen. Hinter dem Spanier verlor er zunächst Zeit, ehe die Teamführung entschied, die Positionen zu tauschen. "Es war eigentlich nicht nötig, von Anfang an etwas zu ändern, aber als Carlos freie Luft hatte, war er schnell. Ich war auf den harten Reifen trotzdem noch schneller", erklärt Albon.
F1-Datenanalyse: Ist Yuki Tsunoda bei Red Bull noch tragbar?
Yuki Tsunoda erlebt in Monza ein Debakel: Von Startplatz 9 fällt er bis auf Rang 13 zurück. Weitere Formel-1-Videos
"Als ich vorbei durfte, ging es gleich ein halbes Sekunde schneller. Am Ende haben wir das als Team gut gehandhabt." Sainz selbst bestätigt später, dass er zunächst zögerte: "Ich wollte erst das große Bild verstehen. Aber nachdem es mir erklärt wurde, habe ich ihn vorbeigelassen."
Kurzer Schreckmoment im Zweikampf
Für Spannung sorgte ein Zwischenfall mit Andrea Kimi Antonelli, als Albon auf den Mediums attackierte. "Ich hoffte, er lässt mir Platz - tat er nicht, aber es war in Ordnung", lacht der Williams-Pilot. "Wir hatten so viel Pace, ich musste schnell vorbei. Wir haben uns etwas berührt, aber es war sauber."
So sehr Albon die Aufholjagd in Monza genoss, bleibt er selbstkritisch. "Das Rennauto war zeitweise genauso schnell wie Ferrari und Mercedes. Aber wir setzen das Auto im Rennen nur dahin zurück, wo es eigentlich hingehört", erklärt er.
Mit Blick auf die nächsten Grands Prix - Baku und später Mexiko - schlägt er Alarm: "Es sind Strecken, die extrem schwierig sind, um die Reifen ins Fenster zu bekommen. Wir müssen das lösen. Wir können nicht immer darauf hoffen, sonntags alles aufzuholen."