• 04. August 2025 · 13:05 Uhr

"Besser geht es nicht": Alonso jubelt nach Aston-Turnaround über P5

Vor einer Woche noch doppelt Letzter, jetzt im siebten Himmel: Fernando Alonso fährt in Ungarn auf Rang fünf, doch im Team rätselt man über die Gründe

(Motorsport-Total.com) - Mal ganz weit gedacht: Wären sich Lando Norris und Oscar Piastri in den Schlussrunden gegenseitig ins Auto gefahren, dann hätte Fernando Alonso ein Podest abstauben können. "Natürlich denkt man ans Podium", kann sich Aston Martins Einsatzleiter Mike Krack ein Grinsen nicht verkneifen und gibt zu: "Du hoffst natürlich immer, dass etwas passiert."

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Fernando Alonso lag vor seinem Freund Gabriel Bortoleto Zoom Download

Trotzdem konnte Aston Martin auch ohne McLaren-Crash sehr zufrieden mit dem Ergebnis in Ungarn sein. Platz fünf von Fernando Alonso war das beste Ergebnis des Teams in dieser Saison, das noch mit dem siebten Platz für Lance Stroll garniert wurde. Das macht stolze 16 Punkte und einen Sprung von Rang acht auf Rang sechs in der WM.

"Das ist ein fantastisches Ergebnis und sehr gut für die Motivation vor der Sommerpause", meint Krack. "Das ist sehr wichtig in diesem Mittelfeldkampf. Und jetzt gehen wir erstmal in die Ferien und dann schauen wir weiter."

Rennen unter Kontrolle

"Ich denke, besser geht es nicht", sagt auch Fernando Alonso, der am Freitag noch mit Rückenproblemen das erste Training ausgelassen hatte, am Sonntag aber als Best of the Rest Platz fünf belegte und damit sein starkes Qualifying-Ergebnis unterstreichen konnte.

"Wir haben die Performance des Autos gestern im Qualifying und heute im Rennen maximal ausgeschöpft. Viel mehr konnten wir auf unserer Seite nicht tun", lobt der Spanier. "Jemand hat mir gesagt, dass die beiden McLarens sich zeitweise sehr nahe waren - das wäre noch besser gewesen, aber das ist nicht passiert."

Alonso war von Anfang an auf einer Einstopp-Strategie unterwegs und setzte diese perfekt um. "Es war ein super gemanagtes Rennen, strategisch sehr gut geplant", betont Krack. "Wir hatten das Rennen jederzeit unter Kontrolle."

Die größte Gefahr schien eigentlich nur Max Verstappen zu sein, der mit seinen zwei Stopps eine andere Taktik wählte, "aber er hatte dann etwas Verkehr, und am Ende waren wir etwas entspannter", meint Alonso.

Russell mit Absicht hart blockiert

Der 44-Jährige war am Start sogar vor Lando Norris gekommen, doch sich gegen den McLaren härter zu verteidigen, hätte keinen Sinn gehabt. "Die Fahrer mussten extrem gut nach den Reifen schauen. Und das haben sie gemacht", lobt Krack bei ServusTV. "Du musst dich dann eine Weile zurückhalten und kannst nicht voll pushen. Und wie sie das gemacht haben, das war schon extra klasse."

Alonso spielte dabei seine ganze Erfahrung aus und hielt George Russell hart, aber nur so lange es nötig war auf, nachdem dieser an die Box gekommen war und sich frische Reifen geholt hatte. Denn der Spanier stand zu dem Zeitpunkt kurz vor seinem eigenen Stopp. "Ich wollte nicht zu viel Zeit verlieren", sagt er über den Zweikampf, bei dem ihm Russell sogar ins Heck gefahren war.

"Ich wollte, dass er mich auf der Geraden überholt, nicht in Kurve 2, denn da verlieren wir beide viel Zeit. Ich habe gesagt: Ich verteidige diese Gerade, und vielleicht lasse ich ihn in der nächsten Runde vorbei", so der Aston-Martin-Pilot.

Nach seinem Boxenstopp musste Alonso das Rennen dann nur noch nach Hause bringen.

Wo kommt der Sprung her?

Natürlich fragt sich der geneigte Beobachter: Was hat sich bei Aston Martin innerhalb von einer Woche verändert? Denn in Spa belegten Alonso und Stroll noch gemeinsam die letzte Startreihe. "Die Position", lautet Kracks Antwort auf die Frage.

Denn das Auto hat sich in der Zwischenzeit eigentlich nicht verändert. "Es ist definitiv eine Überraschung - eine schöne Überraschung", sagt Alonso, der mit dem Ergebnis vor dem Wochenende nicht im Ansatz gerechnet hätte - genauso wenig wie Krack. "Normalerweise springt man nicht innerhalb von sieben Tagen vom Ende ins vordere Mittelfeld", weiß er.

Die Frage ist: Warum gelang der Sprung? Und diese Frage stellt man sich auch bei Aston Martin. Klar: Die Strecke in Spa kam dem AMR25 nicht entgegen, und auch die Bedingungen waren in Belgien vor einer Woche komplett andere, als man mit einem Regenset-up fuhr. "Wir müssen genau analysieren, was in Spa anders war als hier", meint Krack.

Ähnlich äußert sich auch Alonso: "Das Gute ist, dass wir konkurrenzfähig und schnell waren. Das Beunruhigende ist, dass wir nicht wissen, warum", sagt er. "In gewisser Weise brauchen wir diese Woche in der Fabrik, um genau zu analysieren, was die Unterschiede zwischen Spa und Ungarn waren - am Auto, am Set-up, bei den Aero-Teilen, mit denen wir gefahren sind."

"Das Hauptthema war für uns der neue Frontflügel dieses Wochenendes. Wenn der wirklich so viel Performance bringt, ist das sehr gute Nachricht - aber das muss jetzt genau verstanden werden", so der Spanier.

Welcher Unterboden ist der richtige?

Und auch der Silverstone-Unterboden könnte eine Rolle spielen, der zuletzt in Spa nicht im Einsatz war. "Wir hatten die ersten Anzeichen in Silverstone, und jetzt war das die Bestätigung", sagt Alonso. "Das Gute ist, dass alles, was wir ans Auto bringen, genau das liefert, was der Windkanal versprochen hat."


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Doch bezüglich des Unterbodens gibt es noch Unklarheiten, welcher wirklich der bessere ist und ob der eine vielleicht auf einigen Streckentypen besser funktioniert und der andere auf anderen. "Wenn es so einfach wäre, hätten wir die Entscheidung schon längst getroffen", sagt Krack.

"Ich denke, der erste Schritt ist jetzt die Analyse von Budapest. In der kommenden Woche tauchen wir tiefer ein und schauen uns alle Details an. Was brauchen die nächsten Strecken von uns? Dann treffen wir die Entscheidung, ob wir mit einem Boden weitermachen oder was genau wir tun. Das ist eine Teamentscheidung, und wir werden die richtige treffen."

Freude auf die zweite Saisonhälfte

Zumindest gibt das Ergebnis von Budapest dem Team den nötigen Aufwind, der nach Spa noch gefehlt hat. "Es ist eine riesige Wende in nur einer Woche", freut sich Alonso. "Nach Spa war ich ehrlich gesagt besorgt über die zweite Saisonhälfte. Wir waren alle etwas demotiviert im Team. Aber diese sieben Tage haben alles komplett gedreht."


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"Jetzt freuen wir uns auf die zehn verbleibenden Rennen. Gleichzeitig gibt es aber noch Arbeit zu tun, um zu verstehen, warum wir hier konkurrenzfähig waren", mahnt der Spanier. Und auch Krack drückt auf die Euphoriebremse: "Wir müssen realistisch sein", sagt er. "Wir hatten letzte Woche ein Paket, das war sehr ähnlich. Und wir waren eigentlich nirgendwo."

"Das heißt, es wird weiterhin sehr schwierig sein." Zumindest lässt es sich von WM-Rang sechs mit 52 Punkten entspannter in die Sommerferien gehen.

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