P6 mit Albon in Spa: Ist Williams zurück aus dem Formtief?
Alexander Albon bringt Williams in Belgien mit klarer Strategie und ohne Risiko zurück in die Punkte, doch wie nachhaltig ist der Aufschwung?
(Motorsport-Total.com) - Mit Platz sechs durch Alexander Albon hat Williams beim Belgien-Grand-Prix 2025 auf einen Schlag so viele Punkte erzielt wie in den fünf Grands Prix zuvor. Das wirft die Frage auf: Hat Williams sein Formtief hinter sich gelassen?
Albon selbst wertet sein Abschneiden als ein "gutes Zeichen". Nach etlichen technischen Problemen in den vergangenen Wochen habe sich Williams in Spa-Francorchamps wieder stabilisiert. "Inzwischen ist es so weit, dass wir Punkte holten sollten, solange alles reibungslos läuft", meint Albon bei Sky. Das sei ein "großartiges Gefühl" für die gesamte Mannschaft.
Noch sei es aber zu früh, um von einer echten Trendwende zu sprechen: "Wir hatten in Belgien ein wirklich starkes Rennen. Das Paket hat definitiv geholfen, denn ohne das Upgrade wären wir nicht so weit vorne gewesen. Aber wir müssen noch weitere Strecken abwarten, um wirklich zu wissen, wo wir stehen. Denn Spa hat uns immer schon gut gelegen."
Der Hungaroring bei Budapest in Ungarn sei hingegen "keine gute Strecke" für Williams, sagt Albon. "Da müssen wir schauen: Wenn wir dort gut sind, dann sollte der Rest der Saison ebenfalls gut werden für uns. Aber warten wir es ab."
Warum Albon nichts riskierte beim Reifenwechsel
Abwarten war auch in Belgien Albons Motto: Er wollte nicht schon in Runde elf zum Wechsel von Intermediates auf Slicks an die Williams-Box fahren - anders als Lewis Hamilton im Ferrari, der den Boxenstopp-Reigen einläutete.
Albon erklärt: "Es war etwas heikel, da es in den Bremszonen noch viele Wasserstreifen gab. Ich wollte das nicht als Erster ausprobieren - nicht in unserer Position. Vielleicht war es etwas konservativ, aber in unserer Lage ist es besser, auf Nummer sicherzugehen." Denn Albon lag schon zu diesem Zeitpunkt an sechster Stelle im Rennen.
Nach dem Start hatte er sogar kurzzeitig Platz fünf belegt, war dann jedoch von George Russell im Mercedes verdrängt worden. "Am Anfang waren wir verwundbar, weil wir im Regen ein paar Schwierigkeiten hatten", sagt Albon.
"Vor allem in den schnellen Kurven tun wir uns mit den Intermediates schwer. Aber sobald die anderen mit starkem Reifenabbau zu kämpfen hatten, waren wir plötzlich ganz gut dabei. Ich habe zum Ende des Stints sogar wieder auf George aufgeholt." (Fans wählen Albon auf das Podium der Leserwertung in Spa!)
Doch erst nach dem Wechsel auf Trockenreifen in Runde zwölf legte Albon im Williams wieder deutlich zu. Anschließend festigte er seine Position: "Wir waren schnell. Nicht so schnell wie die Topteams, aber schnell genug, um Lewis hinter uns zu halten. Ich glaube, wir lagen etwa zehn bis zwölf Sekunden vor dem nächsten Mittelfeldauto."
Damit mein Albon den Racing Bulls von Liam Lawson auf Platz acht, den er im Ziel tatsächlich um rund zwölf Sekunden distanzierte. Das sei "echt nicht schlecht" gewesen, sagt Albon. Er selbst festigte damit seinen achten Platz in der Formel-1-Fahrerwertung 2025 und verschaffte Williams etwas mehr Puffer im Kampf um Platz fünf in der Konstrukteurswertung.