Unglaubliches Rennen: So holte Norris den cleversten Sieg seiner Karriere
Warum Lando Norris der Sieg beim Formel-1-Rennen auf dem Hungaroring mehr bedeutet als seine acht Siege zuvor auf anderen Rennstrecken
(Motorsport-Total.com) - Sein neunter Formel-1-Sieg beim Grand Prix von Ungarn 2025 auf dem Hungaroring hat für Lando Norris mehr Bedeutung als die meisten seiner bisherigen Erfolge. Das sagte der McLaren-Fahrer nach dem letzten Rennen vor der Formel-1-Sommerpause.
Norris begründet seine Einschätzung mit der Art und Weise, wie er in Ungarn den Sieg erzielt hat - nämlich "mit einer komplett anderen Strategie. Ich glaube, es war eines der ersten Rennen, das ich so gewonnen habe", sagte Norris.
"Ich habe ja noch nicht viele Rennen gewonnen, darum sind viele Situationen für mich noch neu. Bei anderen Rennen, wie zum Beispiel in Miami, bin ich im ersten Stint lange draußen geblieben und hatte dann Glück mit dem Safety-Car. Solche Dinge haben mir da geholfen. Dieses Mal war das nicht der Fall."
Deshalb sei sein bereits fünfter Saisonsieg nach Australien, Monaco, Österreich und Großbritannien "besonders befriedigend", erklärt Norris. "Wir haben bewusst etwas anderes probiert, und es hat sich ausgezahlt, obwohl es eine schwierige Strategie war. Sie ist aufgegangen, und das ist das Wichtigste."
Die Einstopp-Strategie geht auf für Lando Norris
Denn anders als seine direkten Gegner setzte Norris nicht auf eine Zweistopp-Strategie, sondern legte beim Ungarn-Grand-Prix nur einen Boxenstopp ein: Sein Reifenwechsel in Runde 31 von Medium auf Hard blieb sein einziger über die Renndistanz.
Doch Norris hatte Zweifel: "Ehrlich gesagt dachte ich während des größten Teils des zweiten Stints nicht, dass es funktionieren würde. Aber mit jeder Runde habe ich mehr Vertrauen gewonnen, dass es klappen könnte. Deshalb: Ja, auf jeden Fall ein lohnender Sieg."
Zwei Positionen verloren am Start
Ein Sieg, mit dem nach dem verpatzten Start eigentlich kaum noch zu rechnen war, denn von Startplatz drei kommend fiel Norris auf den ersten Metern zwei Positionen zurück und befand sich am Ende der ersten Runde an fünfter Stelle.
Das hatte sich Norris anders vorgestellt: "Ich hatte mir vorab ziemlich viele Videos von der ersten Runde bis zur ersten Kurve angeschaut. Offensichtlich hat das nicht geholfen."
Dabei sei sein Start grundsätzlich "gut" gewesen, meint Norris. Das Problem war jedoch: Er konnte sein gutes Losfahren nicht nutzen, weil sich vor ihm keine Möglichkeit zum Überholen bot.
Formel-1-Quiz
Bei seinem ersten F1-Podestplatz war Lando Norris wie alt?
Teste Dich jetzt im Formel-1-Quiz und vergleiche Dich mit anderen Usern
Norris erklärt: "Ich glaube, Charles Leclerc ist ebenfalls ziemlich stark losgefahren. Oscar Piastri zog dann nach links, wo ich gehofft hatte, dass beide eher rechts bleiben würden. Ich bekam ein bisschen Windschatten von Oscar und musste dann nach rechts ziehen."
Auf der Innenbahn war Norris hinter den Autos vor ihm eingeklemmt und musste mitansehen, wie er links von George Russell im Mercedes und direkt im Anschluss auch von Fernando Alonso im Aston Martin überholt wurde.
Lando Norris will den Start aufarbeiten
Diese Szene will sich Norris "nochmal anschauen und analysieren, was ich vielleicht besser hätte machen können. Ich glaube, es war einfach ein bisschen Pech, wie sich alles entwickelt hat. Wenn wir den Start nochmal machen würden, würde es in den meisten Fällen wahrscheinlich besser laufen", meint der McLaren-Fahrer.
Über den Start an sich "kann ich mich eigentlich nicht beklagen", sagt Norris. Der Rest aber sei "einfach ein Worst-Case-Szenario" gewesen - für ihn jedoch mit einem Happy End durch den Sieg vor seinem WM-Titelrivalen Piastri, womit er den Rückstand in der Fahrerwertung verkürzte.