• 04. August 2025 · 11:52 Uhr

"Wird im Mülleimer landen": Toto Wolff rechnet mit Update ab

George Russell fährt in Ungarn aufs Podium, doch Mercedes-Teamchef Wolff bleibt kritisch: Die Entwicklung des Wagens war ein Schuss in den Ofen

(Motorsport-Total.com) - "Wir nehmen das Positive mit aus diesem Rennen", sagt Mercedes-Fahrer George Russell. Denn nach dem Ungarn-Grand-Prix 2025 auf dem Hungaroring bei Budapest gibt es einiges, was die Sternmarke als "gut" verbuchen darf - allen voran den dritten Platz von Russell.

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George Russell im Mercedes W16 beim Formel-1-Rennen in Ungarn 2025 Zoom Download

"Ich bin wirklich zufrieden mit dem Ergebnis. Abgesehen von Kanada war das von der Pace her unser bisher bestes Rennen in diesem Jahr", erklärt Russell bei Sky.

Doch grenzenlos ist die Freude bei Mercedes nicht: Teamchef Toto Wolff beschreibt die Stimmung in der Mannschaft lediglich als "okay" und Platz drei als "solides Ergebnis".

Auch Russell selbst strotzt nicht gerade vor Euphorie, wenn er sagt: "Wir wollen uns nicht zu sehr mitreißen lassen von diesem Ergebnis und wir sollten es auch nicht überbewerten."

Warum die Mercedes-Freude gedämpft bleibt

War das Abschneiden im Ungarn-Grand-Prix also gar kein Befreiungsschlag für Mercedes? Das Team hat zwar erstmals seit Kanada wieder mehr als zehn Punkte an einem Wochenende erzielt, steht aber noch unter dem Eindruck, bei der Entwicklung falsch abgebogen zu sein.

"Wir haben das Auto hier auf den Vor-Imola-Stand zurückgebaut. Es sollte eigentlich nicht passieren, dass es ein Upgrade gibt, das dann alles in den Eimer haut", erklärt Wolff im Gespräch mit Sky.

Doch genau das ist passiert: Die in Imola eingeführte neue Radaufhängung für die Hinterachse hat den Mercedes W16 für Russell und Formel-1-Neuling Andrea Kimi Antonelli unvorhersehbar gemacht.

Mercedes ließ sich "in die Irre" leiten

Damit trat genau das Gegenteil dessen ein, was Mercedes ursprünglich im Sinn gehabt hatte: "Wir haben versucht, mit einem Upgrade in Imola ein Problem zu lösen. Das hat das eigentliche Problem vielleicht nicht behoben, sondern sogar etwas Neues ins Auto gebracht: eine Instabilität, die den Fahrern jegliches Vertrauen genommen hat."


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"Es hat ein paar Rennen gedauert, bis wir das herausgefunden haben. Wir wurden auch etwas von der Haltung 'vielleicht ist es gar nicht so schlimm' in die Irre geführt", sagt Wolff. Denn gerade in Kanada setzte Mercedes mit dem Sieg durch Russell und Platz drei durch Antonelli zu einem Höhenflug an - mit der neuen Hinterrad-Aufhängung. Das erwies sich jedoch als "Ausreißer".

"Am Ende sind wir zu dem Schluss gekommen: Das Update muss raus - und jetzt ist das Auto wieder in einer soliden Form", meint Wolff. Dem gescheiterten Imola-Update blüht deshalb wohl ein hartes Schicksal: "Diese Hinterachse wird wohl in irgendeinem Mülleimer landen."

Worüber Mercedes in der Entwicklung gestolpert ist

Wolff hadert rückblickend mit der eingeschlagenen Entwicklungsrichtung: "All die gescheiten Leute, all die Simulationen, all die Infrastruktur, die wir haben. Und dann leitet sie dich in ein Set-up oder in eine Fahrzeugarchitektur, die einfach falsch ist."

"Upgrades sollen Leistung bringen - dafür werden viele Simulationen und Analysen gemacht. Aber wenn die Teile am Ende einfach komplett falsch sind, muss man zurück in die analoge Welt: Bauteil ins Auto und schauen, was es wirklich macht."

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Die digitalen Daten mit der Realität auf der Rennstrecke in Einklang zu bringen sei "schwierig für jedes Formel-1-Team", sagt Wolff. "Das war ein zentrales Problem - und dies hier ist das jüngste Beispiel, wie wir darüber gestolpert sind."

Was in Ungarn besser lief als zuvor

Doch Mercedes hat sich durch den Rückbau auf die ursprüngliche Hinterrad-Aufhängung zumindest wieder gefangen. "Den Fahrern hat das Auto [in Ungarn] gelegen", sagt Wolff. Es sei "gut", mit einem Podestplatz in die Formel-1-Sommerpause zu gehen.

Laut Russell lief es am Hungaroring "besser als in den zurückliegenden Rennen", die für Mercedes "ziemlich schwierig" gewesen seien. Das könne aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass McLaren der Konkurrenz "meilenweit voraus" sei. "Ich glaube, das wird sich in der zweiten Saisonhälfte nicht groß ändern."

Mercedes müsse es deshalb darum gehen, in der zweiten Saisonphase "das beste Team hinter der Spitze" zu sein, sagt Russell. Dafür muss die Sternmarke jedoch Ferrari verdrängen: Aktuell belegt das Formel-1-Traditionsteam den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung mit 24 Punkten Vorsprung auf Mercedes.

"Unnötig" heftige Gegenwehr von Charles Leclerc

Am Hungaroring zog Mercedes zumindest mit einem Auto im direkten Zweikampf an einem Ferrari vorbei: Russell überholte Charles Leclerc, allerdings erst nach heftiger Gegenwehr durch den Ferrari-Fahrer. Mehrfach witterte Russell bei Leclercs Verteidigungshaltung einen Regelverstoß und forderte eine Strafe ein, die schließlich auch ausgesprochen wurde.

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Russell erklärt: "Wenn der Vordermann [beim Anbremsen] die Linie wechselt, ist man schon am Limit des Grips und hat kaum noch Spielraum. Ich glaube, beim zweiten Mal haben wir uns leicht berührt. Ich bin einfach froh, dass wir da heil durchgekommen sind."

Teamchef Toto Wolff bezeichnet Leclercs Vorgehen als "unnötig" und beim zweiten Mal als "definitiv zu hart". Die Fünf-Sekunden-Zeitstrafe gegen Leclerc halte er jedoch für "sinnlos, wenn 30 Sekunden hinter dir niemand ist" und die Strafe damit verpufft. Denn Leclerc belegte am Ende ungefährdet noch den vierten Platz vor Fernando Alonso im Aston Martin.

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