Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Warum Drugovichs Ungarn-Einsatz nicht für die Freitagsfahrer-Regel zählt
Felipe Drugovich durfte Fernando Alonso im ersten Ungarn-Training ersetzen, doch dieser Einsatz zählte überraschend nicht für die Rookieregel: Das steckt dahinter
(Motorsport-Total.com) - Aston Martin musste im ersten Training spontan Fernando Alonso ersetzen. Der Spanier verzichtete auf einen Einsatz in der ersten Freitagssession am Hungaroring, weil er an einer muskulären Rückenverletzung leidet. Für ihn kam Ersatzfahrer Felipe Drugovich zum Einsatz.
Wie praktisch, denn so konnte Aston Martin gleich eines der verpflichtenden Rookietrainings nutzen, die jedes Team abhalten muss. Oder etwa nicht? Nein! Tatsächlich zählte Drugovichs Einsatz am Ende nicht, obwohl Alonso in Sachir erst eines von zwei Trainings an den Brasilianer abgegeben hatte und somit noch einmal aussetzen muss.
Der Grund: Das Team hat der FIA nicht frühzeitig genug Bescheid gegeben, um die Vorgaben des Reglements zu erfüllen.
Im Sportlichen Reglement unter Artikel 32.4 c) steht, dass "jeder Teilnehmer der FIA schriftlich mindestens sieben Tage vor Beginn der jeweiligen Veranstaltung mitteilen muss, welchen Fahrer er einsetzen wird".
Da Aston Martin diese Frist im Fall von Felipe Drugovich nicht eingehalten hat, wird sein Einsatz nicht als einer der verpflichtenden Rookie-Einsätze gewertet.
Somit hat Aston Martin weiterhin drei Rookieeinsätze offen, denn Lance Stroll hat sein Cockpit in dieser Saison noch gar nicht an einen Fahrer abgegeben, der maximal zwei Grands Prix in seiner Karriere gefahren ist (zur Übersicht der Freitagsfahrer 2025).
Die Freitagsregel wurde in diesem Jahr im Vergleich zu den Vorjahren verdoppelt: Zuvor war für jedes Auto nur ein Rookietraining pro Saison Pflicht.
Drugovich auf Platz 16 in FT1
Drugovich hatte im Training in Budapest Rang 16 belegt und war dabei rund drei Zehntelsekunden langsamer als Stammfahrer Lance Stroll. Für das zweite Training wird Alonso wieder im Auto sitzen, wie das Team bestätigt hat.
"Fernando hatte nach Spa ein kleines muskuläres Problem entwickelt", erklärt Einsatzleiter Mike Krack die Hintergründe für den Fahrerwechsel. "Bei der Intensität unseres Kalenders bleibt einfach nie genug Zeit zur Regeneration. Selbst für den Schlaf reicht es manchmal nicht, weil man ständig unterwegs ist. Das ist sicher ein Teil des Problems."
"Wir haben uns deshalb entschieden, ihm mehr Erholungszeit zu geben und auf das erste Freie Training zu verzichten - das ist ohnehin die am wenigsten wichtige Session", so Krack.
Fahrerwechsel für Aston Martin kein Problem
Der spontane Fahrerwechsel war aus Sicht des Teams dabei kein Problem: "Der Wechsel zwischen Fahrern ist ziemlich unkompliziert - vor allem, weil sie von der Statur her nicht grundlegend verschieden sind", sagt Krack. "Und wir haben Felipe ja schon oft eingesetzt - auch mal nur für eine Nachmittagssession oder spontan morgens. Er hat auch schon einige erste Trainings gefahren."
"Der Wechsel zwischen unseren Stammpiloten und Felipe ist also immer sehr unkompliziert. Wir sind da komplett vorbereitet", betont er. "Und was die Performance betrifft: Felipe ist sehr robust und verlässlich. Er fährt genau das Programm, das eigentlich für Fernando geplant war, weil wir damit richtig gute Ergebnisse bekommen."
Für den Rest des Wochenendes erwartet das Team Alonso hingegen zurück im Auto. Das zweite Training ist für ihn bereits bestätigt, und auch wenn man noch abwarten möchte, wie es danach sein wird, geht Krack davon aus, dass der Spanier fit sein wird - auch wenn das Rennen am Sonntag ziemlich lang ist.
"Wir haben natürlich auch an seiner Sitzposition ein paar Anpassungen vorgenommen. Wir haben uns das gestern genau angeschaut, wie wir es ihm bequemer machen können. Wir sind ziemlich zuversichtlich, dass es gut funktioniert", sagt er.
Drugovich wartet weiter auf Grand-Prix-Debüt
Drugovich bleibt somit wohl wieder einmal in der Zuschauerrolle. Mehrfach stand der Brasilianer bereits vor seinem Grand-Prix-Debüt, ohne dass er am Ende wirklich im Auto sitzen durfte.
Vor der Saison 2023 hatte sich Lance Stroll bei einem Fahrradunfall an der Hand verletzt, sodass Drugovich die Testfahrten für ihn bestreiten durfte und sich auch auf den Saisonstart in Bahrain vorbereitet hatte. Entgegen aller Prognosen fuhr Stroll am Ende doch den Grand Prix.
Zuletzt in Spanien hatte der Kanadier verletzungsbedingt aussetzen müssen, doch weil das Team ihn erst nach dem Qualifying zurückgezogen hatte, war es für einen Einsatz Drugovichs zu spät. Nun könnte er trotz einer möglichen Verletzung eines Stammfahrers erneut zum Zuschauen verdammt sein.