• 27. Juli 2025 · 09:09 Uhr

Regen- oder Trockenrennen: Warum Haas für beide Bedingungen vorbereitet wäre

Egal, ob der Belgien-GP im Regenchaos versinkt oder doch zum unerwarteten Rennen auf trockener Strecke wird: Warum Haas für beide Bedingungen ein Ass im Ärmel hat

(Motorsport-Total.com) - Fast kein Team rechnet ernsthaft damit, dass der Große Preis von Belgien am Sonntag unter trockenen Bedingungen stattfinden wird. Bereits in der Nacht hat kräftiger Regen eingesetzt, und auch am Sonntagmorgen ist an eine trockene Strecke kaum zu denken. Doch Haas wäre für beide Wetterszenarien vorbereitet.

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Esteban Ocon hat sich für ein Set-up mit wenig Abtrieb entschieden Zoom Download

Denn während Oliver Bearman mit einem größeren Heckflügel und damit mehr Abtrieb unterwegs ist, hat sich Teamkollege Esteban Ocon für eine Variante mit kleinerem Heckflügel entschieden, was ihm bei trockener Strecke spürbare Vorteile verschaffen könnte.

"Ich denke, es war insgesamt eine recht gute Entscheidung aus Teamsicht, die Autos in dieser Hinsicht unterschiedlich abzustimmen", sagt der Franzose. "So stellen wir sicher, dass wir zumindest ein Auto mit den richtigen Einstellungen haben. Wir wissen natürlich noch nicht, welches das sein wird."

Ocon verpatzt Trocken-Qualifying am Samstag

Im trockenen Qualifying am Samstag ging dieser Plan für Ocon jedoch nicht auf. Der Versuch, mit einem Low-Downforce-Set-up eine gute Startposition zu erreichen, blieb ohne Erfolg. "Wir haben leider das Qualifying nicht optimal genutzt", ärgert sich der Haas-Pilot, der auf dem elften Platz landete.

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Ocon hofft auf ein trockenes Rennen, sieht aber auch im Regen seine Chance Zoom Download

"Es waren letztlich nur 20 Tausendstel, die gefehlt haben, deshalb ist es natürlich schade, dass wir es nicht in Q3 geschafft haben", erklärt der 28-Jährige. "Aber wir sind nur eine Position von den Punkten entfernt, und das ist wiederum ein positives Zeichen. Wir sollten morgen also durchaus in der Lage sein, um etwas zu kämpfen."

Warum Ocon trotz des aerodynamischen Vorteils auf der Geraden nicht ins letzte Qualifying-Segment kam, bleibt aus seiner Sicht noch zu klären. "Wir haben zwar einige Balanceprobleme behoben, die wir gestern und auch heute Morgen noch hatten, aber ich glaube, wir gewinnen auf der Geraden nicht so viel, wie wir es eigentlich sollten", analysiert er. "Das müssen wir uns noch einmal ganz genau anschauen."

Haas mit starkem Sprint am Samstag

Deutlich besser lief es zuvor im Sprint-Qualifying am Freitag, wo Ocon einen starken fünften Startplatz herausfuhr. Auch Bearman konnte als Siebter überzeugen. Im Sprintrennen selbst gelang es beiden, ihre Positionen bis ins Ziel zu behaupten.

Dass Ocon nun trotz der geringen Abtriebskonfiguration nur auf Startplatz elf steht, ist für ihn aber keine Überraschung. "Nein, wenn man sich anschaut, wie eng alles beieinanderliegt, dann überrascht es nicht", so der Franzose, der betont, dass sein Auto am Freitag "wirklich sehr gut optimiert" gewesen sei.


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"[Am Samstag] haben wir dann einige andere Dinge ausprobiert und uns auch weiter verbessert, aber eben nicht perfekt", gibt Ocon zu. "Und sobald man nicht perfekt ist, zahlt man dafür. Schon ein halbes Zehntel kann den Unterschied machen, ob man weiterkommt oder nicht. Es gab also keine Garantie."

Haas-Pilot Ocon trotz Trocken-Set-up optimistisch

Trotzdem zeigt er sich optimistisch für das Rennen, denn grundsätzlich sei das Paket stark. "Ein gutes Auto unter sich" zu haben, sei entscheidend. "Und wenn man das Gesamtbild betrachtet, dann war das wohl eines unserer besten Qualifyings in diesem Jahr. Doch wie gesagt: Wenn du nicht alles perfekt triffst, leidest du zwangsläufig ein wenig."

Er sieht dennoch gute Perspektiven. "Wir verfügen über ein gutes Rennpaket, und wir sollten den Blick nach vorne richten", sagt Ocon, der nach eigener Aussage bewusst die Abstimmung mit weniger Abtrieb gewählt hat. Sollte es im Rennen regnen, ist ihm bewusst, dass das eine Herausforderung darstellt.

"Es wird nicht einfach, das ist ganz klar", räumt er ein. "Wenn man mehr Abtrieb hat, ist das natürlich immer eine vorteilhaftere Ausgangslage. Aber ich habe auch schon Rennen bestritten, in denen ich mit nicht optimalem Flügel unterwegs war."

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Oliver Bearman fährt am Sonntag mit einem größeren Heckflügel Zoom Download

Er verweist auf Suzuka 2022, als er sich im Rennen gegen Lewis Hamilton behaupten konnte. "Ich hatte dort wenig Abtrieb und er kam trotzdem nicht vorbei", erinnert Ocon. "Wir müssen also sehen, wie unsere Geschwindigkeit auf der Geraden morgen aussieht."

Teamkollege Bearman mit Fehler im Qualifying

"Was heute nicht ideal war: Wir haben selbst mit unserem Flügel die Höchstgeschwindigkeit nicht maximiert. Das müssen wir morgen analysieren." Auch Teamkollege Bearman verpasste den Einzug in die Top 10 und wird das Rennen vom zwölften Platz aufnehmen.

"Insgesamt war es viel knapper, und mit der Abtriebskonfiguration, die wir für das Qualifying gewählt haben, war es letztlich eine großartige Entscheidung. Es schien wirklich gut zu funktionieren", zeigt sich der Brite dennoch zufrieden. Ein kleiner Fahrfehler in Puohon könnte allerdings eine bessere Startposition verhindert haben.

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"Wie das eben ist, wenn man das Risiko steigert, habe ich den Randstein am Kurvenausgang leicht berührt", schildert Bearman. "Mit der Abtriebseinstellung von [Samstagmorgen] wäre das absolut unproblematisch gewesen. Mit der jetzigen Konfiguration berührt das Auto den Boden aber deutlich stärker, und ich wäre beinahe richtig heftig abgeflogen."

Bearman hofft auf Regen am Sonntag

Auch der zweite Versuch verlief nicht ideal. "Bei der zweiten Runde hatte ich dann ein wenig Verkehr auf der Outlap", erklärt Bearman. Denn das Potenzial für einen Platz unter den besten Zehn war aus seiner Sicht durchaus vorhanden, aber "meine Reifen waren überhaupt nicht im richtigen Fenster."

In der ersten Kurve verlor er rund drei Zehntelsekunden, laut Delta-Zeit sogar dreieinhalb. "Und ich habe Q3 um weniger als ein Zehntel verpasst." Kein Wunder also, dass Bearman zum Abschluss nur noch einen Wunsch äußert: "Hoffentlich regnet es."

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