Nach Steinschlag: Isack Hadjar fühlt sich bereit für Red Bull
Schon wieder punktelos: Isack Hadjar ringt in Ungarn mit Schmerzen und Selbstkritik - und schielt trotzdem auf ein Cockpit im Red-Bull-Werksteam
(Motorsport-Total.com) - "Leute, meine Hand ist im Arsch! Ich habe die ganzen Kieselsteine abgekriegt!" Das funkte Isack Hadjar beim Ungarn-Grand-Prix 2025 in Budapest an die Racing-Bulls-Box. Das Rennen beendete er trotzdem - als Elfter, nur 0,8 Sekunden hinter dem letzten Punkterang.

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Isack Hadjar mit verletzter Hand nach dem Formel-1-Rennen in Ungarn 2025 Zoom Download
Der von Haas-Fahrer Oliver Bearman verursachte Steinschlag war aber nicht der Grund für sein Abschneiden, betont Hadjar: "Ich wünschte, das wäre das Problem gewesen. War es aber nicht."
Der Zwischenfall habe ihn nur überrascht: "Ich hatte das schon einmal, aber nicht in diesem Ausmaß und nicht bei diesem Tempo. Es war jedoch fahrbar und ich konnte mich bald wieder konzentrieren."
Jetzt sei seine linke Hand "ein bisschen wund und blau", mehr nicht. "Es geht", versichert Hadjar.
Im Rennen ohne Überholchance Elfter
Schmerzvoller für den Racing-Bulls-Fahrer ist das Abschneiden in Ungarn ohne neue WM-Punkte. "Wir haben viel Zeit hinter Ollie verloren und Überholen war unmöglich. Später kam der Speed zurück und die zweite Rennhälfte war richtig stark. Wir hätten Andrea Kimi Antonelli fast noch bekommen." Aber eben nur fast.
Hadjar reiste wieder ohne Punkte ab - im fünften Grand Prix in Folge. Seit Kanada hat er einzig im Sprintrennen in Spa-Francorchamps einen WM-Punkt mitgenommen. (Zum aktuellen WM-Zwischenstand!)
Das macht Hadjar jedoch an äußeren Faktoren fest: "In den zurückliegenden Rennen waren wir oft klar in den Punkten unterwegs, aber dann gab es Probleme. Das kann in einer Saison passieren. Damit komme ich klar."
Ist Isack Hadjar schon bereit für Red Bull?
Womit Hadjar aber nicht klarkommt, ist ein Wochenende wie in Ungarn. "Wir waren in jeder Einheit vorne dabei, aber ein Fehler im Qualifying hat alles kaputtgemacht. Schön, dass Liam Lawson Punkte geholt hat, aber wenn man das ganze Wochenende vorne ist und dann ohne Punkte dasteht, tut das weh", erklärt Hadjar.
Er wolle daher "sicherstellen, dass mir solche Fehler in Q3 nicht mehr passieren". Sonst brauche er in den Rennen nach der Formel-1-Sommerpause nichts weiter zu ändern.
Mehr noch - Hadjar hält sich nach nur einer halben Saison für gut genug, um für den Wechsel zu Red Bull in Frage zu kommen: "Wenn ich alles im Griff habe und keine Fehler mehr mache - dann kann ich darüber nachdenken."
Bis dahin aber hat Hadjar nur ein konkretes Ziel: "Ich träume davon, Punkte zu holen." Denn mehr als einen Zähler hat Hadjar zuletzt beim Spanien-Grand-Prix erzielt - am 1. Juni.